Kompaktanlage – Wie viele Komponenten müssen es sein?
Kennen Sie noch die gefürchteten Kompaktanlagen der 80-er Jahre, mit denen man Jugendzimmer und Partykeller akustisch flächendeckend verschmierte? Gut, dass diese Zeiten vorbei sind. Die Kompaktanlagen der Neuzeit haben nichts mehr mit den Brüllwürfeln der Vergangenheit gemeinsam.
Wenn es Ihnen um guten Klang und unkomplizierte Bedienung geht und wenn Sie oder Ihr Partner nichts für vollbepackte Phonomöbel übrig haben, dann kann eine Multifunktionsanlage nicht nur eine sinnvolle, sondern auch in highfideler Hinsicht sehr befriedigende Anschaffung sein. Und nie war die Auswahl an Geräten mit so unterschiedlichen Funktionalitäten und Designs so groß wie heute. Ganz gleich, ob Sie einen Receiver mit CD-Laufwerk und eingebauter Festplatte suchen oder einen Streamer mit USB-Hub und digitalem iPod-Dock, Sie werden garantiert fündig werden. Dank Class-D-Verstärkertechnologie können inzwischen auch recht kleine Geräte einen erstaunlich voluminösen, neutralen und klaren Klang erzeugen, nicht zuletzt bei hoher Energieeffizienz. Tipp: Überlegen Sie sich genau, welche Quellen Sie nutzen wollen und suchen Sie Ihr Gerät gezielt danach aus. Je weniger unnötigen Schnickschnack Sie mitfinanzieren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie innerhalb der gleichen Preiskategorie auch mit dem Klang zufriedener sind.
Etwas anders sieht es aus, wenn Sie eine HiFi-Anlage als work in progress betrachten. Wenn Sie mit einer ordentlichen Einsteigeranlage beginnen, aber peu à peu durch den Austausch einzelner Komponenten audophile Höhenzüge erklimmen möchten, empfiehlt es sich in jedem Fall, Einzelkomponenten zu erwerben.
Natürlich gibt es auch Kompromisse: Fast alle Multifunktionsanlagen bieten beispielsweise einen Pre-Out-Ausgang. Auf diese Weise können Sie sich später immer noch eine höherwertige Endstufe kaufen und in das existierende Setup integrieren. Oder aber Sie schleifen später einen externen DAC der Premiumklasse ein.
Fazit: Kaufen Sie nicht gleich das erstbeste Gerät, auch wenn sich die Testberichte toll lesen. Stellen Sie sich lieber einmal kurz die abgelutschte Bewerbungsgesprächsfrage: „Wo möchte ich in drei Jahren sein?“