Clearaudio Referenz-Vinyl – Mehr als nur eine Reklame-LP
Bernhard Rössle leitet den Bereich „Artist & Repertoire“ bei in-akustik. Die südbadische Firma entwickelt und liefert HiFi-Zubehör, außerdem ist sie bekannt als Tonträger-Produzent und -Vertrieb. „Unser Musik- und Medien-Angebot umfasst Pop, Jazz, Klassik und alle Stile dazwischen auf mehr als 7000 CDs, DVDs und LPs“, schätzt der A&R-Manager.
Zahlreiche Titel aus dem Katalog von in-akustik gehören zur Standardausrüstung für Hardware-Vorführungen. „Wir vertreiben außer unseren eigenen Produkten auch Platten von Telarc, Chesky, Challenge, Alma Records, Doctor Heart Music, Stockfisch und anderen audiophilen Labels.“ Deshalb wird Bernhard Rössle oft um Vorschläge für Referenz-Tonträger gebeten.
Anfang 2018 entschied sich Clearaudio als Hersteller von hochwertigen Audiokomponenten, zum 40. Firmenjubiläum eine ultimative Test-LP aus Repertoire von in-akustik kompilieren zu lassen. Bernhard Rössle: „Clearaudio erwartete ausdrücklich mehr als nur eine Reklame-LP.“
Als Opener wählte Rössle einen Evergreen aus dem in-akustik-Katalog: „Jammin‘“. Der Schweizer Ausnahme-Drummer Charlie Antolini hatte dieses inzwischen legendäre Duett 1999 mit dem Bassgitarre-Virtuosen Wolfgang Schmidt eingespielt. Nachschwingende Becken und Trommeln muss das HiFi-Equipment hier präzise darstellen.
Das volle Dynamikspektrum wird anschließend vom US-Organisten Cameron Carpenter ausgespielt. Seine Interpretation von Bachs Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 lotet die Pianissimo- und Forte-Extreme seines Instruments aus. Orgelmusik-Puristen mögen ihn als Effekthascher kritisieren, für eine Lautsprecher-Präsentation sind diese acht Minuten und 43 Sekunden das ideale Prüfmittel.
„Mit den zwei Aufnahmen teste ich gerne die Bass-Qualitäten von High-End-Geräten“, nennt Bernhard Rössle als Grund für seine Wahl. „Jetzt habe ich einen Track, bei dem sich ein E-Bass und die Basstrommel perfekt voneinander absetzen, und eine opulent klingende Orgel gleich hintereinander auf einer Vinylscheibe.“
Die anschließend folgenden 14 Tracks fordern vor allem vom Tonabnehmer große Impulsgenauigkeit. Und sie nehmen den Hörer mit auf einen stilistischen Schleuderkurs: Jazz-Musiker zwischen Funk-Rhythmen und coolem Swing, dazu noch Singer-Songwriter mit zarten Gesangs-Zwischentönen, zur Abwechslung opulenter Chorgesang.
Sonderapplaus für Hans-Jörg Maucksch. Er masterte die 16 Tracks zu einem klanglich harmonischen Gesamtbild. Bei seiner Arbeit ging er keine Kompromisse in den Bereichen Dynamik, Feinzeichnung oder Räumlichkeit ein.
Hendrik Pauler verteilte die 80 Minuten mit seinem DMM-Schnitt perfekt auf vier LP-Seiten. Anschließend wurde das audiophile Sammlerstück in Deutschland auf 180-Gramm-Virgin-Vinyl gepresst.
Für die CD-Version wurde kein herkömmliches Polycarbonat verwendet, vielmehr entschied man sich dazu, sie in Japan als HiQualityCD (HQCD) fertigen zu lassen. Allein schon dieser Produktionsaufwand macht aus Bernhard Rössles Compilation „mehr als nur eine Reklame-LP“.
Verschiedene InterpretInnen
Clearaudio – 40 Years Excellence Edition
Label: in-akustik
Format: 1 HQCD (HiQualityCD)/2 LPs (Vinyl 180 g)