Spannend und zugleich unterhaltsam ging’s am Samstag, 24.11.2012, in Erlangen zu. Die Steiner Box hatte zwei ausgesprochene Hochkaräter aus Großbritannien zum Thema hochauflösende Musik (High Resolution Music) eingeladen: Philip Hobbs (Linn Records) und Simon Halliday (Naim Label) sind als Ton- bzw. Mastering-Ingenieure um bestmöglichen Klang bemüht. Sie berichteten in jeweils „eigenen“ Räumen aus der Praxis und führten mit ausgewählten Musikbeispielen durch das hochinteressante Programm. Bewaffnet mit iPads und Bildschirmen veranstalteten Hobbs und Halliday ihre Workshops im Stundenrhythmus und konnten mit aufschlussreichen Musikbeispielen ihr Publikum überzeugen.
Philip Hobbs, seines Zeichens Chef-Toningenieur und Aufnahme-Koryphäe für Klassik-, Barock- und Jazz-Produktionen bei Linn Records, hatte einige Tracks präpariert, die innerhalb ihrer Laufzeit in verschiedenen Auflösungen zu hören waren. Über ein bestens abgestimmtes Topsystem von Linn wurde der teils dramatische Unterschied zwischen MP3-, CD- und Studiomaster-Qualität wunderbar deutlich. Insbesondere bei Musik, die sonst gar nicht im Fokus des Autors liegt, taten sich fast schon neue Welten auf und machten Lust auf mehr. Philip Hobbs wies bei seinen Beispielen vor allem darauf hin, dass die Faszination hochauflösender Musik keineswegs in Tonalität oder Frequenzgangerweiterung zu finden ist, sondern vor allem in einer erheblich gesteigerten „inneren“ Spannung und einer klareren Interaktion der Musiker untereinander. Damit steigt das Verständnis des Hörers für das musikalische Geschehen und man kann erheblich länger ermüdungsfrei hören – eine bravouröse Performance!
Simon Halliday vom “Naim Label” brillierte vor allem mit “kleineren” Produktionen, eroberte die Hörerschaft aber auch mit rockigeren Tönen. Speziell zu Remastering-Titeln konnte der noch junge, offenbar mit allen Studio-Wassern gewaschene Simon Halliday Interessantes berichten. Ihm zur Seite stand Thomas Kunzler vom deutschen Naim-Vertrieb Music Line, der die Begrüßung der Gäste übernahm und für kompetente Übersetzungen zur Verfügung stand. Im Ausklang dieser überaus kurzweiligen Veranstaltung hatte ich dann noch ausführlich Gelegenheit, mit Simon Halliday und Philip Hobbs ins Detail zu gehen und den Tag bei einem kleinen, zusätzlich erfrischenden Glas Riesling ausklingen zu lassen.
Meine Empfehlung: Lassen Sie sich die nächsten Events zum Thema HD-Music nicht entgehen!