MFE DF-1+ Doppelnetzfilter
Dem eleganten schwarzen Kästchen von MFE sieht man auf den ersten Blick nicht an, was in ihm steckt.
Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose. Das ist schon eine ganze Weile so, und daran hat sich bisher auch nichts geändert. Allerdings steckt die Energiewirtschaft, die den Strom herstellt und durch die Leitungen schickt, in einer gewaltigen Umwälzung: Kohlekommission, erneuerbare Energien, Klimaziele – die Nachrichten sind voll davon. Natürlich ist Strom immer noch Strom, und wenn man den Kühlschrank aufmacht, geht weiterhin das Licht darin an.
Ganz so einfach ist die Sache dann aber doch nicht. Der Ausbau erneuerbarer Energien bringt beispielsweise die Herausforderung mit sich, die Netzspannung, wie sie für den zuverlässigen Betrieb von Fön, Handy-Ladegerät oder Klangkomponenten erforderlich ist, konstant zu halten. Angegeben wird die Netzfrequenz mit 50 Hertz, realiter weicht sie aber durchaus vom Normwert ab – und die Launenhaftigkeit von Wind und Wetter macht es nicht einfacher. Hochfrequente Einstreuungen und über das Netz verbreitete Steuersignale der Versorger tun ihr übriges. Strom ist eben nicht immer gleich.
In der Welt des Wohlklangs ist das Thema der Stromaufbereitung durchaus umstritten. Was erstaunlich ist, werden doch klangtechnische Präzisionsanlagen betrieben, deren Qualität sich aus der Güte ihrer Trafos, Bauteile, Verkabelung und Stecker erklärt. Alle fürchten sich vor Potentiometern im Signalweg – dass aber die Qualität der Stromversorgung hörbar sein soll, gilt oftmals als esoterische Ansicht.
Dem eleganten schwarzen Kästchen von mfe-electronic sieht man auf den ersten Blick nicht an, was in ihm steckt. Der Netzfilter DF-1+ wird mit einem hochwertigen Kabel per Schukostecker an das Netz angeschlossen. Er verfügt über zwei getrennte Filter, die über eine Schukosteckdose nach außen geführt werden. Einer für analoge Geräte wie Vorverstärker und Endstufen und ein zweiter für digitale Komponenten. Diese Schukosteckdosen lassen sich mittels Mehrfachsteckdosen erweitern. Dankenswerterweise sind die Phasen gekennzeichnet, was zeitraubendes Herumprobieren erspart.
Wie stark sich ein Netzfilter auf den Klang auswirkt – nun, das ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, also wie stark störende Einflüsse von Computern, Straßenbeleuchtung oder anderen HiFi-Komponenten sind. Im Test zeigte sich eine spürbare Verbesserung des Klangbildes. Natürlich verändert sich der Klang auf andere Art und Weise als beim Austauschen einer Komponente, man hört schließlich immer noch die gleiche Anlage – in diesem Fall bestehend aus einem CD-Player und Verstärker aus der Evolution-Reihe von Creek und den Neat Momentum 4i. Die Verschleierung der Mitten, zu der dieses Setup neigt, klärte sich durch den DF-1+ erheblich. Die Bühne erschien mit ihm breiter und tiefer, der Bass klarer und konturierter, ohne aber an Wucht und Dynamik einzubüßen. Dieser Eindruck ließ sich im Blindtest auch mit einer Hörerschaft, die üblicherweise nicht die Flöhe husten hört, stets reproduzieren, die Klangverbesserung von unterschiedlichem Audiomaterial zeigte sich stets deutlich bis sprunghaft. Wohlklang beginnt eben an der Quelle – und das ist und bleibt nun mal die Steckdose.
Info
Doppelnetzfilter | MFE DF-1+ | Preis: ca. 1000 €
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MHW Audio
Burgsiedlung 1
87527 Sonthofen
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