Monster Magnet – A Better Dystopia
Wie so viele Künstler sahen sich auch Monster-Magnet-Boss Dave Wyndorf und seine Mitstreiter aufgrund der Pandemie mit einer völlig ungewohnten Situation konfrontiert: einem Leben ohne Termine. Wohl wissend – man ist ja schon seit 32 Jahren dabei –, dass dies in unendliche Langeweile münden könnte, flüchtete man sich ins Studio. Da sich Kreativität aber nicht per Knopfdruck abrufen lässt und somit ein offizieller Nachfolger des 2018 erschienenen Mindfucker nicht infrage kam, entschied man sich für Covers. Ja, A Better Dystopia ist ein klassisches Pandemiealbum, obgleich dieser mittlerweile zu einem Schmähwort verkommene Begriff der Leistung, die hier drinsteckt, keinesfalls gerecht wird.
Wyndorf hätte es sich wie so viele seiner Kollegen leicht machen und eine Best-of von Genreklassikern neu einspielen können, stattdessen schürfte er ganz tief in der Kiste mit dem Absonderlichsten des Obskuren der späten 60er und frühen 70er Jahre. So entstand eine Playlist aus der vierten Dimension, deren Titel selbst bei Fans einen nur in Promille messbaren Bekanntheitsgrad haben dürften. Oder schon mal von Bands wie Macabre, Poobah, Josefus und Table Scraps gehört? Eben. Ohne Kontextwissen könnte man A Better Dystopia glatt für ein neues Album mit Originalmaterial halten, derart konsequent hat der Space Lord den Tracks seinen Stempel aufgedrückt. Wenn schon eine Überbrückungsplatte, dann bitte so eine!