Rockidelity: Animals As Leaders – The Joy Of Motion
Geboren wurde er in Washington D.C. als Sohn nigerianischer Eltern. Sein voller Name ist Oluwatosin Ayoyinka Olumide Abasi. Und dieser Name, abgekürzt zu Tosin Abasi, geistert schon seit einigen Jahren durch die ProgMetal-Szene. Reflux war eines seiner erfolgreicheren Projekte, eines seiner neuesten heißt TRAM.
Kein Geringerer als Steve Vai bezeichnete Abasi als „die Zukunft des kreativen, heavy Virtuosen-Gitarrenspiels“. Eine Plattenfirma bot schon 2007 an, ihm ein Soloprojekt zu produzieren. Das wurde der Anfang von Animals As Leaders, das inzwischen längst kein Soloprojekt mehr ist, sondern eine unglaubliche Instrumental-Band zwischen komplexem Vollgas-Metal und abstrakter Fusion. The Joy Of Motion ist ihr drittes Album und schoss gerade in den US-Charts weit nach oben Richtung Platz 20. Dabei sind das nur zwei Gitarren und ein Schlagzeug, keine anheimelnden Melodien, kein Gesang, nicht einmal ein Todesröcheln, dafür aber dichteste Netze aus flackernden Gitarrenpatterns und dröhnenden Metalriffs, alles wahnsinnig schnell, wahnsinnig kompakt. Abasi spielt eine 8-saitige Ibanez TAM 100, seine Finger fliegen über die Bünde wie über eine Klaviatur. Angeblich hat er sich das Gitarrespielen selbst beigebracht, aber wer schon nigerianische Gitarristen spielen sah, erkennt da – genreübergreifend – manches wieder. Über John Petrucci, den Gitarrenkönig und Meisterfrickler von Dream Theater, sagt Abasi, dieser alte Kerl habe seine beste Zeit wohl hinter sich hat. Abasi hat sie wohl noch vor sich.