Silberstatic Mio Trio aktives Lautsprecherset
Elektrostaten wird allzu oft der Weg ins gemeinsam genutzte Wohnzimmer verwehrt. Silberstatic versucht nun, eine Brücke zu bauen: Das kompakte Mio Trio soll es richten.
Fotografie: Ingo Schulz
Diese kleine charmante Neuerung aus dem Hause Silberstatic ist bislang an mir vorübergegangen. Daher war ich einigermaßen irritiert, als das avisierte Paket eintraf und eindeutig nicht über die Maße einer durchschnittlichen Matratze verfügte. Man wollte auch mal auf ganz anderen Pfaden wandeln, in der Hauptsache werde man aber den großen Statoren treu bleiben, heißt es aus Viersen.
Das Paket, das Silberstatic hier geschnürt hat, darf zweifelsohne als ausnehmend wohnraumfreundlich gelten, entsprechende Furniere sorgen neben den schlichten Schleiflacken für perfekte Integration ins Umfeld. Die geringen Außenmaße sorgen an sich schon für einen schlanken Fußabdruck, der integrierte Verstärker räumt das Rack auf, wenn es denn überhaupt noch ein solches gibt.
Das kleine, schöne Mio Trio besteht nämlich aus einem aktiven Subwoofer, der gleichzeitig Verstärkerzüge für die beiden Satelliten beherbergt. Letztere kann man an einem anderen Verstärker auch separat betreiben, das ist allerdings nur der halbe Spaß.
Die kleinen Mio-Satelliten sind aufwendiger aufgebaut, als es zuerst den Anschein hat: Der auf der Front platzierte Breitbänder kümmert sich zwar um den gesamten Frequenzbereich, wird aber an den Enden des Spektrums von zwei Spezialisten unterstützt. Seitlich sitzt ein kleiner Tieftöner, der den gegebenen Pegelabfall nach unten (kleiner Breitbänder in kleinem Gehäuse – da ist irgendwann prinzipbedingt Schluss) kompensiert. Da er allerdings nach oben sanft ausgekoppelt wird und somit deutlich in den Mittenbereich spielt, lohnt es sich, Experimente mit der Aufstellung zu wagen. Ob die Tieftöner nach außen oder innen weisen, kann von Raum zu Raum deutliche Unterschiede zeitigen. Auf der Rückseite befindet sich noch ein Hochtöner, der für etwas Atmosphäre sorgen und die starke Bündelung des Breitbändern bei hohen Frequenzen „entschärfen“ soll.
Im Subwoofer sitzt wie schon erwähnt ein Verstärkermodul, das Class-D-Züge für die Satelliten bereitstellt, aber auch über einen Line-Ausgang verfügt – falls man den wichtigen Mitten höherwertige Signale zukommen lassen will.
Bei der Trennfrequenz – um gleich in die Praxis zu gehen – sollte man ein wenig spielen. Je nach Raum kann eine tiefe Trennung zu etwas ausgezehrten Tiefmitten führen, hier ist aus tonaler Sicht eine höhere Ankopplung zwischen 150 und 180 Hertz angeraten. Dann allerdings droht der Subwoofer seinen Standort zu verraten, was nicht gewünscht ist. Ich habe allerdings in allen drei Räumen, in denen das Mio Trio musizierte, nach nur kurzer Suche eine geeignete Einstellung gefunden.
Bei der Aufstellung der Satelliten sollte man ebenfalls etwas Sorgfalt walten lassen, will man denn ihr ganzes Potenzial ausschöpfen. Der Breitbänder steigt im Präsenzbereich noch einmal deutlich an, was zu einem ordentlich gepfefferten Klangbild führen kann, wenn der Raum nur schwach bedämpft ist und die Lautsprecher genau auf Achse gehört werden. Da kann der hintere Hochtöner natürlich nichts richten, allerdings sorgt er dafür, dass der Klang bei entsprechendem
Einwinkeln nicht an Glanz verliert.
Hat man schließlich alle Parameter in Einklang gebracht, kann das Mio Trio mit großer Spielfreude, vor allem aber einer fast schon als exemplarisch geltenden Raumeinteilung punkten – in diesem Bereich brauchen es sich auch vor weitaus teureren Konkurrenten nicht zu verstecken. Die Anbindung des Subwoofers klappt tatsächlich sehr gut, sodass nach etwas Feintuning dieses Trio bereitwillig mit einer Stimme spricht.
Mit dem in der letzten Ausgabe besprochenen Burson-DAC/Pre lässt sich so eine durchaus hochwertige, in manchen Punkten sogar erstklassige, vor allem aber unprätenziöse und schlanke Anlage auf die Beine stellen. Und wenn es noch ein paar Klangfarben mehr sein sollen, kann man immer noch über einen anderen Verstärker vor den Satelliten nachdenken. Der Umstieg auf einen Lavardin IT hob das Trio noch auf eine neue Stufe.
Silberstatic Mio Trio
2.1-Lautsprecherset mit aktivem Subwoofer inkl. Verstärker für die Satelliten
Satelliten: Breitbänder mit TT- und HT-Unterstützung
Preis: 2398 €