IsoTek hat die Bausteine zum Glück
Die Mosaic-Serie von IsoTek bringt Wahrheit in die Musik und intensiviert das Erlebnis. Zudem lassen sich die Filter perfekt auf jede Anlage abstimmen. Ein Erfahrungsbericht.
Fotografie: Ingo Schulz
Die Firma IsoTek ist unheimlich sympathisch. Warum? Weil sie seit ihrer Gründung hervorragende Produkte entwickelt und herstellt, um den Netzstrom sauber zu halten. Seit fast 15 Jahren interessiert es mich nicht mehr die berühmte Bohne, dass manche Menschen noch immer der Meinung sind, Netzfilter hätten einen negativen Einfluss auf den Klang. Merkwürdig – obwohl eine Anlage ohne Netzfilter in meinen Augen unvollständig ist, hatte ich noch nie ein Produkt aus der bekannten englischen Schmiede um ihren Kopf Keith Martin bei mir. Immerhin wurden IsoTek-Komponenten in nationalen und internationalen Fachmagazinen mit besten Ergebnissen getestet.
Es war also an der Zeit für eine Reise nach Lünen zu IDC Klaassen, dem deutschen Vertrieb von IsoTek. Gegenüber Geschäftsführer Martin Klaassen und seinem Vertriebsleiter Uwe Kuphal hatte ich im Vorfeld den unbestimmten Wunsch geäußert, „mal ein wenig mehr von Isotek“ hören zu wollen. „Kein Problem!“, kam es von dort selbstbewusst zurück. Auch der Vertrieb, den ich seit vielen Jahren als sehr verlässlich und kompetent schätze, schien sich seiner Sache offenbar sicher zu sein. Spannung und Erwartungen stiegen zu gleichen Teilen an.
Zum Ortstermin im IsoTek Vertrieb
Keine zwei Wochen später sitze ich im Vorführraum in Lünen. Ein einfacher, gut nachvollziehbarer Testaufbau ist bereits angerichtet: Als Lautsprecher fungieren die mir bestens bekannten und sehr guten Q-Acoustics Concept 500, angesteuert von einem guten NAD-Vollverstärker und einem ebenfalls noch in normalen Preisregionen angesiedelten CD-Player der gleichen Marke. Sehr gut und praxisnah, denn schließlich hat nicht jeder nur edelste Preziosen im heimischen Rack stehen.
Ein vorher von mir ausgewähltes Musikstück setzt ein. Erste Teststufe: Baumarktleiste und Standardnetzkabel. Der Klang? Okay, klingt ganz angenehm nach recht ordentlichem HiFi. Mehr aber nicht. Zweiter Durchlauf: Nun wird IsoTeks kleine Einsteiger-Netzleiste, die EVO3 Polaris, statt der Baumarktleiste eingesetzt. Wow, jetzt spielt die Anlage so viel räumlicher und gelöster, dass ich die Leiste als Kunde nach wenigen Sekunden gekauft hätte. Aber wir sind ja gerade erst am Anfang: Als Nächstes kommen zwei der sehr guten und günstigen EVO3-Premier-Netzkabel an die Komponenten. Wieder ein klar nachvollziehbarer Schritt hin zu mehr Plastizität sowie innerer Ordnung und Struktur, der angesichts eines Kabel-Stückpreises von 129 Euro mehr als nur empfehlenswert ist.
Auf zur nächsten Etappe
Im Testaufbau macht sich nun die vielgerühmte Aquarius-Leiste breit. Eine weitere klar verifizierbare Verbesserung wird hörbar – die Konturen in der Musik wirken abermals etwas schärfer, die Bühne gewinnt zunehmend an Staffelung und Dreidimensionalität. Diese Stufe macht zum Erstsetting bereits einen Unterschied aus, der den Mehrpreis der Aquarius mehr als relativiert. Und es geht nochmal mehr: Im nächsten Schritt packen Klaassen und Kuphal die separaten Filterbausteine der modularen Mosaic-Serie aus: Ein EVO3 Nova One für den CD-Player und ein EVO3 Titan One für den Verstärker, die das Klangbild weiter aufräumen. Selbst feinste Strukturen im Klangbild von Instrumenten und Stimmen werden nun deutlich herausgearbeitet.
Das war es für mich. Obwohl es im Portfolio der Briten noch weiter nach oben geht, breche ich den Test an diesem Punkt ab. Auf dem Heimweg denke ich darüber nach, dass sich die Produkte von IsoTek doch eigentlich verkaufen müssten wie die sprichwörtliche Scheibe frisch geschnittenes Brot. Die Steigerungen waren derart klar und unmissverständlich nachvollziehbar, dass es keine auch nur halbwegs gute Anlage geben sollte, in der die gehörten Unterschiede nicht jedem sofort auffallen.
