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CAD Revelation USB Kabel

CAD Revelation USB

CAD Revelation USB-Kabel

„Ein USB-Kabel? Niemals!“

Lieber Cai,
seit vielen Jahren nun schon arbeite ich mit Dir. Ich schätze Dich als Menschen, Musikliebhaber und Chefredakteur, aber nun muss ich leider klare Worte finden: Nein, ich mache den Bericht über das USB Kabel, dass Du mir einfach mal so übersandt hast, nicht. Und Du brauchst auch gar nicht zu versuchen, mich mit irgendwelchen wahnsinnig tollen Testgeräten zu ködern. Nein und nochmals nein!
Warum ich das schreibe? Nun, wenn ich unseren Lesern jetzt auch noch erzähle, dass ich ein USB-Kabel klanglich bewerte, war es das dann wohl endgültig für meine Reputation als Autor. Machen wir uns nichts vor: Da draußen wird mich doch keiner mehr ernst nehmen – im Gegenteil! Selbst wenn ich irgendwann in Zukunft mal bei einem Test feststelle, dass ein Hersteller bei einem Lautsprecher glatt vergessen hat, in die ausgeschnittenen Löcher auch Chassis einzusetzen, werden alle da draußen sagen: Hey, das ist doch der Typ mit dem USB-Kabel; weißt Du noch, was der damals geschrieben hat? Zum Brüllen, der Kerl, dem glaube ich nichts mehr, wahrscheinlich hat der nur nicht erkannt, dass es sich in Wirklichkeit gar nicht um einen Lautsprecher, sondern um die Verpackung gehandelt hat …
Kurzum: Ich wäre in jedem Fall glatt erledigt, wenn ich diesen Bericht schreiben würde. Selbstverständlich weiß ich aus eigener jahrelanger Erfahrung, dass ich bei dem AES/EBU-Kabel zwischen meiner Laufwerk-/Wandler-Kombi von Jadis jederzeit ein Kondo oder Harmonix gegenüber den Exemplaren anderer Hersteller heraushören kann (und mit entsprechenden Wetten auch schon ein paar Flaschen Wein gewonnen habe). Und ja, ich gehe auch jede Wette ein, dass ich klanglich erkennen kann, ob ein Abschlussstecker auf dem Digitalausgang meines AcousticPlan Vadi steckt oder nicht. Aber, lieber Cai, auch das werde ich doch keinem da draußen erzählen! Man würde mich doch allein schon deswegen für mehr als nur komisch halten. Vielleicht wären einige gnädig genug, mir das als eine Art Spleen zu verzeihen. Nach einem Bericht über die klanglichen Auswirkungen eines USB-Kabels jedoch würde ich sofort und endgültig zum journalistischen Abschuss freigegeben. Und dann? Hängt mein Kopf auf ein kleines Holzbrettchen geschraubt an der Wand hinter dem Kopierer in der Redaktion? Sorry, aber so will ich nicht enden!
Gut, natürlich könnte ich auch wirklich sachlich schreiben, dass das USB-Kabel von Scott Berry stammt, dem Entwickler des weltweit anerkannten und wirklich phantastisch klingenden Wandlers CAD 1543 DAC. Dass Mr. Berry genau für dieses Gerät lange nach einem perfekten USB-Kabel gesucht, keines gefunden und dann schließlich aus der Not heraus geforscht und gleich ein eigenes entwickelt hat. Dass er mit seinem Team herausgefunden hat, dass es eine Art „Analogue Noise“ gibt, das für ihn und seine Entwickler immer wieder verifizierbar war, weil alle Computer in der Anlage hörbares hochfrequentes Rauschen in die Musik hineinzauberten und es erst nach fast drei Jahren gelang, dieses „Analoge Rauschen“ durch unzählige Testreihen mit immer wieder neuen und unterschiedlichen Aufbauten des Kabels zu eliminieren. Ja, und ich könnte auch schreiben, dass dieses Kabel aus wirklich ausgezeichneten Bauteilen von Hand in England gefertigt wird und in jeder Hinsicht praktisch perfekt verarbeitet ist.
Und ganz unter uns: Ich glaube einem Menschen wie Scott Berry ohne jeden Zweifel, dass er wirklich und ernsthaft fast drei Jahre neben seinen Forschungen an seinem genialen DAC auch an diesem USB-Kabel gearbeitet hat. Wenn Du nur einmal für ein paar Minuten den CAD 1543 DAC hören kannst, weißt Du sofort, was ich meine!
Und hey, Scott Berry war schließlich selbst mehr als nur überrascht von den Auswirkungen der Materialauswahl bei den unterschiedlichen Entwürfen seines USB-Kabels, obwohl er doch schon durch die Entwicklung seines DACs sehr genau wusste, welche Bedeutung diese auch dort haben können, obwohl man ihnen allgemein doch so gerne jedwede klangliche Relevanz abspricht.
Aber Cai, lange Rede kurzer Sinn: Würde mich das alles vor dem harten Urteil der Leser wirklich retten? Ich glaube nicht. Und sei ehrlich, Du glaubst das doch auch nicht, oder? Das war doch kein Zufall, genau mir dieses Ding zu schicken …
Daher sende ich Dir mit einer dicken Träne im Auge das USB-Kabel von CAD zurück – mit der Bitte, es einem anderen, vielleicht etwas mutigeren Kollegen aufs Auge zu drücken.

