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Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro

Transrotor Massimo Nero TMD

Plus TRA 9 S und MC Figaro

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro – Tradition neu gedacht

Vertraut und doch ganz neu. Transrotor bringt in diesem Jahr gleich drei neue Plattenspieler heraus. Der vorliegende Massimo Nero TMD ist dabei das mittlere Modell, das mit seinem seidig schwarzen Chassis-Block edel und hochwertig wirkt. Schwarz hat seit jeher eine enorme Anziehungskraft auf uns Vinyl-Liebhaber. Die polierten Edelstahlfüße und das passende Auflagegewicht setzen nicht nur optische Akzente. Abgerundet wird das uns gelieferte Gesamtpaket durch den neuen Tonarm TRA 9 S und das wohlbekannte MC Figaro.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro

In aller Kürze

Der schwarze Massimo kommt im optimal abgestimmten Gesamtpaket zum Kunden. Seine stabile und offene Wiedergabe sowie die perfekte Vormontage von Arm und System machen Plug-and-Play auch im High-End-Sektor möglich.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro Navigator


Der Massimo Nero TMD kommt bei mir gut verpackt an und ist mit wenigen Handgriffen aufgestellt. Arm und System sind ab Werk perfekt eingestellt. Ich muss lediglich den Subteller aufsetzen, den Motor neben dem Laufwerk positionieren und den Riemen auflegen – läuft. Dank eines neuen Basismaterials und einer Überarbeitung des Tonarms liegt der Nero TMD preislich deutlich unterhalb des klassischen Massimo-Laufwerks aus Aluminium (Den Test des klassischen Massimo finden Sie hier). Trotzdem sind das magnetgekoppelte Tellerlager (TMD) und der Subteller identisch mit denen des großen Bruders. Der Schlüssel zum günstigeren Preis heißt hier Polyoxymethylen oder kurz POM. Der Kunststoff wird in der Industrie gerne als Alternative zu Metall eingesetzt und zeichnet sich durch eine hohe Steifigkeit, Härte und Festigkeit aus. Gleichzeitig lässt sich POM gut bearbeiten, und es reagiert so gut wie nicht auf Temperaturänderungen. Auch einige Mitbewerber der Bergisch-Gladbacher setzen seit geraumer Zeit auf diesen Kunststoff als Tellermaterial. Dirk Räke und sein Team haben mit diesem Werkstoff bereits beim Transrotor-Modell Dark Star Erfahrungen gemacht.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Der Massimo Nero TMD ist eine direkte Ableitung des größeren Massimo TMD. Der zentrale Unterschied zwischen den beiden Laufwerken ist die Verwendung von POM anstatt Aluminium für den Laufwerkblock und den Plattenteller. Das magnetgekoppelte namengebende TMD-Lager ist bei beiden Versionen identisch.

Beim Massimo Nero TMD ist nun der massive Laufwerksblock aus eben jenem Material gefertigt. Die mattschwarze Oberfläche ist tadellos verarbeitet und hat einen seidigen Glanz. In den Ecken des quadratischen Grundrisses lassen sich bis zu vier individuelle Tonarmbasen für Arme von neun bis zwölf Zoll Länge montieren. Auf dem Testgerät ist der ebenfalls neue und nur minimal abgespeckte Tonarm TRA 9 S montiert. Der Neunzöller hat das gleiche Lager und die gleiche magnetische Antiskating-Einheit wie der TRA 9 (ohne S). Die Unterschiede liegen im Armrohr, das beim S einteilig ausgeführt ist. Der TRA 9 hat einen doppeltes Tonarmrohr aus zwei Aluminiumlegierungen (Den Test des TRA 9 finden Sie hier). Auch das Gegengewicht ist beim S-Modell etwas einfacher ausgefallen, lässt sich aber durch zwei schraubbare Einsätze an exotischere Tonabnehmer anpassen. Gleichzeitig ist die verwendete Van-den-Hul-Verkabelung eine Version unterhalb der des TRA 9 angesiedelt. Der bis zu den WBT-Cinchsteckern durchverkabelte Draht wird im neuen Arm innerhalb des Armrohrs ebenfalls durch einen Silikonschlauch bedämpft.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Auf dem Testgerät ist der nur minimal abgespeckte kleine Bruder des TRA 9 montiert. Der TRA 9 S entspricht seinem Vorbild in vielen Details und verfügt über eine Innenverkabelung von Van den Hul.

