Alles und noch etwas mehr: der Lumin P1
Im Rahmen eines lockeren Vor-Ort-Termins in der Münchener „3. Dimension“ präsentierte IAD den jüngsten Zuwachs aus dem Hause Lumin. Hätten wir geahnt, was die fantastische Kiste alles kann, hätten wir zu dem entspannten Termin Notizblöcke, Videokameras, Stimmrecorder oder Ähnliches mitgebracht. Eine Gedächtnisnotiz …
Wir hatten das ja schon: Bei immer mehr digitalen „Alleskönnern“ ist es praktisch unmöglich, eine einzelne, scharf abgegrenzte Gerätekategorie zu nennen. Darüber kann man sich wundern und aufregen, man kann es aber auch sportlich nehmen. Wir kommen dem Traum der qualitativ hochkarätigen eierlegenden Wollmilchsau immer näher. Lumins neuer P1 ist das perfekte Beispiel dafür. Der bildhübsche Aluminiumknabe ist nach dem Gusto des IAD-Vertriebs zunächst ein Vorverstärker. Das bestätigen nicht nur seine insgesamt neun digitalen und analogen Eingänge, sondern auch der Umstand, dass er optisch vorzüglich zum Endverstärker „Amp“ passt. Auf der Homepage des Vertriebs fällt parallel dazu auch der Begriff „HiFi-Hub“. Da sich die Pegelsteuerung überbrücken lässt, ist der Prozessor auch als reiner Quellensammler und -schalter verwendbar.
Mancher wird im P1 lieber einen D/A-Wandler sehen. Hinein geht’s auf alle bekannten Arten (USB, AES/EBU, Koax RCA, Koax BNC, optisch sowie HDMI), verarbeitet werden sämtliche Formate bis 384 Kilohertz inklusive DSD512. Der integrierte DAC ist für den P1 keine Nebensächlichkeit: Hier werden alle eingehenden Signale (auch die analogen) verschaltet und gepegelt. Der Hersteller setzt deshalb auf zwei ES9028Pro Sabre, die im dualen Mono-Betrieb kanalgetrennt arbeiten. Der vorgeschaltete Prozessor wurde mit Lumins verlustfreien Leedh-Algorithmen gefüttert, die geringste Pegel ohne Minderung von Dynamik und Auflösung hinbekommen.
Wer mag, darf den P1 auch als Streamer klassifizieren. Sein Netzwerkanschluss ist mit allen Finessen des Herstellers ausgestattet. Inklusive des optischen Fibre-Networks, das wir beim Über-Netzwerker X1 schätzen lernten. Deren dickstes Feature ist neben ihrem vorzüglichen Klang umfassende Kompatibilität mit Streamingdiensten wie Tidal und Qobuz sowie Roon. Der Netzwerkspieler verarbeitet das MQA-Format.
Zuletzt – das sei zumindest eine Erwähnung wert – steckt dank der drei HDMI-Eingänge (nebst ARC-Abgriff) auch noch ein Hauch von AV-Prozessor unter der Haube. Vor allem dieses Feature würden wir uns bei viel mehr digitalbewanderten HiFi-Komponenten wünschen. Geräte wie die PlayStation, eine X-Box, Flachbildfernseher oder das Apple TV gehören schließlich nicht erst seit gestern zum guten Ton im Home Entertainment.
In den meisten Aspekten lässt der P1 freilich erkennen, dass er in direkter Linie von Familienmitgliedern wie dem bereits erwähnten X1 abstammt. Als Zugeständnis an die „Zehnkämpferqualitäten“ des Vorv…, Strea…, ähm, Geräts sind die Schaltungen allerdings etwas einfacher ausgeführt als bei den Vorbildern. Auch das Gehäuse – optisch kaum vom Endverstärker zu unterscheiden – ist hier nicht aus dem Vollen gefräst, sondern ganz klassisch aus massiven Aluminiumteilen zusammengesetzt. Seinem Klang tut das garantiert keinen Abbruch. Wie wir uns im Rahmen der Veranstaltung überzeugen konnten, musiziert der P1 mit dem für Lumin typischen Schwung und mit seidig feinem Timbre.
Weitere Informationen zum neuen Alleskönnen inklusive seitenlanger Funktionsübersicht finden Sie unter www.lumin-deutschland.de.