Nikolai Kapustin – New Memories
Mit neun Jahren wurde A Bu ins Konservatorium von Beijing aufgenommen, aber das war ihm nicht genug.
Nebenher erlernte er Jazz- und Latin-Piano, leitete bald ein eigenes Trio im „Blues Club“ von Beijing. Mit 14 nahm A Bu sein erstes Jazzalbum auf (88 Tones Of Black And White), mit 15 schrieb er sich in der Juilliard School in New York ein. Kaum jemand ist so wie das ehemalige Wunderkind dazu berufen, Brücken zwischen Konzertmusik und Jazz zu bauen. Kein Wunder daher, dass er die Musik von Nikolai Kapustin (1937–2020) für sich entdeckte und hingerissen war – eine Musik, die zeitweise wie improvisierter Jazz klingt, die aber bis ins kleinste Detail auskomponiert ist (und es auch sein muss, um so zu klingen). Nun also: A Bus Hommage an Kapustin – im Zentrum stehen zwei von dessen bekanntesten Werken, die Variationen op. 41 und die acht Konzertetüden op. 40, beide aus dem Jahr 1984.
Eingerahmt hat sie A Bu mit zwei eigenen Klavierkompositionen, die sich an Kapustin anlehnen. Die Fantasie ist quasi ein Präludium zu Kapustins Opus 41, ein „Quasi-Improvisieren“, wie es einem Jazzpianisten zu Debussyschen Harmonien einfallen könnte. Und Bus Erste Klaviersonate schließlich nimmt sogar direkt auf mehrere Kapustin-Werke Bezug und schlägt außerdem kleine Bögen zu Beethoven und Bernstein. Damit Kapustins Klaviermusik richtig klingt und „swingt“, braucht es Jazzerfahrung. A Bu könnte der ideale Kapustin-Interpret sein.
Label: Wergo
Format: CD
Nikolai Kapustin – A Bu – New Memories bei Wergo