Oscar Peterson – Exclusively for my friends (6fach LP)
MPS – Musik Produktion Schwarzwald ist ein Synonym für klanglich herausragende Jazz Produktionen. Das 1968 in Villingen-Schwenningen gegründete Label hat Musikgeschichte geschrieben. Stars wie Oscar Peterson, Friedrich Gulda, George Duke, Volker Kriegel uvm. haben im Laufe ihrer Karriere auf MPS veröffentlicht.
Im Januar 2014 hat die Edel AG den über 500 Titel umfassenden Jazz Katalog erworben und wird diesen sukzessive durch das Team von Edel:Content auswerten. Unter dem Slogan REFOREST THE LEGEND wird Edel:Content in Zusammenarbeit mit dem Master-Connaisseur Dirk Sommer (Sommelier Du Son) die alten Tonbänder konservieren, klanglich leicht optimieren und in hochwertigen Boxen veröffentlichen.
Mit diesen hochwertigen Re-Issues verbeugt sich Edel:Kultur vor einem zentralen Kapitel deutscher Jazzgeschichte. Bis heute sind diese legendären audiophilen Einspielungen weltweit geschätzte Meilensteine. Mit großem Respekt vor dem Ursprungsmaterial stellt Edel:Kultur nun die Tondokumente dieser experimentierfreudigen Ära fürs 21. Jahrhundert bereit. Dies geschieht ganz im Zeichen der wiedererstarkten Liebe zum Vinyl und des sinnlich-haptischen Musikerlebens. Hierfür werden die Originalbänder in rein analogem Verfahren behutsam optimiert und erscheinen mit den Originalhüllen auf 180gr-Vinyl, ausgesuchte Titel auch auf Analog Tape für den Hifi-Markt. Parallel hierzu arbeiten Edel:Kultur /Kontor New Media den kompletten MPS-Jazzkatalog für den digitalen Vertriebsweg auf.
Bereits knapp 90 MPS Katalogtitel sind seit Januar Online erhältlich. Die Perlen des MPS Kataloges sollen auf dem hauseigenen Triple A Label (A|A|A) auf Vinyl erscheinen. Mit einem Paukenschlag soll es am 02. Mai losgehen:
Erstmalig alle 6 LPs der Serie „Exclusively for my friends“ von Oscar Peterson in einer Box :
– 180gr Vinyl
– Original Cover Artwork
– Liner Notes von Dirk Sommer
– 6 hochwertige Scans der Tonbandverpackungen
Oscar Peterson – Exclusively for my friends (6fach LP)
Es war ein großes Abenteuer für alle Beteiligten, als der kanadische Pianist von Weltrang 1961 erstmals Villingen besuchte. Hans-Georg Brunner-Schwer (HGBS), ehemaliger Inhaber der Hifi-Dynastie SABA, hatte sich gerade die erste Version seines Studios eingerichtet, oberhalb des Wohnzimmers der Villa, ausgestattet mit der besten Aufnahmetechnik, die damals zu haben war. Genau damit lockte der Pianobegeisterte den Mann aus Kanada zu sich in den Schwarzwald. Direkt nach einem Gastspiel in Zürich überwand Peterson in seiner Limousine die Berge und wurde mit seinem Bassisten Ray Brown und Drummer Ed Thigpen ins Wohnzimmer an den Steinway-Flügel geleitet, wo schon erwartungsvolle Gäste auf den Star aus Übersee hinfieberten. „Bis morgens um vier lauschte ich diesen Klängen, die Beatles wollte ich von da an nicht mehr hören!” erzählt Matthias Brunner-Schwer. Der Sohn des 2004 verstorbenen HGBS bekommt bei der Erinnerung noch ein halbes Jahrhundert später mit leuchtenden Augen. Nicht minder begeistert war der Pianogigant selbst, als er nach der Session dem Mitschnitt des nächtlichen Privatkonzerts lauschte. So direkt und unverfälscht hatte er den Sound seines Pianos bislang auf Tonkonserve noch nicht vernommen. Ganz so, als säße er noch immer am Flügel, ohne die Störgeräusche eines Nachtclubs, und trotzdem in denkbar intimer Atmosphäre. Petersons Enthusiasmus besiegelte eine lange Freund- und Seelenverwandtschaft mit dem Hause Brunner-Schwer.
Alle Stärken des stilbildenden Pianisten
In den Folgejahren machte sich der Kanadier mit wechselnden Besetzungen regelmäßig auf den Weg in den Black Forest, um seine Klänge auf Bandmaschine bannen zu lassen. Da Peterson vertraglich noch an Verve gebunden war, konnten die Resultate allerdings erst 1968 erscheinen. Die legendäre Serie „Exclusively For My Friends” bildete zugleich den Startblock für das von Brunner-Schwer nun ins Leben gerufene Label MPS.
Wie bis dato keine anderen Aufnahmen Petersons konnten diese Mitschnitte alle Stärken dieses stilbildenden Pianisten plastisch auffangen: Virtuosität und Schnelligkeit, dabei jedoch auch das Vermögen, versonnen-delikate Passagen zu pflegen. Augenzwinkernder Humor und tiefes, lyrisches Empfinden. Eleganz und Swing, dabei jedoch immer auch entschlossenes Zupacken und explosive Ausbrüche. Improvisationskunst, die immer souverän und phantasievoll zugleich wirkt, genährt aus harmonischem und ornamentalem Erfindungsreichtum. Zudem spiegeln diese Aufnahmen in der gedrängten Phase von fünf Jahren auch die damalige Entwicklung vom gleichberechtigen Trio-Setting zum Solokünstler wider.
