Subbase Audio Vinyl Harmony Clamp
Auch wenn Subbase Audio nicht zu den günstigsten Anbietern auf dem Zubehörmarkt gehört und die Kreationen von Thomas Schlipper oft unverhältnismäßig schwer sind, beschäftigen wir von FIDELITY uns sehr gerne damit.
Das hat zwei einfache Gründe: Sie sind ausnahmslos immer perfekt verarbeitet, und sie liefern einen klanglichen Gegenwert, der den hohen Preis aufwiegt.
Schwer ist die Vinyl Harmony Clamp mit 460 Gramm auch – zumindest für eine Plattenklemme. Aber doch nicht vergleichbar mit den Geräte- oder Lautsprecher-Basen. Es gibt sie ebenfalls mit nur 200 Gramm Gewicht, was gerade noch so in der Traglast der meisten Subchassis-Laufwerke liegen könnte. Sie kommt in einem sehr robusten Hartplastik-Case, von Schaumstoff geschützt und mit der makellosen Ebenholzscheibe nach oben schauend. Und offenbart schon auf den ersten Blick einen kleinen Etikettenschwindel: Es handelt sich gar nicht um eine Record Clamp, also eine Plattenklemme, sondern um ein Plattengewicht, das über den Mitteldorn auf die Platte aufgelegt wird. Eingedenk des nahezu halben Kilos, das auf das Label presst, ist dieser Unterschied hier aber nur akademisch.
Die Harmony Clamp presst eine mit versenkten Titanschrauben eingelassene Schicht Ebenholz mit einem hochdichten, verchromten Aluminiumkegel auf das Plattenlabel. Oben weitet sie sich wie ein Tulpenfuß und lässt sich am gummierten Griff gut und sicher halten. Auf der Oberseite befindet sich eine spiegelblanke schwarze LFG432-Linse, die elektromagnetische Felder harmonisieren soll. Eine neuartige Technologie, die sich fundamental von anderen informierten Produkten des Marktes unterscheidet, ist sich Thomas Schlipper sicher.
Auf Masselaufwerken wie meinem Feickert Firebird sind Plattengewichte meist eine gute Idee, weil sie fast immer eine Verbesserung bringen. Die Platte wird stärker fixiert und Vibrationen des Abtastvorgangs finden einen leichten Ausweg. Aber bei Plattengewichten gibt es deutliche klangliche Unterschiede, die wohl darin begründet liegen, wie mit den absorbierten Vibrationen umgegangen wird. Dämpfung mittels Ebenholz scheint mir ein vielversprechender Weg, obgleich ich das nicht belegen könnte, es ist eher ein Gefühl der Sympathie. Aber es gibt doch diese eingeweihten Tüftler, die behaupten, jedes an der Wiedergabe beteiligte Bauteil füge einen klanglichen Abdruck hinzu. Welchen, könne man durch Anregung, also Draufklopfen, herausfinden. Manchmal glaube ich, da könnte etwas dran sein.
Jedenfalls manifestiert sich zunächst der Eindruck einer irgendwie nun stärker verwurzelten, erdigeren, holzigeren Wiedergabe bei Kontrabässen oder Geigen. Aber dieser erste Eindruck trügt oder greift zu kurz. Vielmehr scheint sich der Störspannungsabstand zu vergrößern, was über das ganze Frequenzspektrum für ein klareres, dichteres Klangbild sorgt. Kräftige Stimmen wie Etta James auf At Last treten stärker in den Vordergrund, aber auch die Rhythmusgruppe im Hintergrund ist besser verortbar, orchestrale Parts erscheinen definierter und tiefer gestaffelt. Ob die magische LFG432-Linse in der Harmony Clamp tatsächlich Anteil am Endergebnis hat, lässt sich leider nicht nachvollziehen. Aber sie scheint nicht zu schaden. An der positiven klanglichen Wirkung der Harmony Clamp gibt es dagegen für mich keinen Zweifel. Probieren Sie es einfach einmal aus. Dann wird alles klar!
Subbase Audio Vinyl Harmony Clamp, Plattengewicht: 690 € (200 g), 750 € (460 g)
Subbase Audio Manufaktur
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