Vorhang auf für Naia
Haben Sie sich den neuen Rega Naia neben seinem kleineren “Bruder” Planar 10 (bzw. P10) angesehen? Der deutsche HiFi-Vertrieb TAD aus Aschau veranstaltete in den vergangenen Tagen ein Event, bei dem wir genau das tun konnten – und zwar zur Genüge. Eigentlich, so könnte man annehmen, handelt es sich bei beiden Modellen um denselben Dreher.
Alles neu …
Doch mit dieser Einschätzung könnte man kaum verkehrter liegen. Für ihre neue “Wuchtbrumme” – Naia ist das Top-Modell – drehten die Briten an wirklich jedem Stellschräubchen und ließen sich eine Menge Hightech-Zutaten einfallen. Sie verpassten dem Plattenspieler etwa ein neues Chassis(-material), das man auf den Bildern erkennen kann. Das wesentliche Augenmerk lag allerdings auf dem Antrieb, der nun über einen noch ruhigerem Motor verfügt und seine Kraft über drei Riemen auf den dünnen, für seine Silhouette aber erstaunlich schweren Teller überträgt. Gesteuert wird der Antrieb nach wie vor über ein externe Box, die mit ihrer Midi-Size bequem in jedes Rack passt.
Der Plattenteller besteht wie beim Planar aus Keramik, allerdings wurde das Profil verbessert. Die Form der Unterseite bildet nun einen bruchlos geschwungenen Bogen zur Außenkante, was das Resonanzverhalten des Tellers optimiere, wie uns Phil Freeman erklärte.
Synergie-Effekte
Wie angedeutet ist also nicht viel vom P10 übrig geblieben. Der Hightech-Reigen schlägt sich natürlich im Preis nieder: Mit knapp 13000 Euro ist der Naia Plattenspieler merklich exklusiver als das nächstkleinere Modell. Dass die Briten die grundliegenden Maße und Formen des P10 übernahmen, sei eher ein Synergie-Effekt. Regas Philosophie, unerwünschte Schwingungen und Resonanzen nicht zu “ersticken”, sondern über eine möglichst leichte Konstruktion abzuleiten führe eben zu genau denselben Lösungen.
Dynamisch die Nase vorn
Hören konnten wir ihn natürlich auch, den neuen Dreher. Wobei … im Rahmen größerer Presse-Events ist das immer so eine Sache. Das wahre Können des Naia konnte ich erahnen, als wir vom neuen auf den P10 zurückwechselten. Der Naia scheint merklich feiner und dynamischer aufzuspielen. Zu weit möchte ich mich aber wie gesagt nicht aus dem Fenster lehnen, da ich weder den Raum, noch die Anlage (natürlich alles Rega), noch die Tonträger kannte. Aber keine Sorge: Das wird Bestandteil einer eigenen Betrachtung in einem der kommenden Hefte sein …
Der Naia Plattenspieler bei Rega (UK) …
Und beim TAD Audiovertrieb (dt.) …