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IsoTek Evo3 Initium Netzkabel

IsoTek Evo3 Initium Netzkabel

Kann IsoTek auf dem letzten Meter etwas bewirken?

IsoTek Evo3 Initium

Kann IsoTek auf dem letzten Meter etwas bewirken?

Fotografie: Ingo Schulz

Selbstredend fließt unsere Netzspannung über Dutzende von Kilometern durch Kabel, die weder bezüglich Laufrichtung vorinformiert noch „eingebrannt“ wurden.

Keine Frage, Leute, sehen sogar wir in der Redaktion ein. Was sich aber nicht bestreiten lässt, ist die Tatsache, dass auf dem kurzen Stück zwischen Steckdose und geliebter HiFi-Anlage die meisten Störungen auftreten. Das WLAN strahlt durch die ganze Hütte, eventuell noch gepusht durch Signalverstärker (man muss ja auch auf der Toilette das Tablet nutzen), Mobilfunkempfang gibt’s heute selbst im Keller, und wer schaltet schon zu Hause das Bluetooth aus? Eben, niemand! So toasten wir unsere Hirnzellen munter auf Bräunungsstufe drei und nennen es dann Fortschritt.

IsoTek Evo3 Initium Netzkabel

 

Seit etwas über 15 Jahren forschen Keith Martin und sein Team daran, die Komponenten einer HiFi-Anlage frei von Gegentakt- (zwischen den Geräten) oder Gleichtakt-Störungen (durch einstreuende Funksignale) mit Strom zu versorgen. Je nach Anspruch und Umfang des zu versorgenden Audio-Altars bietet IsoTek fünf unterschiedliche Produktlinien, vom High-End-Stromversorger Super Titan, dem man ohne Probleme Komponentenstatus attestieren kann, bis runter zum bezahlbaren, doch technisch aufwendig gemachten Testobjekt, dem Netzkabel Evo3 Initium (lat.: „Anfang“).

IsoTek Evo3 Initium Netzkabel

Knapp 80 Euro sind für den gestandenen HiFiisten keine Summe, die zur Schnappatmung führt. Nimmt man das Evo3 genauer unter die Lupe, fällt auf, dass Keith Martin für sein Einsteiger-Kabel einen Fertigungsaufwand betreibt, der den Verkaufspreis ad absurdum führt. Der Kabelaufbau macht den ernsthaften Anspruch mehr als deutlich. Drei Innenleiter aus chemisch reinem, dazu versilbertem Kupfer wurden so verdrillt, dass oben genannte Hochfrequenzverschmutzungen keine Chance haben. Als Dielektrikum kommt Polyethylen zum Einsatz, das die Leiter perfekt voneinander isoliert. Zur Mikrofonieunterdrückung wird der innere Kern von Baumwollgewebe und einer dünnen Papierlage umhüllt. Das schicke grüne Mäntelchen des Evo3 besteht aus PVC. So kam ein Kabel heraus, das trotz ordentlichen Querschnitts und Aufbaus flexibel genug bleibt, auch leichtgewichtige Geräte wie meine Phonostufen nicht aus dem Rack zu heben.

Also kein Weltraumhightech-Schnickschnack, sondern bestens bewährte Werkstoffe. Doch der Trick beim Initium ist nicht, dass exotische Materialien verwendet wurden, sondern der durchdachte Aufbau der Leitung. Ein wenig sparsam wirken die Steckverbindungen, die im Spritzgussverfahren fest mit dem Kabel verbunden wurden. Mich stört so etwas nicht, da es mir schon immer schleierhaft war, inwieweit sich punzierte oder aufwendig gefräste Stecker auf die Wiedergabequalität auswirken. Seien wir ehrlich – manches, was uns alljährlich auf der HIGH END erwartet, dient doch vor allem der Präsentation des Kontostandes. Überraschenderweise sitzen aber die günstigen Spritzgussverbinder absolut spielfrei und bombenfest. Was man von manchen deutlich exklusiveren Mitbewerbern nicht immer sagen kann. Technisch und haptisch liegt das Evo3 Initium somit voll im „grünen Bereich“.

Bleiben die (überstrapazierten) Fragen: A) Hört man das denn wirklich? B) Oder ist, wie so oft, eine allein durch den Austausch erzeugte Erwartungshaltung ausschlaggebend für das Hörergebnis? Ich plädiere für Antwort A. Klar, ein Netzkabel macht aus einer mittelprächtig spielenden Anlage keinen klanglichen Überflieger. Doch selbst für wenig trainierte audiophile Ein- oder Aufsteiger ist der klangliche Unterschied tatsächlich nachvollziehbar. Es sind Nuancen, die sich zu einem klaren Ja addieren. Sei es die straffere, knackigere Wiedergabe funkiger Basslinien, eine homöopathische Prise mehr Glanz und Gloria bei Sopranstimmen oder (das ist jetzt allerdings meine subjektive Meinung) eine Kleinigkeit mehr „Luft und Raum“ zwischen den Interpreten auf der Bühne. Im Regelfall spiele ich gerne mit Kabeln, um herauszufinden, wo in meiner Kette der Gewinn am größten ist. Im Fall des IsoTek Evo3 Initium wäre eine komplette Verkabelung, vom Plattendreher bis hin zum Einstein The Tune (der seiner Anleitung zufolge an hochwertigen Netzkabeln erst recht zu Bestform aufläuft) mein Wunsch. Bezahlbar, klar nachvollziehbar und top verarbeitet. Sie können erheblich mehr in Netzkabel investieren, wenn Sie unbedingt wollen. Ob sich das wirklich im Sinne einer Klangverbesserung lohnt, darf angesichts des Evo3 bezweifelt werden.

 

Netzkabel IsoTek Evo3 Initium
Länge: 1,5 m
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis 79 €

 

www.isoteksystems.com
www.idc-klaassen.com

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.