The Mars Volta – The Mars Volta
Nicht nur die Fans haben The Mars Volta vermisst. Auch die beiden Macher – Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler-Zavala – können wohl nicht ohne sie.
Nach zehn Jahren Kunstpause ist die Band zurück, die legendären Pioniere des „Crossover-Latin-Prog“, die Klassiker des „Psycho-Jam-Fusion-Punk“. Doch ihr neues, ihr siebentes Album – es ist eindeutig anders. Es besteht tatsächlich aus 14 Songs im poppigen Drei-Minuten-Format. Es hat LP-Länge.
Zugegeben: Auch bei Album Nummer fünf (2009) und Nummer sechs (2012) war schon viel von „Pop“ die Rede gewesen. Aber damals gab es immerhin noch abenteuerlich-spacige Instrumentalstrecken, die manches Stück auf sieben, acht Minuten gedehnt haben. Nein, solche Strecken gibt es auf dem neuen Album definitiv nicht mehr. Die Songs sind einfach nur Songs, basta. Andererseits jedoch enthält die Musik genau dieselben Zutaten wie früher: Bixler-Zavalas sirenenhafte Gesangsmelodien und Rodriguez-Lopez’ gitarrenlastige, kunstvoll anarchische Soundschichten. Die traditionellen Prog-Elemente fehlen zwar, aber der prickelnde Mars-Volta-Bandsound klang nie klarer, typischer und kompakter. Nennen wir es Art-Rock, meinetwegen Art-Pop. Wer die Band früher mochte, wird sich dem Sog dieser 14 faszinierenden Ohrwürmer nicht entziehen können. Ganz im Gegensatz zu Steven Wilsons peinlichen Annäherungen an die Pop-Welt sind sich die beiden zumindest in einigen Aspekten treu geblieben.
Label: Clouds Hill
Format: CD, LP