Der isländische Musiker Axel Flóvent hat 2021 das Doppelalbum You Stay By The Sea in einer hervorragend klingenden 45er-Pressung herausgebracht. Seine aufwendig instrumentierten Stücke liefern eingängige Melodien, handwerklich gut gespielte, überwiegend akustische Instrumente und tiefe Hallräume, vor die sich Flóvents sanfte Stimme in Szene setzen kann. Über den Massimo Nero TMD erlebe ich die Weite dieser Aufnahme als ganz selbstverständlich aufgespannte Bühne. Das MC Figaro trägt sicherlich seinen Teil zur akkuraten, offenen und niemals harten Wiedergabe bei (Den Test des Figaro finden Sie hier). Der TRA 9 S hält es sauber in der Spur und sorgt zusammen mit der Basis für eine präzise Basswiedergabe, die ohne künstlich aufgedickte Oberbässe auskommt und somit für Stimmen und Melodieinstrumente jede Menge Platz im Frequenzspektrum lässt. Daraus wiederum ergibt sich die bereits genannte Tiefe in der Aufnahme. Auch das auf dieser Platte häufig nur ganz leicht und piano gespielte Klavier reproduziert der Transrotor akkurat. Das ebenfalls zum Paket gehörende Plattengewicht sorgt für den nötigen Andruck des Vinyls an den POM-Teller.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Das Transrotor FIgaro leistet sich keinerlei Ausrutscher und gehört zu den ausgeglichenen Abtastern.

Ich habe zusätzlich mal eine Dereneville-Plattentellermatte ins Spiel gebracht und bei nicht ganz ebenen LPs subjektiv ein nochmals leicht verbessertes Timing festgestellt – ein legitimes Tuning, das Dirk Räke auch selbst schon einmal ausprobiert hat. Wer ganz sicher sein möchte, dass die Platte optimalen Kontakt zum Teller hat, kann noch auf den optionalen Rotorring von Transrotor zurückgreifen.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Die Abbildung zeigt den hochpräzisen Synchronmotor (links) nebst zugehöriger Motorsteuerung (rechts). Falls Sie sich über die Mulde a Deckel der Motorsteuerung wundern: Der gesamte Gehäusedeckel ist ein Drehschalter und wechselt die Betriebsspannung zwischen 33,3 und 45 Umdrehungen pro Minute.

Inzwischen liegt das Album Guesswork von Lloyd Cole auf. Das hervorragend von Kai Blankenberg gemasterte Album erzeugt über den Transrotor ein plastisches, dreidimensionales Klangbild, das vor allem durch die ungemein offen aufgenommene Stimme überzeugt. Der Massimo Nero TMD positioniert den Gesang immer exakt in der Mitte. Die Bühnenkante verläuft dabei auf einer Linie genau zwischen den Lautsprechern. Neben der ausgewogenen Wiedergabe über den gesamten Frequenzbereich stimmen hier eben auch die Dimensionen von Instrumenten und Stimmen. Der dreidimensionale Charakter entsteht durch die gute Auflösung, den Platz zwischen den Klangquellen und die tiefe Ausleuchtung des Raums. Schon als ich die ersten Klänge des neuen Transrotor-Pakets hörte, war mir klar – das macht hier ganz viel richtig. Wenn Lloyd Cole auf dem von analogen Synthesizern ausgebreiteten Rhythmusfundament des Stücks „Violins“ seine Stimme erhebt, ist das einer dieser Gänsehautmomente, für die wir unser Hobby schließlich so lieben!

