Mit einer gemeinsamen Leidenschaft für Dub überrascht das jüngst veröffentlichte, mittlerweile vierte gemeinsame Album von F.S. Blumm und Nils Frahm. Obwohl eigentlich Frahm der Elektroniker der beiden ist, hat F.S. Blumm als Mitbegründer des Quasi Dub Development als Produzent für das ein oder andere dubbige Elektro-Projekt gearbeitet. Nils Frahms Musik wiederum – nicht zuletzt das 2018 erschienene Album All Melody – verrät gelegentlich eine Vorliebe für die mit Dub verbundenen Studiotechniken, auch wenn er augenzwinkernd einräumt, dass seine Herangehensweise immer „ein bisschen deutscher“ war als seine Einflüsse.
„Wir hatten einen bestimmten Sound im Hinterkopf“, erinnert sich Blumm, „der von diesen 80er-Jahre-Rhythm-Machines beeinflusst war, und wir entdeckten plötzlich eine gemeinsame Liebe zum Dub.“ Der größte Teil des Albums entstand bei Improvisations-Sessions, die Frahm mit einem Tape Recorder aufnahm. „Es war, als ob wir mit einem Mähdrescher unterwegs waren, um unsere Namen dann auf ein einziges Korn zu schreiben“, so die Musiker. Anschließend arbeiteten sie in Frahms Studio im Berliner Funkhaus an den Edits. Insgesamt klingt das Album geradliniger als die Vorgänger, weniger frickelig-versponnen. Auch der gewollte LoFi-Charakter, den man auch von Blumms Soloveröffentlichungen kennt, ist einem kompakteren Sound gewichen. Überzeugend, wie sich zwei alte Hasen neu erfinden können.
F.S. Blumm, Nils Frahm – 2 x 1 = 4 auf jpc.