Dal Sasso Big Band – „Three Quartets“ Revisited
Der Bandleader und Flötist Christophe Dal Sasso (56) ist ein famoser Arrangeur.
Seine Spezialität sind Bigband-Bearbeitungen von Jazzklassikern wie John Coltranes „A Love Supreme“ oder „Africa/Brass“. Auch diesmal huldigt die Dal Sasso Big Band einem Tenorsaxofonisten, denn Michael Brecker (1949–2007) war der Feature-Solist auf dem Album Three Quartets, mit dem Chick Corea 1981 in den akustischen Jazz zurückkehrte. Interessanterweise war Corea (1941–2021) damals von klassischen Streichquartetten inspiriert, was die chromatische Dichte seiner drei Stücke erklären dürfte – er hatte sie auch bis an sein Lebensende immer wieder im Programm.
In Dal Sassos Bigband-Fassung der Three Quartets fallen die solistischen Hauptrollen natürlich an die Tenoristen (David El-Malek, Stéphane Guillaume, Rick Margitza) und an Pierre de Bethmann am Piano. Ihre Improvisationen sind brillant – aber ebenso bemerkenswert sind Dal Sassos Arrangements für seine 12-köpfige Besetzung. Mit den Bandbläsern arbeitet er Strukturen heraus, die in Coreas Quartett kaum auffielen, zeichnet auch die originalen Improvisationswege nach, entwickelt Riffs und Reliefs und gibt den Stücken eine faszinierende Neudeutung. Den „Quartets“ folgen dann noch drei weitere Corea-Stücke – gerade sie bieten Dal Sasso besonders viel Raum für klangfarbliche Umsetzung. Was für eine blendende Idee, auf diese innovative Weise an Chick Coreas grandiose Musik zu erinnern!
Dal Sasso Big Band – „Three Quartets“ Revisited
Label: Jazz & People
Format: CD, LP