Einstein The Preamp / The Silver Bullet – Die dich um den Finger wickeln
Dieses Verstärker-Trio von Einstein kann Zeit und Raum verbiegen: Der entschleunigte Hörer ergibt sich der Musik, wird vor ihr ganz klein, taucht in einen rasanten, großen Klang ein, der aus einer tiefen Schwärze heraus entsteht.
Wahrer Luxus passiert nicht einfach so. Wahrer Luxus ist gewollt. Für mich bedeutet Luxus beispielsweise, Musik in extrem guter Qualität zu Hause genießen zu können. Auch nach Jahrzehnten professioneller Beschäftigung mit tollen, häufig auch bequemen Musikmaschinen bin ich noch immer gerne bereit, für den bestmöglichen Klang an anderer Stelle Kompromisse einzugehen, mitunter gar Verzicht zu üben.
Mit diesen Gedanken nähere ich mich nun einem großen Röhrenverstärker-Trio von Einstein, bestehend aus den neuen Monoendstufen „The Silver Bullet“ sowie dem nicht mehr ganz so neuen, aber unverändert aktuellen „The Preamp“. Und ich frage mich, auf was ich hier verzichten muss, um allerhöchstes Klangniveau zu erreichen.
Der Umgang mit Einsteins Topmodellen sei im Prinzip ganz einfach und entspreche den üblichen Erfahrungen des gelernten Highenders, so Volker Bohlmeier: „Nachlässigkeit wird bestraft, Fürsorge wird belohnt.“ Doch der Chef der Manufaktur hat im Falle größerer Fürsorge eine deutlich größere Klangbelohnung als üblich in Aussicht gestellt.
Luxus bedeutet für mich auch, mich nicht immer um technische Details kümmern zu müssen. Das überlasse ich gerne dem Kollegen (siehe Extrakasten) und konzentriere mich stattdessen auf die audiophile Praxis. Wie sehen Verzicht und Belohnung konkret aus?
Verzichten muss man zum Beispiel auf Hektik und lässigen Umgang. Beides mag dieses Trio überhaupt nicht. Das liegt vor allem in schaltungstechnischen Spezialitäten begründet. Sowohl The Preamp als auch The Silver Bullet gehören zu den radikalsten HiFi-Maschinen, die einem den Tag, nein, das Leben verschönern können. Dafür dürfen sie Respekt und Aufmerksamkeit erwarten. Aber nicht etwa für tausend Knöpfchen oder gar eine App. Zur kompletten Steuerung aller drei Komponenten benötigt Einstein nicht mehr als fünf Schalter und Knöpfe, die sich rundherum verteilen. Das ist durchaus wörtlich gemeint: Bei den neuen Endstufen sind die Ein/Aus-Schalter auf der Rückseite, beim Vorverstärker links vorn auf der Unterseite, wie bei so manch anderem Einstein-Klassiker auch.
Auf der markanten, eleganten und schlicht unverwechselbaren Frontplatte des Preamps gibt es ein Display, das keines ist: Hinter dem abgedunkelten Fensterchen leuchtet im Betrieb eine blaue LED. Linkerhand wird die Quelle angewählt, rechterhand die Lautstärke geregelt – und beide großen Drehknöpfe bieten direkten Zugriff auf echte Schaltungsspezialitäten (siehe Extrakasten). Die Knöpfe sind aus dem vollen Material gedreht, absolut erstklassig verarbeitet und bereiten haptisches Vergnügen – High End auch für die Finger. Man dreht wirklich gerne daran herum.
Zu viel Bewegung allerdings sollte man sich beim Quellenwahlschalter unbedingt verkneifen. Denn hier macht sich eine radikale Minimal-Schaltung des genialen Einstein-Entwicklers Rolf Weiler am deutlichsten bemerkbar. Das übliche Umschalten zwischen zwei laufenden Quellen bewirkt bei The Preamp sekundenlang erst einmal gar nichts. Erst nach einer gehörigen Denkpause blendet The Preamp die abgewählte Quelle allmählich aus und die frisch auserwählte sanft ein. Dieser höchst ungewöhnliche Vorgang läuft derart langsam ab, dass Nervöslinge, Zwangsfummler oder andere Messebesucher vor dem „Umschalten“ schon wieder hektisch am Schalter gedreht haben. Die Bedienungsanleitung sagt hierzu: „Bitte nutzen Sie unseren Vorverstärker als Komponente zum Musikhören und nicht als Messgerät, um Kabel zu testen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen – auch wenn die Umschaltzeit (ich würde von „Gleitzeit“ sprechen) keineswegs „ca. 1 Minute“ beträgt, sondern nur einen Bruchteil davon.
