Vom 31. August bis zum 5. Septembr 2012 fand dieses Jahr die 52. Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin statt. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH (gfu) hatte zur Messe unter Funkturm gerufen und alle kamen. Alle? Nun, um ehrlich zu sein, nicht alle.
Die IFA ist eine Veranstaltung der Megaklasse. In diesem Rahmen der nicht endenden Superlative nimmt Audio mitlerweile (leider) nur noch einen kleinen Teil ein. Immerhin ist Audio aber noch immer so gewichtig, das eines der sieben Segmente, mit denen die IFA strukturiert wird, “IFA Audio Entertainment” heißt. Dieses Segment steht für HiFi, Loudspeakers und Special High Performance Audio. Die Bandbreite reicht tatsächlich von echtem High End (Esoteric) bis hin zu qualitativ hochwertigem HiFi (Heco, Magnat) und selbst Exoten (Everything But The Box) konnte man antreffen. Leider wurde nicht standesgemäß, um nicht zu sagen gar nicht, vorgeführt. Es gab schlicht und ergreifend keine Hörräume oder Hörkabinen, wie es beispielsweise die High End Ausstellung in München bietet. Auffallend war das schiere Überangebot an Kopfhörern. Stellenweise konnte man den Eindruck bekommen, sich auf einer reinen Kopfhörermesse zu befinden. Auch war die Dominanz rund um das Thema iPod/iPad und Co im Audiobereich nicht zu übersehen. Klasse Präsentationen gab es beispielsweise bei Sennheiser, die mittels einer durchgängig analogen Kette, beginnend mit einem Transrotor Dreher, ihrer eigenen Elektronik die Ohrschmeichler befeuerten. Feuer hatte auch ein neuer Kopfhörer von beyerdynamics, der Custom One Pro. Einen solch tiefen und kraftvollen Bass kennt man normalerweise nicht von Kopfhörern. Das schöne ist aber, das der Basspegel mittels eines variablen Bassreflexsystems individuell an die eigenen Hörgewohnheiten angepasst werden kann.
In Berlin dominierte zwar die reine und meist statische Produktpräsentation, trotzdem gab es einiges zu entdecken. Lohnt es sich dorthin zu fahren? Unbedingt. Berlin und die IFA sind immer eine Reise wert.