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Robert Schneider - Die Offenbarung

Robert Schneider – Die Offenbarung

Buchprüfung

Robert Schneider – Die Offenbarung

Immer wieder ist Jakob Kemper abgeblitzt – bei Musikern, Musikwissenschaftlern, Musikkritikern.

Alles, was dem gescheiterten Komponisten, Dirigenten, Orgelvirtuosen, Ensembleleiter und Bachforscher noch bleibt, ist sein Job als Kirchenorganist in Naumburg. Nun, kurz nach der Wende, soll die Orgel von St. Wenzel renoviert werden – aber erneut stößt Kemper, ihr bester Kenner, auf Ablehnung: Seine Expertise ist bei der Bachgesellschaft nicht gefragt. Genau in dieser Situation fällt ihm ein altes Notenmanuskript in die Hände, das offenbar in den staubigen Tiefen der Orgel vergessen wurde: ein unbekanntes Spätwerk von Johann Sebastian Bach (Kempers „Gottgeist“), ein Oratorium nach der Offenbarung des Johannes, 1746 entstanden und nirgends in der Fachliteratur erwähnt.

Robert Schneider - Die Offenbarung

Voller Ehrfurcht macht sich Kemper ans Studium der Partitur und entdeckt Unsagbares. „Hier riss einer die Welt aus den Angeln, kehrte sie um, ordnete sie neu. […] Hätte Bach die ‚Offenbarung‘ seinen Zeitgenossen überhaupt zumuten können? […] Nicht nur in der Komposition sprengte Bach alles Dagewesene, sondern auch in Form und Besetzung.“ Weder Kemper noch die Bachgesellschaft werden schlau aus der Partitur. Kann sie wirklich von Johann Sebastian sein? Oder hat Gott selbst oder gar der Teufel sie komponiert? – Schneiders fachlich grundierter Roman von 2007 ist eine tragikomische, unberechenbare Satire auf Musiker und Musikfachleute – und eine eigenwillige Hommage an Bach, der im letzten Kapitel sogar persönlich auftritt.

Robert Schneider – Die Offenbarung bei Aufbau-Verlag

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