FIDELITY im Gespräch mit David E. Gordon, Brand Ambassador Audio Research
Dave Gordon gibt im Video Interview auf dem Rocky Mountain Audio Fest in Denver Ein- und Ausblicke in und auf die Traditionsmarke Audio Research.
Fotografie: Ingo Schulz
Audio Research wurde 1970, also vor genau 50 Jahren in Minneapolis gegründet und zählt aus heutiger Sicht zu den Urgesteinen der HiFi- und HighEnd-Branche. Wer die Maschinen der Amerikaner bereits in einem angemessenen Setup erleben konnte, weiß auch, mit welchen Attributen sich der Hersteller über ein halbes Jahrhundert behaupten konnte: Die Offenheit, Transparenz und Klarheit der konsequent in Röhrentechnologie realisierten Komponenten ist schier unübertroffen.
Dabei stand der perfekte Klang gar immer im Fokus des Firmengründers. William „Bill“ Zane war durch und durch Ingenieur und betrachtete seine ersten Komponenten ausschließlich im Sinne ihrer Funktion. Er hielt zum Beispiel nicht deshalb an Röhrentechnik fest, weil er die wohlig glimmenden Kolben so faszinierend fand. Sie waren zum Zeitpunkt seiner Firmengründung einfach verlässlicher und ausgereifter als die noch jungen Transistoren. Zu seinen Zielsetzungen zählten Bandbreite und maximale Dynamik. Das ließ wenig Raum für „charmanten Röhrensound“, den heute viele fälschlicherweise mit Verstärkern dieses Funktionsprinzips verbinden.
„Er habe nie gewollt, dass jemand einen seiner Audio Research-Verstärker als “Filter” kauft, mit dem man den Klang der Anlage glätten oder abrunden kann“, erklärte uns Markenbotschafter David E. Gordon. Wir konnten ihn im vergangenen Herbst auf dem Rocky Mountain Audio Fest (RMAF) in Denver treffen und stellten ihm Fünf Fragen zu Konzept, Prinzipien und Philosophie der legendären HiFi-Marke.
Wenig verwunderlich berichtete auch er zuerst über das praxisorientierte Industriedesign sämtlicher Audio Research-Komponenten. Die Geräte sollten zu allererst verlässlich arbeiten und gut wartbar sein. Bei der Gelegenheit betonte er, dass es bis heute keine Audio Research-Maschine gibt, egal aus welcher Epoche, die sich nicht reparieren oder vollständig wiederherstellen lässt.
Auf die Zukunft des Unternehmens angesprochen erwähnte er vor allem den neuen Verstärker Reference 160, der mit seinen vierlagigen Platinenlayout und vielen weiteren Verbesserungen einen Quantensprung für die amerikanischen Audio-Entwickler darstelle. Und wer weiß: Wenn man sieht, wie liebevoll die je vier KT150-Endstufenröhren bei den zwei 160ern in Szene gesetzt sind (es gibt eine Mono- und Stereo-Version des Verstärkers), darf man davon ausgehen, dass die Amerikaner ihren Kolben doch nicht ganz so nüchtern gegenüberstehen, wie sie gern behaupten …