Frank Schäfer – Heavy Kraut
Heavy-Metal-Fachmann Frank Schäfer hat die pandemische Zeit gut genutzt.
Auf 300 Seiten versammelt er in seinem Buch Heavy Kraut neue und alte Statements von fast 40 Musikern und Musikkennern aus West und Ost, die an das Aufkommen des deutschen Hardrock erinnern – bis hin zum Siegeszug des Heavy Metal um 1980. Für die deutschen Bands war es damals nicht leicht, aus der Krautrock-Blase in härtere Bereiche vorzudringen. Es gab hierzulande keine Konzertagenten, keine Fachpresse, keine angemessene Studiotechnik. Die jungen Musiker – oft noch Schüler, Studenten, Azubis – organisierten ihre Gigs selbst, spielten in Jugendzentren, kleinen Clubs und Vereinsheimen, mussten die Technik selbst mitbringen, mieteten dafür einen Lkw, schliefen im Auto.
Die Kosten überstiegen regelmäßig die Einnahmen – daher zog man aufs Land mit Freundinnen und Roadies. „Es ging nicht ums Geld, sondern darum, etwas zu machen, was sich für uns richtig anfühlte“ (BRD). „Man nutzte die Musik, um seine Identität zu schärfen“ (DDR). Inspiriert von Led Zeppelin, Black Sabbath, Jimi Hendrix und anderen Heavy-Pionieren, folgten sie damals ihrem Drang nach neuer Lautstärke und verzerrtem Gitarrensound – Bands wie Accept, Bastard, Birth Control, Fargo, Franz K., Lucifer’s Friend, Mass oder die Scorpions. Erfolg ging nur über eine Plattenfirma, das Radio oder einen engagierten Musikverlag. „Vom Touren konnten wir nicht leben.“ – Wertvolle Dokumente des musikalischen Zeitgeists der 1970er Jahre.
Frank Schäfer – Heavy Kraut bei Verlag Reiffer