Und wo wir schon mal mit erhobenem Zeigefinger beim Preamp stehen: Dass mir nur ja niemand mit dem Finger gegen die hintere Röhrenreihe schnippt! Da sitzen sie nämlich, die Gleitzeit-Umschalter in Röhrenform: zehn Stück E88CC, eine pro Eingangsbuchse, in zwei Fünferbänken locker schwingend auf Federn gelagert. Das doppelte Swing-Quintett erinnert bei mechanischer Anregung wahlweise an Wackelpudding, Schiffsschaukel oder LP12, das Subchassis-Prinzip scheint aber prächtig zu funktionieren. Denn The Preamp klingt insgesamt einfach hinreißend – hoppla, habe ich schon zu viel verraten?
Sicherlich nicht. Denn Sie haben zuvor ohnehin schon einen Blick aufs Preisschild geworfen und einen solchen Befund erwartet, stimmt’s? Ja, es war schon immer etwas teurer, einen exquisiten Geschmack zu haben und das Beste zu verlangen. Doch ob Sie’s nun glauben oder nicht: Auch bei The Silver Bullet geht es Einstein nicht um Banalitäten wie monströse Leistungsangaben oder zwanghaft fünfstellige Preisschilder, und auch nicht um Stromtarife oder Putzverbote fürs Personal. Es geht vielmehr um nichts weniger als den Königsweg, denn exakt das bedeutet „The Silver Bullet“ auf Deutsch. Wie wunderbar romantisch HiFi doch manchmal sein kann: Wir beschreiten jetzt den Königsweg zur Musik … mit OTL-Röhrenendstufen, die selbst ohne die sonst üblichen massiven Übertrager noch stramme 30 Kilo auf die Waage bringen. Pro Stück.
Wer eher auf Krawall gebürstet oder grundsätzlich auf Sieg gebucht ist, wird The Silver Bullet vermutlich mit „Wunderwaffe“ übersetzen, abgeleitet von der Silberkugel, die den Werwolf niederstreckt. Doch das liegt mir persönlich gar nicht, obwohl ein Teil meiner bevorzugten Musikauswahl das vermutlich nahelegt. Als friedlicher Mensch beschreite ich lieber Einsteins Königsweg, frischwärts zur perfekten Musikwiedergabe. Für eine angenehme Reise sollte man natürlich ein paar Dinge beachten. Selbst der schönste Weg ist nichts ohne geeignetes Schuhwerk und kompetente Weggesellen. Insbesondere für die beiden Monos finden sich geeignete Stellplätze überall dort, wo die schweren Heißsporne wackelfrei und resonanzarm, vor allem aber rundum gut belüftet ihrer Arbeit nachgehen können. Das „geschlitzte“ Quadraspire-Rack Reference X kann ich ebenso empfehlen wie Basen von Solidsteel oder Subbase. In puncto Verkabelung greife ich, dem feierlichen Anlass entsprechend, zur „Wild“-Serie von AudioQuest (FIDELITY Nr. 25). Eine symmetrische Verbindung zwischen Vorstufe und Endverstärkern versteht sich dabei von selbst, will man der Einstein-Kombi ihr volles Potenzial entlocken.
Optimale Spielpartner für The Silver Bullet sind eher hochohmige LAUT-Sprecher als Stromfresser mit Impedanzen nahe Null. OTL-Verstärker gelten in diesem Punkt aufgrund ihres Schaltungsprinzips zu Recht als wählerisch, wenngleich The Silver Bullet in der Praxis ein nachgerade erstaunliches Stehvermögen besitzt und nicht nur zum ersten Kennenlernen einfach „alles nimmt, was kommt“.
Eine B&W 803 Diamond D3 oder auch meine Stereofone Dura bringt die Endstufe wirklich großartig auf Trab. Dank der herausragenden Einstein-Qualitäten – Klarheit und mitreißende, pfeilschnelle Dynamik – neige ich allerdings auch dazu, bei bestimmten Genres den schon erwähnten Pegelsteller immer noch ein winziges Stückchen weiter im Uhrzeigersinn zu bewegen, bis es dann irgendwann „klack“ macht und mir die geniale Schutzschaltung der Silver Bullet zu einer kurzen, nicht gänzlich unerwarteten Ruhepause verhilft. Schon nach einer halben Minute geht’s dann wieder weiter, als sei nichts gewesen. Einstein findet „hundertprozentige Betriebssicherheit selbstverständlich“, sogar für die technisch anspruchsvolle OTL-Endstufe.
