Der Spaßmacher
Als Urenkel der Kompaktanlagen sind All-in-one Musiksysteme als unkomplizierte Spaßmacher beliebt. Wurden sie wie der Sonoro Primus von klugen Köpfen erdacht, können Spaß und Wohlklang in trautem Miteinander vereint sein.
Die in Neuss ansässige sonoro audio GmbH hat binnen kurzer Zeit mit ihren Produkten für Aufhorchen gesorgt. Denn das Kompetenzteam um Gründer und Geschäftsführer Marcel Faller hat mit seinen optisch und klanglich ansprechenden Geräten bewiesen, dass zeitloses Design, Bedienkomfort und Klangpotenz bei vergleichsweise günstigen Preisen dank Entwicklung in Deutschland und Fertigung in Fernost machbar sind. Vom Lautsprecher über Plattenspieler, vom Streamer bis hin zu Alles-drin-Geräten reicht die Produktpalette.
Neu bei den All-in-one-Systemen ist der „Primus“, der nach dem Topmodell „Meisterstück“ und dem erfolgreichen „Prestige“ die Reihe erweitert. Wie sein Bruder Prestige verfügt der Primus über ein Zweiwege-Audiosystem mit zusätzlichem Tieftöner, verzichtet aber auf den integrierten CD-Player. Dafür sind Streamingdienste wie Spotify, Tidal, Napster, Deezer, Qobuz sowie Amazon Music bereits integriert, weswegen die Neusser den Neuen auch als „smarten Alleskönner“ bewerben. Wie smart der für rund 700 Euro angebotene Primus wirklich ist, wollen wir sogleich klären.
Gerüstet für viele Wiedergabeoptionen
Der Primus könnte aufs erste Hinsehen ein Receiver sein, doch steckt in seinem zeitlos eleganten Gehäuse ein aktives 2.1-Lautsprechersystem in Bassreflexbauweise. Zwei Koaxchassis sind zuständig für den Hoch- und Mitteltonbereich, ein Tieftöner sorgt für das Bassfundament, ein softwareoptimierter DSP übernimmt die Signalverteilung. Pfiffig: Die Bassreflexöffnung und der Tieftöner finden sich auf der Gehäuse-Unterseite. Angetrieben werden die drei Lautsprecher mit fünf Class-D-Endstufen. Die leisten jeweils zweimal 20 Watt für die Koaxlautsprecher sowie 40 Watt für den Tieftöner.
Solange der Primus hörernah Aufstellung findet, reicht das allemal. Dank seiner relativen Kompaktheit ist er schnell auf dem Couchtisch aufgestellt. Am besten macht er sich dennoch auf einer Kommode oder einem Regal – um sich dann, Triumph des gelungenen Designs, hervorragend in den Wohnraum einzufügen. Unser Test-Primus ist in elegantem Mattschwarz gewandet, alternativ gibt es das Gerät auch in Anthrazit und Weiß, dann auch hochglänzend. Die edlen Walnussgehäuse sind allerdings den teureren Brüdern Prestige und Meisterstück vorbehalten.
Wichtiger als solche Äußerlichkeiten: Auch der Primus lässt sich, ganz App-frei, direkt am Gerät über die Drucktaster und den Dreh-/Druckgeber bedienen. Das Farbdisplay bietet zugunsten einer intuitiven Bedienung alle nötigen Informationen. Sollte es doch mal klemmen, gibt das gedruckte Handbuch erschöpfend Auskunft. Doch, es handelt sich um eine Bedienungsanleitung im alten Stil: gut gegliedert, verständlich formuliert und wunderbar übersichtlich. Bravo.
Mit DAC und Radio
Die Integration ins Heimnetzwerk erfolgt wahlweise über das Ethernet-Kabel oder WLAN, die Einrichtung ist dank des Assistenten schnell erledigt. So lässt sich der Primus direkt als Streamer einsetzen – selbstverständlich in Verbindung mit Smartphone, Tablet oder Rechner. Die Probe aufs Exempel mit Spotify funktioniert so bestechend einfach, dass der Primus insoweit die gesteckten Erwartungen erfüllt. Allerdings ist Streaming auf eine Auflösung von maximal 16 oder 24 Bit (bei FLACs) und 48 Kilohertz beschränkt. Für das Hören von HiRes-Files bedarf es eines Zusatzgeräts, sprich einer externen Bridge. Zum Anschluss einer solchen verfügt der Primus über einen Toslink-Eingang, der Digital-Audio bis zur Maximalauflösung von 24 bit/96 kHz akzeptiert. Wer ganz auf die Klangmacht seines DAC vertraut, findet gleich zwei Aux-Eingänge: Zwei RCA-Buchsen sowie ein 3,5-mm-Stereoklinkeneingang gestatten den Anschluss etlicher Geräte.