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Der TRA 9 S unterscheidet sich nur unwesentlich von seinem “großen Bruder” TRA 9.

Dass der Transrotor nichts hinzufügt, zeigt sich an der hörbar wechselnden Bassenergie dieser Aufnahme. Immer wieder lässt Lloyd Cole den Bass aussetzen oder es werden tiefe Frequenzen in den Strophen reduziert, um dann im Refrain wieder eine deutlichere Steigerung zu erzeugen, wenn der Bassbereich eben in vollem Umfang zurück ist. Übrigens ist das ein gerne genutztes Mittel, um die Dynamik von Pop-Produktionen zu erhöhen. Und genau diese Finessen übermittelt der Nero mit studiotauglicher Präzision an die Wiedergabekette.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Darf natürlich nicht fehlen: Das Plattengewicht ist im Lieferumfang enthalten.

Die bisher gesammelten Eindrücke prädestinieren den Transrotor Massimo Nero TMD für Jazzaufnahmen. Der Pianist Ramón Valle hat mit seinem Trio das audiophil aufgenommene Album Inner State auf Vinyl herausgebracht. Unterstützt von Omar Rodriguez Calvo (u. a. Triosence) am Kontrabass und Jamie Peet am Schlagzeug entsteht eine echte Club-Atmosphäre im Hörraum. Es läuft „Free At Last“, aufgenommen im Theaterstübchen Kassel. So muss für mich ein Kontrabass klingen: drahtig und mit klarem Ton auf den beiden hohen Saiten und holzig, körperhaft auf den tiefen. Hier unterscheidet das vom TRA 9 S geführte MC Figaro einmal mehr, was in der Aufnahme vorhanden ist und was eben nicht dort hineingehört. Gerade diese Aufnahme habe ich über andere Laufwerke weniger dynamisch und hochauflösend gehört. Das Klavier ist frisch und klar im Diskant und angemessen groß in der linken Hand. Das Schlagzeug darf strahlen, ohne die beiden Mitmusiker zu übertönen. So entsteht nicht nur zwischen den Instrumentalisten, sondern auch auf der Wiedergabeseite ein homogenes Zusammenspiel, das im besten Sinn mit dem Adjektiv „organisch“ umschrieben werden kann. Ein Teil der Aufnahmen zum Ramón-Valle-Album fand in Wien statt. Der Porgy & Bess Club klingt zum Beispiel auf „Little, Irreplaceable Things“ ein wenig größer als die Aufnahmen aus Kassel. Das ist subtil, zugegeben, aber über das Transrotor-Nero-Paket gut hör- und nachvollziehbar.

Bildergalerie
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So emotional diese Hörsitzung für mich auch sein mag, ich muss noch einmal meine „Tester-Ohren“ einschalten. Das mache ich jetzt vor allem in Bezug auf die Tieftonwiedergabe. Präzision, Schnelligkeit und Dynamik hatte ich diesem Frequenzbereich bereits zugeschrieben und das lasse ich genau so stehen. Wenn es an extreme Tieftonenergie beziehungsweise -wiedergabe geht, dann reizt dieses Masselaufwerk vielleicht nicht alle Möglichkeiten aus. Nochmals: Mir fehlt da gar nichts beim Massimo Nero TMD! Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass es mit den gehörten Platten teils noch ein Quantum tiefer gehen kann. Aber wenn ich nur dieses kleine Haar in der Suppe finde, dann sagt das schon eine Menge über die übrigen Fähigkeiten dieser Laufwerkskombination aus. Und wenn der Wunsch nach einem Upgrade besteht, bitte schön: Sie können recht einfach schon aus dem Transrotor-Baukasten „Abhilfe“ schaffen, indem Sie zum Beispiel mithilfe eines Konstant-FMD-Netzteils noch einen zweiten Motor installieren oder gegebenenfalls doch zum großen Tonarm greifen. Theoretisch lässt der Massimo Nero TMD auch drei Motoren zu.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Mit nur einem Tonarm wirkt der Transrotor Massimo Nero recht kompakt.

