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OGGY & The Phonics – Atlas
OGGY & The Phonics – Atlas Unit Records, 2015

FIDELITY Feedback: OGGY & The Phonics – Atlas

FIDELITY Feedback: OGGY & The Phonics – Atlas

Wenn bei sämtlichen Stücken einer CD als Autor die komplette Band genannt wird, dann heißt das in der Regel: Hier wird frei und kollektiv improvisiert. Bei OGGY & The Phonics aus der französischen Schweiz ist das eindeutig anders. Die Stücke dieses Quintetts sind richtige Stücke – mit klaren Themen, formalen Regeln, diversen Harmoniefolgen und durchgängigen Rhythmen. Wie man solche Stücke im Fünferbund schreiben kann – und zwar fast ein Dutzend davon –, weiß nur OGGY.

OGGY & The Phonics – Atlas
OGGY & The Phonics – Atlas
Unit Records, 2015

Aber das ist das nächste Rätsel: Was bedeutet OGGY eigentlich? Handelt es sich vielleicht um eine Hommage an die Hauptfigur der französischen Serie „Oggy et les cafards“, einen blauen Zeichentrick-Kater? Sind alle fünf Musiker etwa Fans von ihm? Bei so vielen offenen Fragen beschränken wir uns lieber auf die Musik – und die hat es in sich. Zwei Bläser (Saxofon und Klarinette) plus Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen Stücke, die den wilden Drang einer ungezähmten Pop-Ästhetik besitzen. Zu den Vorbildern des Quintetts gehören Radiohead und Kneebody, Formationen zwischen Indie-Rock und Neuzeit-Jazz. Es gibt bei den OGGYs Gitarrenpatterns wie aus der alternativen, handgemachten Rockmusik, Harmonien wie aus Popsongs, elektronische Zutaten und mächtig anschwellende, ekstatisierende Sounds. Das macht Spaß, das reißt mit – und wird nie trivial oder zu harmonisch. Denn die beiden Bläser sind keine Statisten und Weichspüler, sondern machen ihre Sache als Improvisatoren richtig gut. Die Band beschreibt ihren Stil als „Popcore ’n Jazz“. Womit wir beim nächsten Rätsel wären.

 

 

 

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