Und wie sieht es mit der Teamfähigkeit aus? Für absolute Höhenflüge – inklusive schon fast jenseitiger Pegelreserven – empfehlen sich spielfreudige Spitzenschallwandler etwa von Avantgarde Acoustic, DeVore Fidelity, Live Act Audio, MFE oder Odeon, um hier mal ein paar mögliche Kandidaten alphabetisch zu nennen. Für ein ganz anderes, insgesamt entspannteres (oder auch ätherischeres) Klangideal bietet sich hingegen die Kombination mit größeren Flächenstrahlern an, etwa von MiTec oder Silverstatic. Alternativ sind auch die unvergleichlichen Passivlinge von Manger Audio erste Wahl, oder aber exquisite Kleinmonitore vom Schlage Audiomachina, Audiovector, Capriccio Continuo oder Diapason.
Absolut faszinierend ist in jedem Fall, wie unglaublich schnell und kontrolliert die Einstein-Kombi aufspielt. Erstaunlich zudem, wie unkompliziert die Silver Bullet mit jedem erstklassigen Lautsprecher eine musikalisch erquickliche Liaison eingeht. Bereits als Solisten eine Klasse für sich, vermitteln die Einsteins als synergetisches Team den Eindruck, dass sie mir die jeweilige Musikauswahl nicht einfach zu Gehör bringen, sondern dieses regelrecht wollen: in maximaler Klarheit, ohne jeden Stress, mit verblüffender, unbedingter Aufmerksamkeit und souverän bis ins allerkleinste Detail. Als ob sich die Verstärker selbst anspornen! Von der akustischen Gesamtansicht einer riesigen Bühne bis in die kleinste Variation eines nur scheinbar monotonen Rhythmuspatterns – einen solch perfekten 3D- Rundumblick bietet nur wirklich großes High-End-Audioequipment. The Preamp & The Silver Bullet gehören definitiv zu diesem erlauchten Kreis.
Anständige Aufnahme- und Zuspielerqualitäten selbstverständlich vorausgesetzt, erzeugen die Einstein-Flaggschiffe den Eindruck, Musik in einer vollkommen intakten Gesamtheit zu erfassen. Wunderbar! So werden selbst rhythmisch und klangfarblich höchst komplexe Scheiben – etwa 800% Ndagga von Jeri-Jeri – derart mühelos und präzise entschlüsselt und dann geradezu holografisch ins Wohnzimmer gestellt, dass ich Zeit und Raum auch schon mal komplett aus dem Blick verliere. Nichts stört hier den Fluss der Musik. Und die extreme Offenheit des Klanges tut ein Übriges, um sämtliche Technik in Nullkommanix vergessen zu machen. Unfassbar gut, was die Marke mit dem berühmten Namen hier in den Hörraum projiziert! Geradezu beflügelt begebe ich mich auf diesen zweispurigen audiophilen Königsweg, um der Musik zu folgen.
Mikrofonie, so der korrekte Begriff, ist bei der Verstärkung eines reinen Audiosignals natürlich unerwünscht. Also versuchen High-End-Hersteller durch strenge Selektion, beim Röhrenaufbau und mittels mechanischer Entkopplung Mikrofonie-Effekte zu vermeiden. Einstein hat beim Vorverstärker The Preamp peinlichst darauf geachtet, dass allein schon durch mechanische Vorkehrungen Störgeräusche durch die Röhren vermieden werden. Das gegenüber dem Vorgänger („The Tube“) nochmals deutlich stabilere und größere Gehäuse von The Preamp erlaubt beispielsweise, spezielle Subchassis zur Entkopplung der Eingangsröhren unterzubringen. Darüber hinaus wird unerwünschte Wärme von Bauteilen ferngehalten, was unnötiges Rauschen minimiert. Zudem leitet die vollsymmetrische Signalführung über die gesamte Schaltung das zu verstärkende Audiosignal störungsfrei zu den Ausgangsbuchsen. Störungen von außen – unsymmetrische Signale wie Brummen oder Knacken – heben sich durch die symmetrische Signalführung innerhalb des Geräts auf. Auch werden mögliche Phasenprobleme vollständig eliminiert. Professionelle Studiotechnik lässt grüßen.
