David Crosby – Croz
Wo nimmt der Kerl nur immer wieder diese wunderschönen Flüssighonig-Melodien her? Na gut, David Crosby ist natürlich schon ein paar Jahrzehnte im sanfteren, mitunter hymnisch timbrierten Rock-’n’-Roll-Biz unterwegs. Bereits in den Sechzigern hat er mit den Byrds („Tambourine Man“) und ab 1967 mit Stephen Stills & Graham Nash (& Neil Young, natürlich) die US-amerikanische Musikgeschichte entscheidend mitgestaltet. Auch wenn man hier deswegen Songwriting von einiger Sustanz erwarten durfte, so ist es doch umso erfreulicher, hier und jetzt aufs Neue zu hören, wie der Grandsigneur auf Croz auch 2014 immer noch derart relaxed und subtil und dabei auf einem derartig hohen Niveau zu musizieren vemag. David Crosby, der bereits zweimal in die Rock ’n’ Roll Hall Of Fame eingeritten ist, hat zwei Jahre nach seinem Siebzigsten mit Croz ein zwar frisches, handwerklich allerdings herrlich altmodisches Solowerk vorgelegt. Und er hat dafür eine Menge bewährter, „gut abgehangener“ Kollegen ins Studio gebeten, etwa Saitenvirtuose Mark Knopfler für „What’s Broken“. Die Produktion bietet auf CD, insbesondere aber als High-Resolution-FLAC-Datei absolutes Weltklasseniveau. Über alle Tracks hinweg beherrscht perfekte Durchhörbarkeit die akustische Szenerie, die ansonsten passenderweise eher „warm“ timbriert ist. Klanglich ist Croz also auch ein Hammer! Ein äußerst harmonisch gestimmter Hammer, wenn Sie so wollen.