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CD-Cover Asli Kilic Janacek

Classidelity Review: Asli Kiliç: Leoš Janáček – Klavierwerke

CD-Cover Asli Kilic JanacekAsli Kiliç

Leoš Janáček – Klavierwerke

Label: Rodenstein

Format: CD

 

Am unmittelbarsten und persönlichsten drückte sich Leoš Janáček (1854–1928) wohl in seinen Klavierstücken aus, in diesen Gefühls-Klangbildern ohne den formalen Zwang zur Entwicklung, in diesen scheinbar beiläufigen, willkürlichen, aber oft kontrastreichen Motivreihungen, die in ihrer Spontanität etwas sehr Heutiges haben. Janáčeks „Umsetzung seiner inneren Welt“ in die Sprache des Klaviers, sagt Asli Kiliç, habe sie schon als Kind „mitten ins Herz getroffen“. Die in Frankfurt geborene Pianistin, die in Mannheim ein eigenes Klavierinstitut betreibt, schlägt in ihrem Janáček-Programm einen weiten Bogen: von den Zdenka-Variationen (1880), Janáčeks „Opus 1“, bis zur Erinnerung (1928), seinem allerletzten Klavierstück. Nein, das ist keine fröhliche Musik. Die Stücke tragen überwiegend traurige Titel wie „Ein verwehtes Blatt“, „In Tränen“ oder „Der Tod“. Aber es ist keine verzweifelte Musik. Sie mag melancholisch sein, etwas einsam und ratlos, aber sie ist auch künstlerisch inspiriert von gerade dieser Ratlosigkeit, die sich niederschlägt in formaler Freiheit, tonaler Unbestimmtheit, modaler Folkloristik. Ein romantischer Tonfall steckt darin, ein Anklang von Schumann und Brahms, den es hier aber irgendwie an ein ganz unbekanntes, fremdes Ufer verschlagen hat. Janáčeks Klavierstücke besitzen einen eigenwilligen poetischen Atem, ein wundersames Fließen. Man glaubt zu hören, dass Asli Kiliç diese Musik ihr Leben lang gespielt und gefühlt hat. Sie hat wohl ein Stück ihrer eigenen Seele darin gefunden.

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