Einsteins The Preamp ist aber auch ausgesprochen audiophil konstruiert. Dank hochsteiler (und klingarmer) Hochfrequenztrioden mit Spanngitter vom Typ PCC88 wird mit nur wenigen Bauelementen eine gradlinige, lediglich zweistufige Verstärkung ohne jeden Umweg realisiert. Die PCC88 mit ihrem vergleichsweise geringen Innenwiderstand und einer linearen Verstärkung bis in den Megahertz-Bereich entstammt der Fernsehtunertechnik und sorgt für einen niederohmigen Ausgang des Preamps. Selbst längere Kabelwege zum weiter entfernt aufgestellten Endverstärker(-Pärchen) sind damit kein Problem.
Als ganz besonderes, meines Wissens sogar einzigartiges Schmankerl darf die Quellenumschaltung gelten. Sie unterstützt die Einstein-Philosophie eines möglichst kurzen Signalwegs: Jeder Eingang an The Preamp besitzt „seine“ eigene Röhre. Bei der Auswahl der Quellen wird nicht in den Signalweg eingegriffen, lediglich die dem Eingang zugewiesene Röhre wird aufgeheizt und damit in Betrieb gesetzt; die anderen, jeweils ungeheizten Röhren verstärken dann eben nicht. Vorteil: Der direkte Signalweg der Quellen wird weder von Relais noch von Schaltern oder gar Schalttransistor behindert. Im Hinblick auf Langlebigkeit (und besseren Klang) sollte auf hektisches Hin- und Herschalten zwischen den Eingängen allerdings verzichtet werden.
Abschließend seien noch zwei Spezialitäten à la Einstein erwähnt: die Netzzuleitung und die Lautstärkeregelung. Vor allem aus Gründen der Störgeräuschvermeidung befindet sich die Netzbuchse von The Preamp in unmittelbarer Nähe des Netzteils: an der linken Unterseite des Gehäuses, wo auch der An/Aus-Schalter untergebracht ist. Ein wirklich erstklassiges Netzkabel mit „passendem“ Winkelstecker liegt The Preamp serienmäßig bei. Die Lautstärkeregelung wiederum liegt nicht im Signalweg und sorgt für einen unglaublich guten Störgeräuschspannungsabstand. So steht einerseits auch bei geringem Abhörpegel die volle dynamische Bandbreite zur Verfügung, andererseits dringt selbst bei voll aufgedrehtem Pegelsteller kein hörbares Rauschen oder Brummen ans Ohr des Hörers.
Erich Engel
Röhren arbeiten mit hohen Spannungen und vergleichsweise niedrigen Strömen. Die sich daraus ergebende Leistung kann beträchtlich sein. Nur: Zum Betrieb eines Lautsprechers, der nach geringer Spannung, aber hohen Strömen verlangt, funktioniert ein direkter Anschluss an die Röhre nicht. Die Strom-Spannungs-Verhältnisse müssen umgekehrt werden. Das ist nur möglich mit einem Übertrager. Bei diesem üblicherweise aus Kupfer (für die Bereitstellung der Schwingungen) und Eisen (für deren Übertragung) bestehenden Bauteil ist insbesondere das Eisen das limitierende Element. Es muss in einer Audio-Anwendung für die höchste zu übertragende Frequenz mindestens 20 000 Mal pro Sekunde ummagnetisiert werden. So mancher Highender ist angesichts von Ausgangsübertragern, deren Eisengewicht allein manchmal mehr als die Hälfte des gesamten Verstärkergewichts ausmacht, bass erstaunt, dass dieses Prinzip überhaupt funktioniert.
Aber es geht noch besser. Zur Leistungssteigerung nutzt man die positiven und negativen Auslenkungen des Audiosignals aus: Jede Halbwelle bekommt ihre eigene Röhre. Der damit aus der Taufe gehobene Gegentaktverstärker (im Englischen zutreffenderweise als „Push-Pull-Amplifier“ bezeichnet) steigert die abgegebene Leistung um mehr als das Doppelte gegenüber einer Einzelröhre. Der dazu passende Übertrager kommt zwar mit etwas weniger Eisen aus, wird aber keineswegs überflüssig.