Liebe Grüße
Claus

PS: Ich habe das Kabel natürlich ausprobiert und es ist einfach unglaublich, dass ein USB-Kabel – sogar in unterschiedlichstem Geräteumfeld – solche extremen klanglichen Auswirkungen haben kann. Das MUSST Du einfach selbst mal ausprobieren. DAS DING IST DER REINE WAHNSINN! Aber bittebittebitte behalte das unbedingt für Dich!

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Lieber Claus,

für Deine klaren Worte möchte ich Dir danken. Ich verstehe natürlich sehr gut, dass Du um Dein Renommee besorgt bist und auch in Zukunft noch Tests von Lautsprechern (oder deren Verpackung? – hihi, ’tschuldigung) absolvieren möchtest.
Für die Rücksendung der Strippe jedoch danke ich Dir ausdrücklich nicht. Denn seit das USB-Kabel von CAD wieder in der Redaktion verfügbar ist, bringt es meinen – zugegeben bunten – Alltag durcheinander. Ständig kreisen hier ein paar merkwürdige Gestalten (Autoren, IT-Fachleute, Geschäftsführer und so) um meinen Schreibtisch und murmeln häufiger launige Worte wie „gibt’s doch gar nicht“ oder „kann ja gar nicht sein“ in ihren jeweiligen, meist nicht vorhandenen Bart.
Dabei habe ich das „heimgekehrte“ Kabel doch nur in ein Setup integriert, das von echtem, großem Highend noch recht weit entfernt ist. Derzeit verbindet das CAD USB-Kabel den iMac mit dem NAD D3020, der wiederum meine KEF LS50 auf Trab hält – also die feine Schreibtisch-Anlage für schwache Stunden!
Seither aber muss ich häufiger vom Schreibtischstuhl aufstehen, weil wieder irgendjemand nicht glauben will oder kann, dass es auch bei Digitalstrippen hörbare Unterschiede gibt. Doch schon mein kleines, aber kompetentes Desktop-System macht das erlebbar. Also bleiben die Ungläubigen frecherweise länger auf meinem Platz sitzen, als ich es eigentlich verknusen kann. Ich werde dagegen etwas unternehmen müssen und Dir dann berichten.
Danke jedenfalls für die digitale Revitalisierung meines Alltags, lieber Claus.

Verbundene Grüße
Cai

PS:
Habe nun doch eine brauchbare Zwischenlösung gefunden: Das CAD gibt jetzt im Hörraum den Vermittler zwischen Laptop und ein paar extrafeinen DACs von Ayon, NorthStar, Lindemann, Rockna und gleich zweimal Accuphase. Die „neuen Verdächtigen“ toben sich seither dort aus und reifen allmählich zu USB-Kabel-Experten heran. Ja, die bringen neuerdings sogar „ihre Musik“ mit – ein gutes Zeichen. Wenn man „ ihre Musik“ mag. Na ja, sei’s drum: Sobald sich einer von denen mal so richtig wehrlos gehört hat, und das kann nicht mehr allzu lange dauern mit dieser Musik, werde ich ihn kurzerhand zum Textverfassen verdonnern! Andernfalls drohe ich einfach damit, meinen musikalischen Giftkoffer auszupacken. Und den fürchten sie alle! Schaunmermal, wer sich alsbald mit dem vorzüglichen USB-Kabel von Scott Berry rufmäßig ruinieren darf …

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CAD Revelation USB
USB-Kabel

Konfektionierung: USB (A) auf USB (B), normgerecht
Konstruktion: getrennte Führung von Signal und Spannungsversorgung, spezifische Leiterkonstruktion für die jeweilige Anforderung, mehrfache Abschirmung zur maximalen Reduzierung von elektromagnetischen Immissionen und gegenseitiger Beeinflussung
Materialien: Hochreine Kupferlitzen mit optimierten Dielektrika für verlustfreie, sichere Musik-Datenübertragung
Standardlänge: 110 cm (andere Längen bis max. 300 cm auf Bestellung; Mehrpreis 25 € je 10 cm)
Preis: 599 €

Black Forest Audio
Gerd Volker Kühn
Rosenstraße 50
76316 Malsch
Telefon 07246/6330
www.blackforestaudio.de

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