Looking for the English FIDELITY Magazine? Just click here!
Pro-Ject Clamp it

Test: Pro-Ject Clamp it

Test: Pro-Ject Clamp it

Manchmal ist es einfach leichter, wenn’s klemmt

Die britische Nation ist geteilt in zwei große Lager. Nein, nicht was Sie denken: EU oder Brexit. Es geht hier um etwas, das den Briten sehr viel wichtiger ist und wobei sie offenbar wirklich ernsthaft bei der Sache sind und sich sogar Gedanken über die Folgen machen …

Die Frage, die die Briten seit Jahrzehnten in zwei Lager spaltet und an der sogar Freundschaften zerbrachen, ist die: Kommt die Milch zuerst in die Tasse und dann erst der Tee, oder umgekehrt? Die beiden Gruppen: MIF (milk in first) und TIF (tea in first) stehen sich ohne Kompromissbereitschaft seit dem 19. Jahrhundert gegenüber. Mein Tipp, falls Sie es mal vor Ort selbst testen wollen: Soho´s Secret Tea Room im Herzen Londons.

Pro-Ject Clamp it

Einig sind sich beide Lager jedoch in der sicheren Gewissheit, dass der starke Tee unbedingt durch die Milch abgeschwächt und der Geschmack verfeinert werden soll. Warum ich Ihnen das erzähle? Ganz einfach: Menschen, die einen Plattenspieler nutzen, spalten sich auch in zwei Lager und müssen sich auch irgendwann „entscheiden“. Die Frage ist, ob man seine Platten nackt wie sie das Presswerk schuf auf den Teller legt oder ob nicht eine Form der Fixierung angebracht ist. Und wenn diese entschieden ist, muss noch geklärt werden, ob die Platte mittels eines Gewichts oder einer Klemme arretiert werden soll. Zumindest bei der zweiten Frage gibt es technische Grundlagen, denn viele leichte Laufwerkkonstruktionen und insbesondere Subchassis-Spieler reagieren zum Teil extrem auf schwere Plattengewichte. Viele Konstruktionen können sogar Schaden nehmen. Eine Klemme kann dann der perfekte Kompromiss sein, da sie selbst kein hohes Gewicht aufweist, sondern ihre Wirkung über einen Klemmmechanismus entfaltet.

Pro-Ject Clamp it

Mein Thorens TD 121 beispielsweise reagiert praktisch auf jedes mir bekannte Plattengewicht mit klanglichen Nachteilen und von der Gefahr, durch die Gewichtsbelastung der Achse Rumpeln zu fördern oder gar Schaden anzurichten, will ich gar nicht sprechen. Aber nun will ich Ihnen von einer Entdeckung berichtet, die mich glücklich gemacht hat: Es gibt eine Lösung für fast jedes Laufwerk (Ausnahme: Dorn mit Schraubgewinde).

Es ist die Pro-Ject-Plattenklemme Clamp it: Nur 120 Gramm leicht, schraubbar, toll gefertigt und saugünstig: für nur 85 Euro erhalten Sie hier ein wunderbares Werkzeug, um sofort den Klang Ihrer Platten einfach und nachhaltig zu verbessern. Der Aluteller der Klemme ist wunderbar verarbeitet, nach unten wird das Plattenlabel durch eine strukturierte schwarze Lederauflage geschützt, die sich auch auf dem Griff wiederfindet, der zudem mit einem rutschfesten Muster graviert ist. Um die Klemme zu fixieren, genügt schon weniger als eine Viertelumdrehung. Mein Tipp: Nur so weit festdrehen, bis ein leichter Widerstand spürbar ist, nicht mehr. So erzielt man die besten klanglichen Ergebnisse, da offenbar die Platte dann schon fester mit dem Teller in Verbindung ist, aber noch nicht der Effekt der Wölbung der Außenränder nach oben eintritt (das passiert nicht selten bei zu schweren Gewichten) so dass man schnell eine „Schüssel“ auf dem Teller hat.

Pro-Ject Clamp it

Alles kein Problem bei der Clamp it, deren Einsatz nur wenige Sekunden dauert: Ein leichter Dreh und sofort treten alle positiven Effekte auf, die sich ergeben, wenn Platte und Teller eine feste Einheit bilden. Ich freue mich wirklich, Ihnen in der heutigen Zeit, in der für praktisch alles in unserem wunderbaren Hobby immer absurdere Preise und Geschichten aufgetischt werden, ein so tolles und preisgünstiges Zubehörteilen präsentieren zu können. Meine Empfehlung ist daher eindeutig. Testen Sie diese Klemme nicht! Kaufen Sie sie!

 

Pro-Ject Clamp it

Plattenklemme

Durchmesser: 78 mm

Höhe: 33 mm

Gewicht: 120 g

Preis: 85 Euro

 

www.audiotra.de

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.