Serienmäßig wird der Massimo Nero TMD von einem Konstant-Eins-Netzteil mit elektronischer Umschaltung zwischen beiden Drehzahlen und dem entsprechenden Motor angetrieben. Die Motorsteuerung lässt auch eine Feinjustierung der Drehzahl per Schraubendreher zu.

Abschließend habe ich mir das Livealbum Mirrorball von Sarah McLachlan aufgelegt. Wie klar und sauber die Stimme ertönt und dabei genügend Kraft und natürlichen Brustton rüberbringt – Respekt! Gerade weil mich an der detaillierten und durchaus höhenreichen Aufnahme nichts stört, möchte ich nochmals das Transrotor MC Figaro ansprechen. Das bei Goldring gefertigte Moving-Coil-System hat nur wenig mit den eigenen Abtastern des britischen Herstellers gemeinsam. Es ist ganz das Kind von Transrotor-Gründer Jochen Räke. So sind zum Beispiel die Kreuzwicklungen der Spulen ein Alleinstellungsmerkmal des Figaro. Der von einem Aluminium-Nadelträger geführte Diamant mit Vital-Fine-Line-Schliff hat zu keiner Zeit Probleme, den Auslenkungen der Rille zu folgen, und seien sie noch so fein. Niemals wird etwas scharf, niemals ist es unsauber. So muss ein gelungener Abtaster klingen. Wichtig ist allerdings, dass Sie ihn mit 100 Ohm abschließen, damit er die hier geschilderten Eindrücke unbeeinflusst an Ihre Ohren weitergeben kann.

Transrotor Massimo Nero TMD mit TRA 9 S und MC Figaro
Feinmechanik auf höchstem Niveau!

Dirk Räke und seinem Team aus Bergisch-Gladbach ist mit dem Massimo Nero TMD so etwas wie die Quadratur des Kreises gelungen. Die Wahl des Materials scheint mir hier keine Einschränkung, sondern genau die richtige Maßnahme gewesen zu sein. Selten hat ein Plattenspieler-Komplettpaket aus einem Hause in meinem Hörraum so stimmig, souverän und emotional musiziert wie diese drei optimal aufeinander abgestimmten Transrotor-Komponenten. Sie wollen Gänsehaut? Bitte schön!

Flexible Basis
Die Entwicklung des schwarzen Nero geht auf seine Fähigkeit zurück, mehrere Arme aufnehmen zu können und gleichzeitig noch im bezahlbaren Bereich zu sein, erklärt mir Dirk Räke. So bot der Prototyp des Nero den Händlern eine günstige Basis, den seinerzeit neuen Transrotor-Tonarm TRA 9 im Vergleich vorzuführen. Der Massimo TMD aus Aluminium kostet mehr als das Doppelte des Nero.


 

Info

Plattenspieler Transrotor Massimo Nero TMD mit Tonarm TRA 9 S und System MC Figaro
Konzept: Masselaufwerk aus POM mit magnetgekoppeltem Tellerlager (TMD), Netzteil Konstant Eins und externem Motorblock. Basis für bis zu 4 Tonarme. Vormontierter, gerader 9″-Tonarm TRA 9 S mit Van-den-Hul-Verkabelung und Tonabnehmer MC Figaro mit Vital-Fine-Line-Schliff
Ausgänge: durchverkabelt mit WBT-Cinchsteckern
Ausführung: POM mit Edelstahl
Maße (B/H/T): 40/18/31 cm (Basis Massimo Nero TMD mit einem Tonarm)
Gewicht: 12 kg (ohne Motor und Netzteil)
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 10 050 € (Testpaket komplett); Masselaufwerk Massimo Nero TMD mit Konstant Eins und Motor um 4300 €, Tonarm TRA 9 S um 3750 €, Tonabnehmer MC Figaro um 2500 €

Kontakt

Räke Hifi Vertrieb GmbH
Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
+49 2202 31046

www.transrotor.de

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