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Electronica: Matthewdavid – In My World

Electronica: Matthewdavid – In My World

Mal wieder ein blödes Cover – und sollte es ironisch gemeint sein, dann erschließt es sich nicht: Matthew McQueen aka Matthewdavid posiert auf In My World mit seinem kürzlich geborenen Sohn in ähnlicher Pose wie Morrissey auf Years Of Refusal. Was damals peinlich war, wird auch durch die postmoderne Referenz nicht besser.

Matthewdavid – In My World
Matthewdavid – In My World
Brainfeeder/Ninja Tune, 2014

Wobei postmodern ansonsten schon der treffende Begriff für dieses Album ist, das vordergründig durch eine herrlich feucht-schwüle Atmosphäre gefällt. Matthewdavid schichtet hier einen lasziven Cocktail, dessen unterste Schicht aus einer gehörigen Portion HipHop und BreakBeats gebaut ist. Darüber formen sich Lagen aus Soul, Psychedelic, Samples und Liveeinspielungen, die aus weiter Entfernung ganz harmlos dahin plätschern, beim intensiven Eintauchen jedoch den Hörer in einen unentrinnbaren Strudel einsaugen, aus dem es kein Entkommen gibt. Hier darf man zurecht von einem Soundtüftler sprechen. Ein schier unendliches Wissen über musikalische Stile und Genres steht bereit und wird mit einer nie aus dem Ruder laufenden Virtuosität zusammengefügt, bietet zudem noch unterschiedliche Rezeptionsweisen an, ganz nach Abstand und Intensität des Hineinspringens in diese heiße Nacht schwitzender musikalischer Körper. Matthewdavid ist ganz und gar Herr des Geschehens, macht sich dabei aber auf wunderbare Weise unsichtbar, indem er uns nur seinen Cocktail serviert, sich selbst nicht in den Vordergrund drängelt, sondern lediglich das Ergebnis sprechen lässt – wie man es sich von einem perfekten Barkeeper wünscht. Da verzeiht man glatt das Cover.

 

 

 

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