Röyksopp – Profound Mysteries III
Manchmal muss es etwas mehr sein. Das norwegische Duo Röyksopp, das mit seiner eigentümlichen Downbeat-Mischung startete, als Downbeat eigentlich bereits wieder im Abklingen war, hat seit seinem Erfolgsdurchbruch mit Melody A.M. im Jahr 2001 in der Folge bis 2014 dann vier weitere Alben veröffentlicht, um danach in ein achtjähriges Schweigegelübde zu verfallen.
Als lasteten diese veröffentlichungslosen Jahre wie ein Alp auf ihnen, fluteten die beiden Herren die Musikwelt mit einem dreiteiligen Gesamtkunstwerk, das insgesamt 30 Tracks mit ebenso vielen Artworks und Kurzfilmen beinhaltet und die letzten 20 Jahre Schaffensprozess wie unter einem Brennglas bündelt und im dritten Teil gar eine unerwartete Überraschung bereithält: Röyksopp können auch Dancefloor!
Weg von der skandinavischen Melancholie, den elfenartigen Gastsängerinnen und den verschleppten Beats, hier darf es auch Four-to-the-Floor sein. Zugegeben, auch auf Profound Mysteries III gibt es sphärische Inseln kosmischen Stillstands, aber der beherrschende hüpfende und pulsierende Beat, der das ein oder andere Mal verdächtig bei Daft Punk vorbeischielt und durchaus auch Anleihen bei Kraftwerk bereithält, dominiert das Album. Wenn man nicht zu den ultimativen Röyksopp-Fans gehört, müssen es auch nicht zwingend alle drei Teile der Profound Mysteries sein, diese neue Dancefloor-Seite aber sollte man dringend für lange Nächte in Erwägung ziehen.
Label: Embassy of Music
Format: CD, LP, DL 16/44