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Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg

FIDELITY zu Gast bei … headphone.shop, Heidelberg

Das erste Heaphone Camp im headphone.shop

FIDELITY zu Gast bei … headphone.shop, Heidelberg

Vorhang auf für den “Pleasuredome”. Am Samstag, den 17. September feierte der “Pleasuredome” des headphone.shop seine Eröffnungsparty. Wir nutzten die Gelegenheit, um den Heidelberger Kopfhörer-Spezialisten Hallo zu sagen und uns einen Eindruck vom neuen Ladenlokal zu machen.

Der Vorspann ist unvollständig. Eigentlich hätte es heißen müssen: Die Headphone Company veranstaltete das erste Headphone Camp im “Headphone Pleasurdome” ihres headphone.shop … Sie ahnen schon, weshalb ich die Abkürzung wählte. “Pleasuredome” ist der Spitzname der neuen physisch greifbaren Niederlassung des headphone.shop. Der wiederum wird von der Headphone Company betrieben. Wie der Name bereits verrät, kümmert sich die Company um alle Aspekte der Kopfhörer-Musik, bevorzugt mit gehobenem und höchstem Anspruch. In dieser Funktion ist die Firma von Thomas Halbgewachs unter anderem einer der beiden exklusiven Vertriebspartner von Astell & Kern in Deutschland. Zum Portfolio zählen auch Marken wie Meze, Raal, Focal, Felkins Audio oder Campfire. Wer sich mit Ohrware auskennt, weiß: All das liegt ziemlich nah am Gipfel!

Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg
Noch weht ein Hauch von Neubau über dem Stadtviertel direkt am Heidelberger Bahnhof. Den “Pleasuredome” erkennen Sie am Sturmtruppler im Schaufenster.

“Welcome to the Pleasuredome”

Ich hatte mich am Samstag für den zweiten Durchlauf am Nachmittag entschieden: Da die neue Eventzone mit ihrer Fläche von rund 120 Quadratmetern großzügig bemessen, aber doch einigermaßen überschaubar ist, hatten sich Thomas Halbgewachs und Team entschlossen, die Gäste in eine Vormittags- und Nachmittagsrunde zu splitten. „Was haben Sie mitgebracht?“, fragt mich die junge Dame am Empfang, als ich das Geschäft betrete. Die meisten Besucher haben eigene Portables, tragbare Verstärker, Kopfhörer und ähnliche Utensilien dabei – die eigene Mediensammlung für die Hosentasche, wenn man so will. Derlei Mitbringsel werden minutiös notiert, um spätere Verwechslungen und Diskussionen zu vermeiden. Ich passe, da ich abgesehen vom Smartphone und einer Kamera nichts dabei habe.

Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg
Geschäftsführer Thomas Halbgewachs neben seiner 1947er Wurlitzer. Für das außergewöhnliche Exponat ließ er in der Schweiz 78er-Schellack-Singles zeitgenössischer Hits anfertigen.

Anfassen, Anhören, Ausprobieren

Etwa zwei Dutzend Kopfhörer-Fans sind bereits damit beschäftigt, sich von Luxus-Ohrwärmern verwöhnen zu lassen. Eine Gruppe sitzt an einem großen Tisch, weitere Besucher stehen an Theken, die von der Crème de la Crème der Kopfhörerverstärker bevölkert sind. Wieder andere lümmeln sich auf einem knallroten Sofa oder haben sich auf die Empore zurückgezogen, die mit bequemen “Sitzsäcken” zum stilvollen Abhängen einlädt. Es herrscht diese eigenartige Mischung aus Konzentration und in sich gekehrtem Genuss, die man nur auf Kopfhörerveranstaltungen erlebt. Dann und wann tauschen zwei der Teilnehmer die Hörer aus oder es raunt ein leises “Kann ich jetzt auch mal?” durch den Raum.

Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg
Das rote Sofa im Bild wird bald eine zentrale Rolle im Kopfhörer-Kino spielen. Pink Floyd blicken dann genau zur (noch nicht installierten) Leinwand.

Kopfhören mit Erlebnis

Direkt nach der Begrüßungsprozedur nimmt mich Thomas Halbgewachs in Empfang und führt mich durch seinen Laden. Das vollständige Motto des Geschäfts laute „Welcome to the Pleasuredome“, wie ich erfahre. Kunden sollen die Lokalität nicht als Ladenfläche, sondern als Erlebnis wahrnehmen. Damit das klappt, ließ sich der Inhaber ein vielschichtiges Konzept einfallen.

Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg
Das Auge hört mit: Jeder Kopfhörer im headphone.shop ist an einem Verstärker nebst Porti-Quelle spielbereit.

Tatsächlich fühlt sich sein Pleasuredome nicht wie ein Ladengeschäft an. Der Begriff „Boutique“ wäre passender. Die meisten Produkte sind auf einer Handvoll Sideboards und Regalen genau einmal vorhanden. Fast alle Kopfhörer sind mit einem Verstärker verbunden, an dem als Quelle ein Astell & Kern-Zuspieler hängt. Wie ich bei unserem Rundgang bemerke, sind auf allen Portables identische Songs „installiert“, was aussagekräftige Vergleiche ermöglicht. Was hingegen fehlt, sind störende Verkaufsregale, in denen Produktkartons aufgereiht sind. Es gibt auch keinen dieser typischen Wandhalter, an denen „Brot-und-Butter“-Lauscher in der Blisterpackung hängen. Das Ambiente erinnert mich eher an einen Shop für noblen Kapselkaffee (Sie wissen schon, wen ich meine). Hat man sich für ein Modell entschieden, wird es aus dem benachbarten Lager geholt, man kann „seinen“ Hörer natürlich sofort mitnehmen.

