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Noisia: Split The Atom

Artist:
Noisia

Title:
Split The Atom

Label Format:
Mau5trap/EMI, CD

1.
Entschuldigung, was machen Sie denn da?
Ich versuche zum x-ten Mal, dieses Album am Stück durchzuhören.

2.
Das klingt aber ziemlich krank!
Deswegen habe ich es auch noch nie bis zum Ende geschafft.

3.
Wie kommen Sie denn auf so etwas?
Ein Geschenk.

4.
Ein geschenkter Gaul?
So ist es.

5.
Schon in’s Maul geschaut?
Bin dabei.

6.
Und?
Abgründe!

7.
Wie jetzt?
Frequenzabgründe tun sich auf, extreme Frequenzabgründe.

8.
Interessant. Könn’se mal richtig aufdrehen?
Kein Problem.
(Dreht auf. Es klickt, kracht, kreischt und wabert. Ultrafette Bässe pumpen irrwitzige Energie in den Raum. Das Kellergewölbe dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen. Volle Technoclub-Atmosphäre. Das Sofa wird von 15-Zöllern enorm durchgeschüttelt, so auch der Besucher.)

9.
(Bewegt die Lippen) ____________!
(Zuckt mit den Schultern, versteht nicht ein Wort.)

10.
(Brüllt jetzt) Wooaaah!
(Grinst und dreht leiser und leiser, sehr viel leiser) Hihi, hähä …

11.
Meine Fresse, das geht ja gar nicht!
Na ja, äh, gehen tut’s irgendwie schon.

12.
Das ist doch völlig krank!
Sag ich doch.

13.
Briten?
Holländer.

14.
Wie nennt sich dieser Stil überhaupt?
Dubstep – hat zumindest der behauptet, der mir die CD geschenkt hat.

15.
Da sind Verzerrungen ohne Ende drauf!
Ja, aber die sind schon auf der Scheibe. Die Anlage zieht sauber durch!

16.
Wie kommt man denn auf SOWAS?
Seinem Nachwuchs zuhören – die jungen Leute stehen drauf.

17.
Die Scheibe schon mal auf ’ner HiFi-Show gespielt?
Daher kenn’ ich sie überhaupt erst.

18.
Wie bitte?
Die Ansage direkt vor dem Einlegen dieser CD war: „Now I’m going to annoy everyone!“

19.
Und?
Der Vorführer wechselte von Kammermusik auf Noisia und drehte das System bis zum Stehkragen auf!

20.
Und alle Zuhörer liefen nach dem ersten Schock schreiend aus dem Raum?
Tja, ein gewisser Schock war schon zu spüren, aber alle blieben sitzen.

21.
Nee, oder?
Doch, ich war ja dabei!

22.
Wie kann das funktionieren?
Ganz einfach: Zum „Kennenlernen“ haut man einen der definitiven Killertrax rein, zum Beispiel „Shitbox“ oder „Leakage“, also Track 3 oder 6. Die dauern nur 60 bis 90 Sekunden. Vermutlich hält die audiophile Schockstarre gerade so lange an, dass man gar nicht flüchten KANN.

23.
Krank!
Das hatten wir schon.

24.
Aber geil!
Stimmt, 60 oder 90 Sekunden lang ist das kein Problem. Und die meisten grinsen danach ziemlich.

25.
Kann ich die Scheibe mal ausleihen?
Sobald ich’s geschafft habe, sie am Stück durchzuhören.

26.
Also nie, oder wie? Dann nochmal Titel 3 bitte.
Aber gerne doch. Schon angeschnallt?

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