Dass der Primus Bluetooth nach dem aptX-Profil beherrscht, ist weder Überraschung noch Besonderheit. Allemal gut fürs lockere Hören in CD-Qualität ist Bluetooth immer. Mächtig ist der Primus in puncto Radiofunktionalität. Neben FM/DAB+-Digitalradio bietet er als Internetradio schnellen Zugriff auf über 25 000 Sender weltweit. Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Vier Lieblingssender sind schnell abspeicherbar und am Gerät oder via Fernbedienung aufgerufen.
Zur Klangoptimierung gibt es fürs Streaming drei Optionen, der DSP-gesteuerte Equalizer bietet neben diversen überflüssigen Stil-Presets tatsächlich eine Loudness-Einstellung alter Machart und eine klanglich weitaus eindrucksvollere „3D Sound“-Option, die, vergleichbar mit „Stereo Image“-Plug-ins, die Stereobühne erweitert und die räumliche Wiedergabe hörbar verbessert.
Die Sonoro Primus als Klangriese
Wie serviert der Primus denn den Klang? Als Klangbutler erweist er sich als wohlerzogen und kompetent. So klingt das wunderbare Album In Tune, auf dem sich die Singers Unlimited und das Oscar Peterson Trio ein virtuos-audiophiles Stelldichein geben, eindrucksvoll opulent. Gerade bei der Raumdarstellung sind die beiden Koaxialchassis Meister ihres Faches. Das Klangbild beeindruckt in Breite und Tiefe, die Loslösung des Klanges vom Gehäuse erfüllt schon gehobene Ansprüche. Sehr gut ist die Anbindung des sauber tönenden Tieftöners, der sich, genau wie die Koaxchassis, als impulsfest behauptet. Die Auflösung ist ebenfalls überdurchschnittlich und definitiv null vergleichbar mit den Klangschrecken einstiger Kompaktanlagen. Eine gewisse Tendenz zum Schönen ist dem Wiedergabesystem nicht abzusprechen, aber solange es den Ohren schmeichelt, wollen wir nicht meckern. Stattdessen genießen wir Mark Knopflers feines Alterswerk Tracker und befinden: Der Primus macht sehr viel Spaß – gerade auch wegen seines guten Klangs.
Wir meinen …
Sie sieht gut aus, ist vielseitig einsetzbar und klingt hervorragend. Sonoro wird seinem Ruf einmal mehr gerecht und liefert mit der Primus eine kompakte All-in-one-Lösung ab, die dich mit Fug und Recht als “HiFi-Alternative” bezeichnen kann.
Technische Daten
All-in-one-Musiksystem Sonoro Primus
Konzept: All-in-one-Musiksystem mit 2.1-Lautsprechersystem und integrierten Musikstreamingdiensten
Bestückung: 2 x Koaxchassis mit 1,9/7,7-mm-Membranen, 1 x Tieftöner mit 113-mm-Membran
Verstärker: 5/4 x 20, 1 x 40 W
Drahtlos-Verbindungen: Bluetooth, WiFi
Eingänge: 1 x digital optisch Toslink 24 bit/96 kHz; 1 x USB 2.0; 1 x analog RCA, 1 analog 3,5-mm #-Stereoklinke
Ausgänge: 1 x analog Line-Out RCA
Netzwerk: Ethernet oder WiFi
Musikübertragung: FM+DAB, Bluetooth (A2DP, AVRCP), Qualcomm aptX Bluetooth, Internetradio mit ca. 25 000 Sendern, Spotify, Tidal, Napster, Amazon Music, Deezer, Qobuz, DLNA, UPnP
Formate: WAV, AAC, AAC+, MP3, WMA, ALAC, maximal 16 bit/48 kHz
Bedienung: Taster/Drehgeber oder Fernbedienung
Besonderheiten: integrierte Musikstreamingdienste, keine Steuer-App erforderlich
Ausführung: Schwarz, Graphit, Weiß (matt und hochglanz)
Lieferumfang: Primus, FM und WiFi-Antenne, Schutzhandschuhe und Fernbedienung
Optionales Zubehör: Undock Steuer-App (kostenlos)
Maße (H/B/T): 153/450/258 mm
Gewicht: 9,8 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: um 699 €
Kontakt
sonoro audio GmbH
Hammer Landstraße 45
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