Carsten Barnbeck stürzte sich in Messegetümmel und ging auf die Jagd nach Elektronik und Zubehör. Entdecken Sie mit uns die spannendsten Produkte der High End 2022 in München.
Hier geht es zu den anderen Teilen unserer großen Messenachlese:
Wir haben es vor der High End 2022 in München bereits geahnt und konnten absehen, wie das durchschnittliche Messegespräch ablaufen würde: Angesprochen auf Veröffentlichungstermine ihrer Produktneuheiten zogen praktisch alle Hersteller die Augenbraun hoch, atmeten tief ein und setzten an zu „Wollt ihr die ganze Geschichte oder reicht eine Kurzversion?“
Dabei bereitet der bekannte Teil der Corona-bedingten Lieferkrise vielen Produzenten mittlerweile weniger Probleme, als wir dachten. Irgendwo lassen sich scheinbar immer ein paar DAC-Chips, DSP oder vergleichbare Komponenten auftreiben. Wer highendige Streamer in vergleichsweise überschaubaren Stückzahlen produziert, kann sich vergleichsweise einfach einen „gesunden“ Lagerbestand anlegen. Zudem beginne Asahi Kasei – das Werk der Japaner war vor geraumer Zeit eine Brand zum Opfer gefallen – allmählich wieder mit der Produktion, wie wir erfuhren. Vollkommen anders sieht es dagegen bei Materialien aus, die man ungern tonnenweise im Lager bunkert. Aluminium etwa. Und während uns die Entwickler nahzu aller Hersteller über explodierende Rohstoffkosten berichten, stöhnen direkt daneben die Logistiker, die gern das ein oder andere zu Containerpreisen anmerken wollten.
Die aktuellen Umstände “belasteten” unsere Messegespräche jedoch verblüffend wenig. Und das lag nicht (nur) daran, dass die meisten Aussteller durch die erste echte Großveranstaltung seit drei Jahren aufgeputscht waren. Viele High End-Manufakturen haben ihre Produktion ohnehin in heimischen Gefilden, was ihre Klagen über Containerpreise und Co. mindert.
Qualität statt Quantität
Trotzdem müssen wir postulieren, dass die High End 2022 in München nicht die Show der Elektronik war. Wer sensationelle technologische Neuerungen erwartet hatte, ging leer aus. Darüber kann man sich aber auch freuen: Streamer und DACs mit 24/192 scheinen auf lange Sicht das Maß aller Dinge zu bleiben, was der vergleichsweise kurzlebigen Digitaltechnik allmählich eine beständige Basis gibt. Neue Tonformate sind ebenfalls nicht in Sicht. Stattdessen stieß man allerorten auf die Verfeinerung bekannter Rezepturen, auf Upgrades, kleinere Versionen bewährter Maschinen oder auf Kombination verschiedener Komponenten unter einem Gehäusedeckel. Ganz normale „Hege und Pflege“ also.
Da wir die beiden ersten Teile unserer großen Messenachlese(n) im gewohnten Rahmen abgehandelt haben, drehen wir den Spieß diesmal um und realisieren unsere elektronischen Entdeckungen als eine Art Foto-Lovestory.