Tipps für den Kauf von Schallplattenspielern
Wohl keine andere HiFi-Quelle besteht aus einem so komplexen mechanischen und elektronischen Zusammenspiel wie ein Schallplattenspieler. Und nur wenige Quellen schenken einem die wunderschöne Möglichkeit, stetig mehr und mehr Geld auszugeben: Wer will, der kann für knapp 400 Euro ein brauchbares Komplettmodell inklusive Tonabnehmer erwerben. Wer will, der kann aber auch Laufwerk, Tonabnehmer und Tonarm separat erwerben und dafür den Gegenwert eines Oberklassewagens einsetzen. Wenn Sie zu letztgenannter Kategorie gehören, können Sie die folgenden Tipps überspringen, denn sie richten sich an Einsteiger.
Riemen rules!
Direktgetriebene Schallplattenspieler sind riemengetriebenen meist unterlegen. Der Riemen, der zwar streng genommen ein Verschleißteil ist (was Sie ja beim Keilriemen Ihres Autos auch nicht stört), entkoppelt den Plattenteller vom Antriebsmotor und befreit ihn damit von unnötigen Vibrationen.
Standortvorteil schaffen!
Es nützt der beste und teuerste Schallplattenspieler nichts, wenn Sie ihn auf einer wackeligen Kommode platzieren. Eine solide, vibrationsmindernde Stellfläche ist entscheidend. Investieren Sie einen guten Teil Ihres Budgets in ein ordentliches Phonomöbel.
MM oder MC?
Tendenziell sind MC-Tonabnehmer („Moving Coil“) den MM-Tonabnehmern („Moving Magnet“) überlegen. MCs verfügen über eine geringere bewegte Masse und können den Modulationen der Plattenrille damit besser folgen als MM-Modelle. Allerdings erzeugen sie – „High-Output“-MC-Systeme einmal ausgenommen – auch eine wesentlich niedrigere Ausgangsspannung zwischen 0,15 und 2,5 mV, während MM-Tonabnehmer zwischen 2 und 8 mV erzeugen. Das erfordert einen dementsprechend höheren Verstärkungsfaktor (kein Problem), vor allem aber einen Vorverstärker mit sehr hohem Signal-Rausch-Abstand (schon eher ein Problem). Außerdem lassen sich bei MC-Abnehmern die Nadeln üblicherweise nicht vom Benutzer tauschen. Das alles macht MC-Tonabnehmer dann gerne mal etwas teurer. Klanglich lohnt es sich aber.
Basteln bringt’s
Mit ein bisschen Tuning kann man eine Menge aus günstigen Schallplattenspielern rausholen. Dazu mehr in Kapitel 19 …