Die High End on Tour in Stuttgart, 2016
Es ist Anfang März. Das Wetter: bedeckt und kühl, aber nicht kalt – bestes Messe-Wetter also. Mit der High End on Tour in Stuttgart beginnt für die High End Society die Messe-Saison. Und sie startet gut. Bereits am Morgen, direkt nach Öffnung, füllt sich die Ausstellung schnell mit Besuchern. Ob das mit dem Wegfall des Eintrittspreises zu tun hat, lässt sich schwer abschätzen. Doch die Entscheidung, eine derartige Publikumsmesse ohne Eintrittsgeld anzubieten, finden wir in jedem Fall sehr gut.
Austragungsorte sind dieses Mal Teile der Stuttgarter Liederhalle und Teile des direkt angrenzenden Maritim Hotels. Die Messe selbst wirkt etwas „zerfasert“, da die wenigen Hörräume recht weit voneinander entfernt liegen. Das wiederum hat aber auch echte Vorteile: Zum einen gibt es wenig bis gar keine „Übersprechprobleme“ angrenzender Vorführungen, zum anderen konnte jeder Aussteller einen angemessen großen Raum belegen. Damit sollte einer beeindruckenden Vorführung eigentlich nichts im Wege stehen. Und das schaffen tatsächlich nahezu alle Aussteller.
Sehr gut gefallen hat uns beispielsweise die Vorstellung bei Canton. Die Reference 1 K, das Flaggschiff der Topserie, lief an Phonosophie-Elektronik und war eine Klasse für sich. Diese Kombination lud sprichwörtlich zum Schwelgen und Verweilen ein. Sieveking Sound hatte Lautsprecher von Verity Audio an einem kompletten Audia-Flight-Frontend am Start – ein weiteres Setup, das keine Fragen mehr offenließ und uns begeisterte. Wie auch schon in Hamburg auf den Norddeutschen HiFi-Tagen trat IsoTek den hörbaren Beweis an, wie wichtig eine möglichst saubere Stromversorgung für die Performance der Komponenten ist und dass an dieser Stelle sehr leicht ein großer Teil des Klangpotenzials liegengelassen werden kann.Wenig überzeugend war leider die Vorführung von Gauder Akustik. Die dort zum Einsatz gebrachten Vescova Mk II schienen nicht allzu gut mit dem Raum zu harmonieren. Das Ergebnis war ein angestrengter, seltsam verschobener Klang – trotz der bekanntermaßen vorzüglichen Elektronik von AVM, die hier zum Einsatz kam. Eine sichere Bank hingegen war die Vorführung von Backes & Müller, die mit einer Vielzahl von Modellen erneut das enorme Potenzial von Aktivlautsprechern eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Falls Sie sich nun fragen, was das alles denn eigentlich mit der Überschrift zu tun hat: Nun, es gab auf der High End on Tour in Stuttgart (leider nur) zwölf Vorführräume. In puncto Ausstellerdichte gibt es also noch reichlich Platz „nach oben“.