Technik mit dem Menschen im Mittelpunkt
HiFi-Hersteller kommen und gehen – Monitor Audio allerdings hat ein halbes Jahrhundert überdauert, sich zu einem der bedeutendsten Lautsprecherhersteller weltweit aufgeschwungen, der in über 70 Ländern vertreten ist, und ist nach all der Zeit immer noch in Privatbesitz. Ganz offensichtlich haben die Briten die richtige Formel gefunden.
Die Anfänge waren dabei wie so oft recht bescheiden: 1972 gründete Mohamed ‚Mo‘ Iqbal in Teversham bei Cambridge die Firma in einem kleinen Fabrikgebäude. Hier fertigte eine Handvoll passionierter Ingenieure die ersten Monitor Audio-Lautsprecher mit penibler Akkuratesse von Hand. Das erste Modell, die MA1, war dabei schon so erfolgreich, dass sie heute eine heiß begehrte Ikone ist und damals nur vier Jahre nach der Firmengründung den Umzug von Monitor Audio in ein größeres Gebäude in Essex notwendig machte.
Zahlreiche Erfolgsmodelle später hatte sich Monitor Audio seinen Ruf als ständiger Innovator im Lautsprecherbau erarbeitet, der Technologiesprung um Technologiesprung leistet. Eine der bedeutendsten Landmarken dürfte hier die kompakte R852MD sein – der erste Lautsprecher der Marke, bei dem die Entwickler beim Tweeter wie beim Woofer auf Metall vertrauten. Bei Monitor Audio ist man fest von den Vorzügen des harten Membranmaterials überzeugt und nutzt es dementsprechend bis heute bei allen Modellen.
Nachdem Iqbal 1997 das Szepter an den heutigen Eigentümer Andrew Flatt übergeben hatte, wurde im Jahr 2000 der Firmensitz komplett nach Raleigh in Essex verlegt, wo Monitor Audio bis heute ansässig ist.
50 Jahre Innovation
Von dort aus operiert das britische Urgestein wie gewohnt, indem es wieder und wieder bekannte Konzepte neu denkt, weiterentwickelt und zu Lautsprechern einkocht, die äußerlich vertraut und wohnraumfreundlich daherkommen, in ihren Konstruktionsdetails aber stets den technologischen State-of-the-Art Stück für Stück nach vorne rücken. Dazu gehört auch, dass die Briten ausschließlich Treiber aus eigener Entwicklung verbauen.
Bald waren einfache Metalltreiber für Monitor Audio nicht mehr gut genug, und so machte man sich daran, das Konzept weiter zu verfeinern. Als Ergebnis kam 1991 C-CAM (Ceramic Coated Aluminium/Magnesium) heraus – ein Membranmaterial, dass die Briten in weiterentwickelter Form bis heute verwenden und das sich durch seine herausragende Verwindungssteifigkeit bei gleichzeitig niedrigem Gewicht auszeichnet. Auch am anderen Ende des Frequenzbandes blieb die Entwicklung nicht stehen: Nach den ikonischen Gold Dome Tweetern, die 1986 erstmals das Licht der Welt erblickten, sowie weiteren Entwicklungen, führte Monitor Audio 2016 mit dem MPD (Micro Pleated Diaphragm) seine eigene Spielart des Air Motion Transformers ein.
Sinnbildlich für die Innovationskraft der britischen Schmiede steht heute die Concept 50: Ein Feuerwerk an innovativen technischen Lösungen, mit dem sich Monitor Audio zur Feier seines 50-jährigen Bestehens auf der High End 2022 in München selbst beschenkte.
Details für das große Ganze
Bei aller Technikverliebtheit hütet man sich bei Monitor Audio jedoch wie kaum anderswo davor, vor lauter Bäumen den Wald aus dem Blick zu verlieren: Perfektion bis ins letzte Detail ist für den Hersteller der Weg, der Zum Ziel führt – das Ziel ist und bleibt jedoch stets die Musik. Die Briten arbeiten unermüdlich daran, die Grenzen des technisch Machbaren zu verschieben – die erklärte Mission ist es jedoch, dem Hörer die Beschäftigung mit der Technik abzunehmen und ihn ungehindert und unmittelbar mit seiner Musik interagieren zu lassen.
Neue Ideen für bewährte Konzepte
Eine klangliche Enttäuschung bewegte Roksan-Mitgründer Touraj Moghaddam, seinen Blick genau an den Punkt zu lenken, an dem die Musik in der Anlage entsteht – und den Plattenspieler von der Basis her neu zu konzipieren.
