Prokofjew, Poulenc, Britten – Three Sinfoniettas
Der Begriff „Sinfonietta“ taucht erstmals Ende des 19. Jahrhunderts auf und erfährt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts regen Zuspruch.
Er wird im Allgemeinen verwendet, um ein Werk zu beschreiben, das vom Umfang her kleiner oder vom Ansatz her leichter als eine normale Sinfonie ist. Am bekanntesten dürfte die Sinfonietta Léoš Janáčeks sein, die eigentlich im Repertoire eines jeden Orchesters von Weltruhm zu finden ist. Die hier vertretenen Werke gelten eher als Neben- oder Jugendkompositionen der jeweiligen Komponisten, können aber mit ihrer ausgeprägten rhythmischen Motorik, ihrem virtuosen Zusammenspiel der Instrumentengruppen und ihren auf kürzestem Raum stattfindenden Affektwechseln als typisch für die Gattung gelten.
Was für die Hörer so leichtfüßig klingt, ist für die Ausführenden alles andere als mal eben aus dem Handgelenk geschüttelt. Die schnellen Läufe erfordern höchste Virtuosität, die fliegenden Wechsel zwischen den Instrumentengruppen verlangen nach ununterbrochener Aufmerksamkeit und körperlicher Spannung, die Affektwechsel zwischen bohrender Motorik und emotionaler Süffigkeit wollen musikalisch adäquat gestaltet werden. Dies alles gelingt dem finnischen Ensemble mit bewundernswerter Perfektion. Es ist nicht nur ein wahres Labsal, den sinfonischen Kleinodien zu lauschen – beinahe ein größeres Vergnügen ist es, sich an der instrumentalen Virtuosität des Orchesters zu berauschen.
Label: BIS
Format: SACD, DL 24/96
Prokofjew, Poulenc, Britten – Three Sinfoniettas bei bis.se