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Karl der Große - Auf Visite bei Lyravox, Hamburg

Highend 2024: Karl der Große, Lyravox

Auf einen "Tease" in Hamburg

Auf einen “Tease” in Hamburg

Wie macht man eine Aktive passiv und dann doch wieder aktiv …?

Sie kennen Teaser, nicht wahr? Ursprünglich waren damit kleine (oft reißerische) Serien- oder Filmschnipsel gemeint, die gewährleisten sollten, dass man auch kommenden Mittwoch wieder einschaltet. Im Internet ist die Floskel derzeit extrem umtriebig. Sie kündigt Produkte und/oder Software an, lange bevor sie im Handel verfügbar sind. Dieser Trend nimmt derart überhand, dass ich mittlerweile schon beim “T” von Teaser mit den Augen rolle.

Umso verwunderlicher, dass es sich bei diesem Mini-Report um eine Art Teaser handelt. Allerdings mit zwei ganz entscheidenden Haken: Für einen oberflächlichen Preview liegen mir schon zu viele Informationen vor und – Tusch! – das Produkt ist auf der Zielgeraden.

Karl der Große - Auf Visite bei Lyravox, Hamburg
Wer auf den NDHT 2024 war, ahnt die Dimensionen: Karlmann (am linken Bildrand) ist alles andere als klein. Neben Karl der Große wirkt er allerdings winzig.

Einen Kaffee bitte …

Karl der Große - Auf Visite bei Lyravox, Hamburg
Sascha Harbs Heinsohn mit einer Chassis-Selektion á la Lyravox.

Vor einigen Tagen weilte ich in Hamburg und lud mich kurz vor der Heimreise zu einer kurzen Kaffee-Visite in die heiligen Hallen von Lyravox ein. Einen Eindruck der Manufaktur vermittelt unser Hausbesuch von 2022. Dabei wurde ich zufällig Zeuge von der Geburt des neuen Flaggschiffs: Eben gerade hatte das Team von Götz von Laffert und Jens Wietschorke die letzten Accuton-Treiber in Karl der Große montiert. Zwar ist das Exemplar in den Fotos nicht das allererste Muster des Lautsprechers, doch handelt es sich um die erste finale Version aus Kunststein. Vorher existierten nur Studien und Dummies aus Holz.

Lyravox bei FIDELITY-Online

Test: Lyravox Karlos Pure

Test: Lyravox Karlotta Pure

Test: Lyravox Karl

Beim gewaltigen Über-Karl handelt es sich um ein Aktiv-Konzept, dass seinem Besitzer die Wahl der Mittel überlässt. Lyravox selbst entwickelte seinen Vier-Wege-Giganten mit Variationen seiner bewährten Pascal-Endstufen, wie sie etwa im kürzlich vorgestellten Karlmann oder Karl II. zum Einsatz kommen. Die Elektronik ist allerdings extern und wird mit vier austauschbaren LS-Strippen an “den Großen” angeschlossen. Das erlaubt den Wechsel auf beliebige andere Endstufen – frei nach Vorliebe und Geschmäckle.

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Gehäuse-Individualismus

Antrieb offen: Karl der Große

Die erforderliche Vorarbeit (im Inneren der Lautsprecher gibt es keine Frequenzweichen) leistet ein DSP-Netzwerk. Eigentlich sollte man besser von einem vollständigen Computer samt DAC sprechen, der den vier Endstufen vorgeschaltet wird. Während Besagte Pascal-Kraftwerke bereits in mehr oder weniger fertigen Gehäusen stecken, ist das DSP-Board bei meinem Besuch noch genau das: ein Brett mit Aufbauten.

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Da ist noch Fantasie erforderlich: Das DSP-Netzwerk nebst DAC-Bord und weiteren Zutaten wird zur Messe im Mai in einem bildschönen Kusntsteingehäuse stecken.

Als ich den Hörraum betrete ist Jens Wietschorke gerade eben dabei, das Setup für die Endabstimmung vorzubereiten. Über ein Bündel Strippen ist das DSP-Board mit einem Laptop verbunden, auf dessen Display ich komplexe Strukturen und Filter-Sets erahne. Die Programmierung der theoretisch unzählbar vielen Parameter wird sicher noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Trotzdem sind die beiden Tüftler zuversichtlich, ihre neue Wuchtbrumme in kaum drei Wochen auf der Highend in München präsentieren zu können.

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Bald beginnt der Feinschliff: Jens Wietschorke bereitet Messequipment und Computer für die Programmierung der DSP-Frequenzweichen vor.

Eins verrät mir die Software allerdings schon: Durch ihren modularen Aufbau lässt sich die Software auch im Nachhinein an jede beliebige Endstufe anpassen – und auch die gröbsten Raumprobleme kann man hier kompensieren.

Aber alles aktiviert …

Karl der Große fügt sich trotz seines einzigartig offenen Antriebskonzepts lückenlos ins Portfolio der Hamburger. Der Lautsprecher stellt jedem seiner acht Treiber ein eigenes Gehäusevolumen zur Verfügung. Die Verkabelung ist in Verstrebungen verlegt, die alle Module zusammenhalten. Am Rücken des Giganten liegt Treiber Nummer neun, ein bescheidener 21-Zoll-Bass, dessen Doppel-Antrieb in der Beschleunigung maximale Power gewährleistet. Liegt kein Signal an, sorgen die gegenphasig angeordneten Magneten augenblicklich für Ruhe. Ohne diesen Kniff wäre der Einsatz eines solchen Riesen-Basschassis kaum denkbar.

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Oben: Die Endstufen stecken bereits im Gehäuse. Es fehlt nur noch die Kunststein-Front. Unten: Am Rücken ist aber schon alles “serienreif”

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Eine kleine Lücke beleibt bei meinem Besuch allerdings: Hören kann ich Karl den Großen noch nicht. Ohne programmiertes Filter-Netzwerk wäre das ein sehr “spezielles” Vergnügen gewesen. Und wie heißt es so schön: den ersten Eindruck kann man nur einmal verderben.

Dann halt auf der Highend 2024

Dazu wird es aber in München Gelegenheit geben. Lyravox hat sich mit Atrium 4.1, Raum 129 eine Umgebung gesichert, die dem Koloss Gerecht wird. Meine Prognose: Karl der Große wir einer der meistfotografierten Show-Stopper der kommenden Messe!

Hier geht’s zu Lyravox …

… und hier gibt’s alle Infos zur Highend 2024

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