So oder so ähnlich hat man die Geschichte an sich schon tausendmal gehört: Ein junger Musikenthusiast ist mit der Qualität der am Markt verfügbaren HiFi-Geräte unzufrieden und baut sich daraufhin kurzerhand seine eigenen. Dieser enttäuschende Aha-Moment stellte sich für Touraj Moghaddam allerdings bei einem ziemlich extremen Vergleich ein – eigentlich hatte er nämlich schon alles: Einen sehr hochwertigen Subchassis-Plattenspieler, der über ein Tri-Amping-System sein Hörzimmer befeuerte – und im Direktvergleich mit seinem kleinen Fernseher bezüglich seiner musikalischen Überzeugungskraft dennoch das Nachsehen hatte.
Das wollte Moghaddam nicht hinnehmen, und so nahm der persischstämmige Brite, der just am Londoner Imperial College seine Doktorwürden erlangt hatte, sein Equipment genau unter die Lupe und konnte als Übeltäter schnell die damals dominierende Subchassis-Technologie ausmachen: Die weich gefederte Aufhängung, die der Entkopplung von Vibrationen dient, erlaubt ein gewisses Maß an Rotation um die Spindelachse. Moghaddam gelangte zur Überzeugung, dass die Zugkraft, die die Nadel beim Abtasten der Rille der Drehung der Schallplatte entgegensetzt, das Subchassis leicht verdreht und somit die Abtastgeometrie abfälscht.
Subchassis neu gedacht
Sogleich machte er sich an die Arbeit und entwickelte ein Design mit einem relativ hart aufgehängten Subchassis und Gummi als Entkopplungsmaterial. Um Änderungen der Geometrie zwischen der Schallplatte und dem Tonabnehmergehäuse auszugleichen, nutzte er einen federnd gelagerten Motor, der ein Minimum an Rotation um die Hochachse zuließ. Das Ergebnis war der Xerxes, der bei seiner Vorstellung 1985 die Fachwelt in Staunen versetzte. Zusammen mit seinem Studienfreund Tufan Hashemi gründete er damit seine Firma, und mit Roger Macer, einem erfolgreichen Londoner HiFi-Händler, der von dem Konzept ebenfalls auf Anhieb überzeugt war, fand sich auch rasch ein verbündeter für den Vertrieb. Nun musste nur noch ein griffiger Name her; hier stand Roxana, Tochter des historischen Perserkönigs Darius, Pate – und so war Roksan geboren.
Touraj Moghaddam ruhte sich in der Folge keineswegs auf seinen Lorbeeren aus – bereits ein Jahr später übertrug er seine neu gewonnene Erfahrung in der Entkopplung von Baugruppen auf ein Lautsprecherdesign und führte 1986 mit der Kompaktbox Darius den weltweit ersten Lautsprecher mit einem vom Gehäuse abgekoppelten Hochtöner ein. Sein Hauptaugenmerk sollte neben Plattenspielern, Tonarmen und Abtastern allerdings hochwertiger Elektronik gelten.
Traditionell offen für Neues
Dabei durfte unter seinem Firmendach das Alte stets friedlich neben dem Neuen existieren: Nach den ersten Verstärkermodellen kam 1991 der erste Roksan-CD-Player auf den Markt, der schon ein Jahr darauf vom dreiteiligen Attessa-System abgelöst wurde, das sich aus Laufwerk, DAC und Netzteil zusammensetzte. Es folgten sowohl Vinylseitig als auch auf der Elektronikfront weitere Entwicklungen und Modellreihen, die bis heute vertraute Namen in der Branche sind, wie etwa die Radius-Plattenspieler oder die Komponenten der 1998 erstmals eingeführten Caspian-Serie mit ihren charakteristisch abgewinkelten Ecken.
Nachdem Touraj Moghaddam 2011 Roksan verließ, wurde es zunächst etwas ruhiger um die Marke, bis sie 2016 von Monitor Audio übernommen wurde. Unter der Ägide der Lautsprecherschmiede aus Essex kann Roksan seiner bekannten Linie treu bleiben, wie die 2021 eingeführte Attessa-Serie belegt, die technisch wie optisch die bewährten Roksan-Tugenden nahtlos fortführt. Mit seinem Fokus auf analoge und digitale Quellen sowie Verstärker ist Roksan dabei als Spielpartner für den Lautsprecherspezialisten wie geschaffen.
Bildergalerie Monitor Audio und Roksan
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