Showtime mit HiFi-Immobilien
Das klare Wort war längst fällig. Und es fiel. Sogar ganz offiziell auf der Pressekonferenz des sonst durchaus nüchtern auftretenden Veranstalters. Merke: Die High End in München ist mittlerweile die beste Fachmesse ihrer Art. Punkt.
Es mag gemütlichere und familiärere, preisgünstigere und auch sympathisch-chaotischere Veranstaltungen geben, insgesamt jedoch setzt die High End „made in Germany“ den internationalen Standard. Das geben mittlerweile auch diejenigen HiFi-Globetrotter zu, die noch viel mehr unterwegs sind als unsereiner, selbst erklärte „Hotelmessenliebhaber“ sind darunter.
Man traute sich nebenbei bemerkt auch, das bisher ohnehin eher halblaut posaunte „beste Bild“ im Untertitel der Veranstaltung einfach wegzulassen. Wir sind einverstanden: Auf der High End beherrscht traditionell der beste Ton das Erlebnis, und ebendieser ist halt (wieder) mächtig en vogue, nicht nur per trendy K(n)opfhörer am Smartphone oder Tablet, sondern vielmehr so richtig „old school“ zum herzhaften Schwelgen, mit Bandmaschine oder wenigstens Plattenspieler. Die dann oft genug direkt neben High-Tech-Digitalequipment standen. Dazu natürlich jede Menge dicke (Röhren-)Verstärker und große, sehr große Lautsprecher. Für den absoluten Maßstab sorgten allerdings wieder ein paar Live-Acts wie etwa die vorzügliche „Unterbiberger Hofmusik“. Damit verwandelte sich sogar schon die kühle Eingangshalle des M,O,C, zum herzerwärmenden, vor allem livehaftigen High-End-Event. Schade nur, dass das nicht unbedingt von allen Besuchern so gesehen wurde.
Spürbar war in den Hallen, Gängen und Räumen ein sehr gesundes Maß an guter Laune, und nicht nur auf Seiten vieler Aussteller. Die allermeisten Besucher zeigten sich von edlen Gerätschaften und teilweise abenteuerlich gut gestalteten Showrooms durchweg gut unterhalten. Daran konnten dann auch ein paar Irrwitzsummen, die das eine oder andere Exponat zierten, nichts ändern. Niemand muss einen endgültigen Hornlautsprecher im Wert eines Münchner Stadthauses kaufen, und auch keinen Tonabnehmer oder Musikserver zum Kurs eines sehr ordentlichen Neuwagens. Denn es gibt sie auch heute noch auf jeder High End: die richtig guten Dinge zum vertretbaren Preis.
Und täuschen wir uns, wenn wir wieder vermehrt junge Leute unter den Besuchern entdeckten? Wir möchten ein solches Zeichen jedenfalls erkannt haben.
Der FIDELITY-Stand diente wieder einmal als bestens frequentierte Ausgangsstation für den nächsten Messerundgang, der recht häufig – quer durch die Hallen und Gänge – bis zur Silbatone-Installation führte. Oder zum Fixtermin bei Magico. Oder zu einem der anderen 450 Aussteller, die sich auf mehr als 26000 Quadratmetern tummelten. Ja, es gab wieder neue Rekordzahlen zu vermelden. Und, ja, es war (trotzdem) eine sehr gute Fachmesse.
Warum dauert die High End eigentlich nur vier Tage und nicht zum Beispiel eine ganze Woche – oder noch besser: zehn Tage, von einem Freitag bis zum Sonntag der darauffolgenden Woche? Wie auch immer: Die High End 2015 wird vom 14. bis zum 17. Mai 2015 stattfinden.