Noch am selben Abend waren drei der Briketts bei mir im Einsatz: Am Netz hing der EVO3 Titan One, daran eine Air-Tight-Endstufe. Am Titan war mittels eines kurzen Link-Verbindungskabels der EVO3 Nova One angeschlossen, der selbst den AcousticPlan Vadi versorgte. Und am Nova One hing – über ein weiteres Link-Kabel vebunden – der EVO3 Genesis One, der eine Shindo-Vorstufe versorgte.
Die IsoTek Mosaics im Detail
Der Titan ist dafür ausgelegt, größere Endstufen zu betreiben, der Nova hingegen versorgt schwächere Verbraucher. Das teuerste der drei Geräte, der Genesis, generiert schließlich eine völlig neue Sinuswelle und ist perfekt für Vorverstärker und andere Komponenten mit geringem Leistungsbedarf geeignet. Der Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass jedes Gerät mit einem EVO3-Premier-Netzkabel (1,5 m) ausgeliefert wird. Und sollte die anzuschließende Gerätezahl nicht ausreichen (und die Leistungsaufnahme in der Summe nicht zu hoch werden), kann man zusätzlich Mehrfachleisten anschließen.
Durch die Aufteilung in verschiedene Geräte- und Leistungsklassen lassen sich die Komponenten individuell auf jeden Nutzer abstimmen. Technisch basieren die Mosaics übrigens auf der Technik von IsoTeks Referenzserie. Das gibt mir die Gewissheit, mit Genesis, Titan und Nova etwas vor mir zu haben, das die Marketingleute nicht erst blumig reden müssen, das also wirklich seinen Wert hat.
Der Genesis One bietet nicht nur eine Störunterdrückung von stattlichen 85 Dezibel, sondern auch 100 Watt saubersten Stroms. Der Nova One setzt derweil auf ein Netzwerk von neun teils in Serie, teils parallel geschalteten Filtern. Außerdem besitzt er eine automatische Lastanpassung, um immer die optimale Filterungsstufe bereitstellen zu können. Schließlich reduzieren alle Komponenten der Serie auch noch Gleichtakt- und Gegentaktstörungen.
Reißt die Fenster auf!
Die Mosaics öffnen dem Hörer nicht einfach ein Fenster zur Musik, sie reißen es förmlich auf. Sie bereiten ihm einen Weg zu einer emotionalen, intellektuellen und spirituellen Erfahrung, indem sie die Musik von nahezu allen klangbeeinflussenden Elementen befreien. Und das übrigens völlig unabhängig davon, welches Trägermedium oder welche Musikrichtung gewählt wird. Es ist vollkommen egal, ob es sich um eine digitale Kette handelt oder um eine analoge Quelle wie einen Dreher mit separater Phonovorstufe, das Ergebnis ist in gleicher Art hörbar und stets nachvollziehbar. Für mich persönlich steht fest, dass es für jeden Schritt, der mich näher an und tiefer in die Musik führt, nur eine Empfehlung geben kann, nämlich die, ihn auch zu gehen.
Mit diesem Ziel vor Augen ist der interessierte Hörer froh, dass man genau die Filterelemente kaufen kann, die zur Anzahl und Leistungsforderung der eigenen Komponenten passen – das ist einfach sinnvoll und fair. Zudem darf sich der Besitzer freuen, in Zukunft jederzeit flexibel auf alle Gerätewechsel reagieren zu können, ohne gleich wieder alles neu erwerben zu müssen. Technisch, klanglich und in Bezug auf ihre Verarbeitung sind die drei Mosaics also überaus gelungene Geräte. Wer sich einmal darauf einlässt, wird schon nach kürzester Zeit wissen, was ich meine. Sollten Sie die Mosaics ausprobieren und immer noch unsicher sein, was von ihnen zu halten ist, nehmen Sie doch die Filter einfach wieder heraus – und ich verspreche Ihnen, das Ergebnis wird geradezu erschreckend deutlich sein!
IsoTek EVO3 Genesis One
Funktionsprinzip: Sinuswellengenerator, baut den Netzstrom völlig neu auf, neun integrierte Filter sorgen für bis zu 8 dB Störunterdrückung
Ausstattung: 1 Stromabgriff, abschaltbares Display zur Anzeige der Ein- oder Ausgangs-Voltzahl (auch ohne Display lieferbar), Netzkabel (1,5 m)
Ausführung: schwarz oder silbern
Leistung: max. 100 W
Maße (B/H/T): 75/13/47 cm
Gewicht: 10 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 2800 €, ohne Display 2000 €
IsoTek EVO3 Titan One
Ausstattung: 1 Stromabgriff, Netzkabel (1,5 m)
Ausführung: schwarz oder silbern
Leistung: max. 3680 W
Maße (B/H/T): 75/13/47 cm
Gewicht: 10 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 2000 €
IsoTek EVO3 Nova One
Ausstattung: 1 Stromabgriff, Netzkabel (1,5 m)
Ausführung: schwarz oder silbern
Leistung: max. 2300 W
Maße (B/H/T): 75/13/47 cm
Gewicht: 10 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 1500 €