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Stille Runde mit In-Ear-Rotation. Damit alles hygienisch abläuft, lagen für die Gäste mehrere Tüten mit Ohrpfropfen bereit. Kaffee, Wasser, Brezn und Softdrinks gehörten ebenfalls zum Wohlfühlprogramm.

Halb Laden, halb Museum

Garniert wird das stilvolle Ausprobier- und Verkaufserlebnis mit einer saftigen Portion musikalischer Leidenschaft. Thomas Halbgewachs entlieh sich den Slogan und Spitznamen seines Ladens nicht nur von seiner Lieblingsband Frankie goes to Holywood, sondern organisierte sich als waschechter Fanboy ein original-Mastertape der Two Tribes-Single, dass ich in einer Glasvitrine bewundern kann. Überall im Geschäft hängen Devotionalien wie eine handsignierte Dark Side of the Moon-LP oder Guns’n‘ Roses’ Jahrhundertalbum Appetite for Destruction. Auch Gitarren kann ich erspähen, eine davon signiert von Amy Winehouse.

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Hat auch nicht jeder: Die handsignierte “dunkle Seite” von Thomas Halbgewachs – überreicht von Roger und David.

Damit nicht genug, ergänzte der Inhaber seinen Laden um ein kleines Kopfhörer-Museum mit Exponaten von 1915 bis heute. Interessanterweise hatten die Besucher aber kaum ein Auge für die teils legendären Exponate – darunter der Ur-iPod, Sennheisers HD 424, Beyerdynamics erster DT 990 oder der erste Medienportable überhaupt, ein Diamond Rio. Das lag nicht an ihrer Ignoranz, sondern an geschickter Ablenkung: Direkt unterhalb der Regale thronte eine der stärksten Kopfhörer-Combos, die man für Geld erwerben kann. Der headphone.shop stellt dCS‘ Lina aus, einen dreiteiligen DAC und Kopfhörerverstärker im Gegenwert eines Kleinwagens. Anfassen und Ausprobieren ist auch hier explizit erwünscht.

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Wenn Sie die hier entdeckt haben, dann kennen Sie alle Winkel des headphon.shop. U2s Boy und Bonos Unterschrift erwarten Gäste in der Nasszelle.
Things to come …

Während ich das bunte Gewusel bestaune und mich wundere, wie geschmeidig die exklusiven Hörer von Hand zu Hand wandern, erklärt mir der Geschäftsführer, dass ein zentrales Detail seines Pleasuredome leider nicht rechtzeitig fertig wurde: Für die kommenden Monate ist die Einrichtung eines Kopfhörer-Kinos geplant. Zwei prominent platzierte Star Wars-Sturmtruppen, die an der langgestreckten Fensterfront des Geschäfts Wache halten, zeugen bereits davon, in welche Richtung die Idee geht: Thomas Halbgewachs will eine Leinwand installieren, auf der Interessierte die Filmtauglichkeit der Hörer erkunden können. Eigens dafür lässt sich der headphone.shop vollständig abdunkeln.

Zu Besuch beim ersten Headphone Pleasuredome des headphon.shop Heidelberg
Exponate aus über 100 Jahren Kopfhörergeschichte runden das Erlebnis ab. Mehr Bilder in der Galerie ganz unten.

Die Idee geht noch weiter: Man hört nicht einfach Filme über den Ohrlauscher. Eine eigens entwickelte Software namens headphone.studio sorgt für das gewisse Extra. In den Algorithmen des Programms sind die Impulsantworten realer Kinosäle und Tonstudios abgelegt. Man kann sich einen Film also anhören, als säße man in einem echten Dolby Theater oder an der Mixer-Konsole eines Tonstudios. Ein Erlebnis, dass sich mit konventionellen Lautsprechern nicht realisieren ließe. Die Software wird es als Download über die Shop-Seite geben, Sie müssen für den Kinoabend also nicht eigens nach Heidelberg reisen.

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Mehr geht momentan kaum: Einer der wenigen Augenblicke, in denen ich freien (Kamera-)Blick auf dCS’ Lina hatte. Die exklusive Kopfhörer-DAC-Kombi liegt je nach Konfiguration irgendwo zwischen 10.000 und 20.000 Euro.
Pleasuredome-Regelbetrieb in den kommenden Monaten

Falls Sie dem Kopfhörer-Erlebnisland trotzdem einen Besuch abstatten möchten, haben Sie mehrere Möglichkeiten: Aktuell ist der Pleasuredome noch geschlossen, auf Anfrage (Info unten) kann man allerdings einen Termin vereinbaren. Außerdem plant Thomas Halbgewachs, sein Kopfhörer-Camp mindestens sechs mal pro Jahr zu veranstalten. Kommende Events sollen von Markenvertretern kuratiert werden, was eine weitere spannende Facette ins Spiel bringt. Und schließlich sei “in absehbarer Zeit” auch der Regelbetrieb geplant. Halbgewachs müsse noch sehen, wie sich die Arbeit im Laden mit seinem Online-Shop und der Vertriebsarbeit vereinen lasse. Der Pleasuredome des headphone.shop soll aber wenigstens drei Mal pro Woche verfügbar sein.

Falls Sie es nicht erwarten können: Auf der Hompage gibt es die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren.

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