Messenachlese 17/20: Reichmann Audiosysteme
Familienfest audiophil
Die Münchner HIGH END ist zweifellos die Show der Superlative, „think big“ ist in (fast) allen Belangen das Motto: Größe, Leistung, Preise – gern geht man hier bis ans äußerste, manchmal schon nicht mehr vorstellbare Maximum. Hat man aber während der Besuchertage das Ohr am Alltagskunden und lauscht den Gesprächen von Otto Normal-Highender zwischen Brezen und Weißwurst, so wird immer wieder der Hörraum von Reichmann Audiosysteme (u.a. Elektronik von Musical Fidelity und Lautsprecher von Triangle) als großes Hörvergnügen geschildert. Grund genug also, dem engagierten Team um Jürgen Reichmann einen längeren Besuch abzustatten. Ein, wie immer, akustisch mit unauffälligen (Alltags-)Mitteln bestens präparierter Raum und bequeme Stühle sind dabei schon mal die halbe Miete, man fühlt sich hier auf Anhieb wohl. Ein aufmerksames und angenehm unaufdringliches Beratungsteam führen dann dem interessierten Kunden eine perfekt aufeinander abgestimmte Anlage mit „britischer“ Elektronik von Musical Fidelity, schweizerisch-deutscher Analog-Zuspielung von Thorens und französischer Schallwandlung von Triangle vor, die für einen bezahlbaren Preis den Zuhörern ein doch sehr breites Lächeln ins Gesichts zaubert. Bei Reichmann Audiosysteme weiß man eben, dass zum zufriedenen Hören eben nicht immer äußerliche Superlative herhalten müssen, sondern Qualität – und gern auch eine dezente Prise Understatement.