Um aber genau das zu erreichen, setzt Einstein auf eine russische Röhre mit hervorragenden Daten: Der Typ 6S33S (kyrillisch geschrieben: 6C33C) stammt aus alter russischer Militärproduktion und lässt bei einer Anodenspannung von nur 120 Volt bereits einen Strom von über 600 Milliampere fließen. Es handelt sich um eine Doppeltriode, deren beide Systeme bereits im gemeinsamen Glaskolben parallelgeschaltet sind. Zudem ist sie dank extrem stabilem Aufbau äußerst erschütterungsunempfindlich – Stichwort Mikrofonie.
Mit dem Silver Bullet OTL wird dem Prinzip Röhren-Gegentaktverstärker quasi das Sahnehäubchen aufgesetzt, indem Einstein auf den stark klangbeeinflussenden Ausgangsübertrager schlicht verzichtet. Durch eine vollsymmetrische Signalführung (siehe Beschreibung des Preamp) gelingt es, das mit seinen positiven und negativen Auslenkungen am Eingang anliegende zu verstärkende Audiosignal konsequent bis an die Schwingspule des Lautsprechers zu führen – ohne Umwege zwischen Kupfer und Eisen und die damit unvermeidlichen Übernahmeverzerrungen, die beim Ummagnetisieren des Eisens entstehen können. Der Lautsprecher hängt ohne zwischengeschalteten Ausgangsübertrager (OTL = Output TransformerLess; dt.: „übertragerlos“) im wahrsten Sinne des Wortes direkt an der Leistungsröhre. Chef-Entwickler Rolf Weiler setzt dabei auf eine eigenständige Variante der historischen Circlotron-Schaltung, die sich bereits im Vorgängermodell The Final Cut bestens bewährt hat. Einsteins elegante Schaltung basiert auch auf „schwimmenden“ Netzteilen (Floating Power Supplies) und massefreien, äußerst stabilen Spannungsversorgungen; hier arbeiten jedoch quasi zwei „klappsymmetrische Eintakt-Verstärker mit gegeneinanderlaufenden Ruheströmen“, die den Lautsprecher nicht über die Kathoden, sondern über die Anoden der Röhren in die Zange nehmen.
Um Schäden am Schallwandler durch „gehimmelte“ Röhren auszuschließen – was normalerweise der Übertrager verhindert – haben alle im Silver Bullet OTL eingesetzten Exemplare ein äußerst gestrenges Auswahlverfahren bei Einstein durchlaufen. Darüber hinaus hat sich Rolf Weiler auch eine spezielle Schutzschaltung einfallen lassen, die nicht im Signalweg liegt und den OTL-Amp blitzschnell und zuverlässig stummschaltet.
Die technischen Daten sind durchweg exzellent, insbesondere der Dämpfungsfaktor der OTL-Röhrenendstufe schlägt die üblichen Werte konventioneller Designs um ein Mehrfaches. Und für einen überragenden Fremdspannungsabstand sorgen nicht nur vollsymmetrischer Schaltungsaufbau und Sorgfalt bei der Auswahl der Bauteile, sondern auch akribische Details wie etwa ein abgeschirmter Extratunnel für die Netzleitungsführung durch das Gerät.
Erich Engel
Röhren-Vorverstärker
Einstein The Preamp
Eingänge: 2 x Line symmetrisch (XLR), 3 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge: symmetrisch (XLR), unsymmetrisch (Cinch)
Röhrenbestückung: 10 x E88CC (Eingänge), 8 x PCC88 (Ausgänge)
Maße (B/H/T): 43/20/41 cm
Gewicht: 21 kg
Garantiezeit: 3 Jahre (Röhren 1 Jahr)
Preis: 17 000 €
OTL-Röhren-Monoendverstärker
Einstein The Silver Bullet
Leistung (12/8/4 Ω): 80/65/45 W
Röhrenbestückung: 6 x E88CC (Treiberstufen), 4 x 6S33S
Eingang: symmetrisch (XLR)
Ausgang: 1 x Lautsprecher (Schraubklemmen)
Maße (B/H/T): 43/24/50 cm
Gewicht: 32 kg
Garantiezeit: 3 Jahre (Röhren 1 Jahr)
Paarpreis: 42 000 €
Einstein Audio Components GmbH
Prinz-Regent-Straße 50–60
44795 Bochum
Telefon 0234 9731512