Das Interesse an der Europa-Premiere war derart groß, dass die Sitzplätze des High-End-Studios – bereits vorab und über mehrere Tage hinweg – im Stundentakt vergeben waren. Zum Glück durfte sich FIDELITY schon am Abend vor der offiziellen Premiere der brandneuen Alexia von Wilson Audio widmen und sich in aller Ruhe und Intensität von den sagenhaften Qualitäten des Lautsprechers überzeugen. Raum Ton Kunst, die High-End-Abteilung der HiFi-Profis, hatte zusammen mit Wilson-Audio-Vertrieb Audio Components passende Elektronik vom Feinsten installiert: Neue Vierfach-Endstufen von Pass Audio (XS150) und eine mehr als imposante Shunyata-Verkabelung hatten die Alexia (52500 Euro pro Paar) bestens im Griff. Als blitzsaubere Digitalquelle bzw. als Wandler für HD-Audio von der Festplatte diente der superbe Meitner MA-2, als Schaltzentrale die Pass Audio XP-30.
Extra aus Florida angereist war Wilson-Audio-Vertriebschef Peter McGrath, der die jüngste Entwicklung des US-Unternehmens mit echter Begeisterung vorstellte. McGrath, der einst gemeinsam mit Mr. Mark Levinson das Recording-Business erlernte, unterfütterte seine Vorführung mit zahlreichen exquisiten Live-Aufnahmen aus eigenem Fundus, vorzugsweise Mitschnitte von zeitgenössischer Klassik und Barockmusik, die er in Miami und San Francisco selbst angefertigt hatte.
Mit diesen Musikbeispielen wurde die unglaubliche Potenz des neuen Lautsprechers bereits in den allerersten Sekunden hörbar – mitunter auch spürbar. Obwohl klanglich ganz klar an Wilson-Audios Topmodellen orientiert, war die Entwicklung der Alexia „a size issue“, also von klaren Maßvorgaben bestimmt. Doch was Wilson Audio aus dem zwar sehr deutlich über 100 Kilo schweren, aber durchaus noch „überschaubaren“ Gehäuse der Alexia an Tiefgang und Substanz herausholt, ist nichts weniger als spektakulär. Die beiden unterschiedlich großen Tieftöner (20 und 25 cm Durchmesser) der Alexia arbeiten, wie schon in der berühmten X-1 Grand SLAMM, auf ein gemeinsames Volumen und schaufeln große Instrumente wie Pauken oder Kontrabässe mit ungeheurer Wucht und Körperhaftigkeit in den Raum. Im offenbar perfekten Zusammenspiel mit der präsise justierbaren Mittel-/Hochton-Einheit vermitteln die Bässe mühelos greifbare Raumdimensionen und jede Menge „Luft“. Bisweilen war der Live-Eindruck derart echt, geradezu holografisch, dass man zwischendurch schon mal die Augen wieder öffnen musste, um sich davon zu überzeugen, nicht doch im Konzertsaal auf den besten Plätzen zu sitzen.
Die Performance der Alexia konnte auch mit gänzlich anderem Musikmaterial auf ganzer Linie überzeugen. Während Peter McGrath sichtlich zufrieden eine kleine Verschnaufpause nahm, bewiesen erst Antonio Minore, dann Manuel Pinke (beide vom Deutschland-Vertrieb Audio Components) mit rasantem Jazz-, Rock- und sogar Dub-Material, dass dieser Lautsprecher offenbar keine Genregrenzen kennt.
Zum Abschluss der abendlichen Veranstaltung bewies Peter McGrath anhand weiterer musikalischer Beispiele, dass die penible Ausrichtung der Alexia-Hochtöner auf einen definierten Hörplatz keineswegs vernachlässigbar ist, sondern vielmehr exemplarisch wichtig für die glaubwürdige, dreidimensionale Ausdehnung des Konzertsaales. Das war übrigens auch auf den Plätzen, die nicht im Sweet-spot waren, sehr deutlich zu hören.
Angekündigt war die brandneue Alexia als „kleine Sensation“, doch das war noch einigermaßen untertrieben. Denn die Jüngste von Wilson Audio spielte bei Ihrer Europa-Premiere in Frankfurt/Main einfach grandios! FIDELITY gratuliert Wilson Audio, Audio Components und den HiFi-Profis für diesen äußerst überzeugenden Einstand. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball!