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CanJam 2018 München

CanJam 2018 als Partnermesse der High End

Messenachlese 2/20: CanJam 2018

Schallmützen Europas vereinigt euch. Der CanJam debutierte als Partnermesse am stylischen Ort.

Der CanJam Europe wurzelt in einem Treffen europäischer Kopfhörernerds im Jahr 2008 in Berlin. In einem HiFi-Laden traf man sich, tauschte sich aus, zeigte eigene Modifikationen und dachte über die Möglichkeit einer reinen Kopfhörermesse nach. Die Idee des CanJam war geboren. Mit der einsetzenden Kopfhörer-Euphorie vor etwa drei, vier Jahren nahm man die Idee einer speziellen Kopfhörermesse wieder auf und veranstaltete 2016 einen CanJam in Essen und 2017 eine Messe in Berlin, bevor man 2018 den ganz großen Schritt wagte und zur Partnermesse der HighEnd 2018 in München avancierte. Als Location in unmittelbarer Nähe zum MOC fand das Team um Veranstalterin Juliane Thümmel den Kohlenbunker, eine stylische Location in gepimpter Fabric-Vintage-Ästhetik, die ganz wunderbar in die Welt der angesagten Kopfhörer und InEars passt. So fühlte man sich nach mehreren Stunden nüchtern-funktionaler MOC-Architektur geradezu atmosphärisch beflügelt, wenn man den Kohlenbunker mit seinem lichtdurchfluteten Glasaufsatz betrat. Es herrschte in geschäftiges, aber immer überschaubares Treiben, das im wunderbaren Gegensatz zur unerbittlichen Betriebsamkeit der HighEnd stand. Eine erstklassige Kaffeebar rundete dabei die Wohlfühlatmosphäre ab.

Auf die Ohren gab es natürlich auch was, musikalisch versteht sich. Da waren natürlich die ganz großen und ganz teuren Platzhirsche wie Audeze, Final Audio, Mr. Speaker oder Sonoma im Ring. Bei den beiden letzteren konnte man elektrostatische Neuentwicklungen bewundern, die beiden ersten zeigten ihre modifizierten Spitzenmodelle, etwa den Audeze LCD-4Z, der in seiner Magnesiumausführung angenehm leicht zu tragen war. Erfreulich war, dass auch die Consumerseite im niedrigeren Preissegment ausreichend bedient wurde, womit sowohl der Nachwuchs angesprochen wurde als auch diejenigen Musikfreunde, die nicht zwingend mit einem hochpreisigen Kopfhörer sich in den öffentlichen Nahverkehr wagen. Überzeugen konnten hier die StartUps im To-Go-Bereich, allen voran die Jungs von Headsound mit ihren Over- und InEars, aber auch 1more, die zudem durch hochwertige Verpackungen auf ein preisbewusstes Lifestylepublikum schielen. Womit wir bei den InEars angelangt sind, die auf einer Kopfhörermesse zweifelsohne mittlerweile zwingend dazugehören. Auffällig ist hier der Trend zur Personalisierung der InEars. Manufakturen wie Rhine sorgen dafür, dass die ausgewählten Treiber in eine passgenaue Form eingelassen werden, die nicht nur eine bequeme Passform, sondern auch für eine perfekte Abdichtung sorgt. Die Garantie für diese Art der Perfektion ist dadurch gegeben, dass es in aller Regel Hörgeräteakustiker sind, die hier ihr Handwerk verrichten. Wer wollte, konnte dies vor Ort mit einer Anpassung gleich mal praktisch ausprobieren. So hautnah im wahrsten Sinne des Wortes kann also eine HighEnd-Show auch sein – Respekt.

Keine Messe ohne das notwendige Zubehör. Neben eher spielerischen Gadgets wie speziellen InEar-Kabeln sind natürlich die breit vertretenen Kopfhörerverstärker zu nennen. Die Studioexperten von SPL wusste hier ebenso zu überzeugen wie die Newcomer Modenaudio aus Italien mit wunderbar farbigen Kleinverstärkern, die so wunderbar eine ästhetische Technokraten-Tristesse kontrapunktierten. Bleibt als Fazit festzuhalten, dass mit dem CanJam eine Messe der besonderen Art gelungen ist. Auch wenn die Idee der Tischmesse gerade bei offenen Kopfhörern ein nicht immer gänzlich befriedigendes Hörerlebnis ermöglicht, so begeistert doch der problemlose und entspannte Zugriff auf die ausgestellten Gerätschaften und die intensive Gesprächsatmosphäre zwischen Produzenten und Vertrieben auf der einen und Endkunden auf der anderen Seite. Und die vielleicht auch für den übergeordneten Veranstalter (High End Society Service GmbH) wichtigste Erkenntnis dieser kleinen, aber feinen Nachbarmesse: Hier spielt der Nachwuchs! Der Altersdurchschnitt der Besucher dürfte gute 20 Jahre unter dem der Durchschnittsbesucher nebenan gelegen haben. Will man den highfidelen Nachwuchs ins Boot holen, den Kunden von morgen anfixen, dann sollte der nächste CanJam noch stärker in die Hauptshow integriert werden. Also auf zum CanJam 2019 in München.

Vergessen Sie nicht, in den nächsten Wochen regelmäßig auf fidelity-magazin.de zu klicken, um keines unserer neuen Highend-Häppchen über die beiden Münchner Messen zu verpassen. Am besten machen Sie die Seite einfach zu Ihrer persönlichen Startseite.

 

www.canjam-europe.com

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