Georg Christoph Wagenseil Triosonaten
Die musikalisch interessantesten Epochen sind häufig die Zwischenepochen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen.
Besonders erwähnenswert ist dabei die Zeit zwischen 1740 und 1780, die sich schon weit von den Schemata des Barocks gelöst hat, aber noch nicht die melodisch-harmonische Eleganz der Klassik erreicht. Wie wichtig diese Zwischenzeit aber war, zeigt Ludwig van Beethoven, der Carl Philipp Emanuel Bach, das musikalische Schwergewicht besagter 40 Jahre, immer als größtes Vorbild angegeben hat. Hier nun lauschen wir Triosonaten für Traversflöte, Violine und Basso continuo von Christoph Georg Wagenseil, der zu den berühmtesten Wiener Komponisten seiner Zeit gehörte.
Die Werke sind zwar alle nach dem üblichen Sonatenschema dreisätzig (schnell/langsam/schnell) konzipiert, aber weit entfernt von unterhaltsamen Gelegenheitskompositionen. Wagenseil lotet bis in die kleinsten harmonischen Details und melodischen Wendungen die Affektwirkungen der Musik aus; mitunter gelingt ihm in den kurzen Kompositionen ein zerreißender Gefühlssturm auf kleinstem Raum. Dass die Ersteinspielung dieser Kompositionen so zu überzeugen weiß, liegt vor allem auch am Ensemble Klingekunst (Sieglinde Größinger, Dimitris Karakantas, Pavel Serbin, Maja Mijatović), das mit Originalinstrumenten vielfältige farbliche Schattierungen gestaltet und mit feinen dynamischen Abstufungen und transparentem Spiel die Hörer fesselt. Eine echte Entdeckung.
Georg Christoph Wagenseil – Triosonaten
Ensemble Klingekunst
Label: cpo
Format: CD, DL 16/44
Hier finden Sie die Ersteinspielung vom Ensemble Klingekunst auf JPC