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Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

Block CVR-10 CD-Netzwerk-Receiver im Test

Block CVR-10 CD-Netzwerk-Receiver – Damenwahl

Block CVR-10, wenn nicht aufzulösende Gegensätze aufeinanderprallen, hilft nur zuhören.

Fotografie: Ingo Schulz

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Als Mann hat man’s nicht leicht. Wo das Hobby der Partnerin (Schuhe) in seiner Ausdehnung mehrere Regalmeter im Hausflur belagern darf, findet die Idee, das Wohnzimmer zumindest homöopathisch mit hochwertigem HiFi auszustatten, leider nicht die gewünschte Zustimmung. Dagegen spricht angeblich fehlender Platz („Könnten wir nicht etwas Deko in den Flur auslagern? – Ja, stimmt, da ist schon alles voller Riemchensandalen …“) bzw. es passt nicht zum Einrichtungsstil („Ja, aber wenn wir das Deko-Chichi woanders …“), und überhaupt: Was das alles kostet (natürlich umgerechnet in Schuhe)! Argumentativ kommt man da nicht weiter. Und so knickt der gemeine Pantoffelheld regelmäßig ein und gibt sich sonntags statt John Coltrane von der Festplatte eben Bauer sucht Frau im Flach-TV. Ein Umstand, der über kurz oder lang zu erheblichen Kopfschmerzen führen kann.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

Gibt’s da nicht was gegen solche Schmerzen? Etwas, das an kompakten Lautsprechern breitbandig wirksam ist und gleichzeitig ein sensibles ästhetisches Empfinden nicht reizt? Zu apothekerunfreundlichen Preisen? – Ja, gibt es. Bei symptomatischer Häufung der Beschwerden wenden Sie sich bitte an den Audiohändler Ihres Vertrauens. Er kann Ihnen mit dem passenden Präparat von Audioblock langfristig Linderung verschaffen. Bei akuter Dekoratitis (Männer zeigen sich dagegen meist immun. Ein Raum ist nur umbaute Luft mit ’ner Stereoanlage drin!) beispielsweise liegt das Hauptaugenmerk auf dem Design und dessen Verträglichkeit in saisonal wechselnder Umgebung. Hier hilft Audioblock mit dem Multifunktionsreceiver CVR-10. Durch sein zeitloses Design fügt er sich in fast jede Umgebung so unauffällig wie stilvoll ein. Selbst mir gefällt der kleine Bruder des CVR-100+ Mk II (s. Test auf www.fidelity-magazin.de) richtig gut, auch wenn er neben Einsteins The Tune ein wenig schüchtern wirkt. Das macht ihn nur noch liebenswerter. Wie von Audioblock gewohnt, vermittelt schon der erste Eindruck, dass man für knapp tausend Euro etwas „Ordentliches“ erworben hat. Obwohl der CVR-10 kaum größer als ein DVD-Player ist, bringt er knackige sechs Kilo auf die Waage. Die Materialschlacht innen wie außen wird langsam aber sicher zum Merkmal von Audioblocks Oberklasse: Ob Wandstärke des Gehäuses oder Stromversorgung, alles wurde überaus vertrauenerweckend dimensioniert.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

Im Unterschied zum großen Bruder ersetzt ein Slot-In-Laufwerk die gewohnte CD-Schublade. Der gewonnene Platz kam dem Design und der Übersichtlichkeit zugute. Auf der elegant und klar gestalteten Front finden sich auch Technikverweigerer ohne Studium der Bedienungsanleitung zurecht. Es beeindruckt immer wieder, wie unkompliziert man einen Medienspieler von Block im heimischen Netzwerk integrieren kann. Antennen dranschrauben, Stecker rein, dem System ein paar Sekunden lassen, und schon leitet einen der Installationsassistent narrensicher durch den weiteren Prozess. Wer fähig ist, dieses Heft richtig herum zu halten, sollte in unter zehn Minuten, vom Auspacken bis zum ersten Funktionstest via Festplatte, startklar sein.

Sofern vorhanden, werden Cover und Informationen über das Album auf einem kontraststarken Farbdisplay angezeigt. Leider sucht sich der CVR-10 diese Infos nicht selbstständig aus dem Internet, aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Michael Block reagiert auf Input von Kundenseite ziemlich fix, und wenn es machbar ist, wird’s auch gemacht. Die beiliegende Fernbedienung habe ich gleich im Karton gelassen, denn ganz unvertraut sind mir die klangstarken Blöcke aus Oldenburg nicht. Deutlich eleganter als mit dem multifunktionalen Infrarotdirigenten (das Ding kann sogar den Fernseher steuern) bedient man seine Musikbibliothek via UNDOK-App vom Tablet oder Smartphone aus. Es mag bombastischere Apps mit mehr Spielereien geben, doch UNDOK läuft stabil, ohne Ruckeln, und dank der aufgeräumten Menü-Struktur ist die Bedienung leichter als Onlinebanking.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

Sie sind nicht das, was man füreinander geschaffen nennen würde, die High-End-Lautsprecher Triangle Australe EZ und der HiFi-Netzwerk-Receiver CVR-10. Die französischen Traumlautsprecher zeigen mit ihrem direkten und schnörkellosen Klang klipp und klar, was die vorgeschaltete Elektronik zu bieten hat – und sie haben sich in den letzten Wochen an teurere Verstärker gewöhnt. Dessen ungeachtet stellt der kleine Block eine FLAC-Konserve des Imperial March, dargeboten vom London Symphony Orchestra, ausgesprochen amtlich, ja fast ein wenig respektlos ins Wohnzimmer. Nicht nur grob-, auch feindynamisch: Zwischen dem Klingeln eines Triangels und tief aus der Mitte des Raumes grummelndem Paukengewitter ist das Spektrum weit gesteckt und stimmungsvoll beleuchtet. Also wenn so was mit einem Tausend-Euro-Gerät an solchermaßen hochauflösenden Lautsprechern funktioniert: Hut ab! Dabei haben die Ingenieure bei Block dem Kleinen lediglich – im Vergleich zum CVR-100+ Mk II – einen neuen DSP verpasst und den Trafo modifiziert. Im CVR-10 kümmert sich ein kleines Schaltnetzteil für normkonformen Strombedarf im Standby, daher konnte der Ringkerntrafo für die Betriebsspannungen etwas weniger überdimensioniert ausfallen.

Bildergalerie Block CVR-10 CD-Netzwerk-Receiver
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Kurz noch die Grenzen des möglichen Schalldrucks ausloten, bevor der Block seine endgültige Verwendung am angedachten Platz im bisher HiFi-freien Wohnraum der Partnerin findet – denn so viel steht jetzt schon fest: Der CVR-10 ist zu schön und zu praktisch, um ihn zurückzuschicken. Überfallartig einmal durch das Regal mit den klanglich herausfordernden Silberscheiben gepflügt, und schon wirbeln Dirk Sengotta und Charly Antolini die Sticks inmitten ihrer Drumkits genau zwischen den Lautsprechern. Auch Rage Against the Machine prügeln so stämmig durch „Bombtrack“, dass man nicht direkt draufkommt, dass nicht der Musical Fidelity M6i den Membranen die Sicken knetet, sondern ein All-in-one-Kistchen mit überschaubaren Leistungsdaten. Lediglich der A/B-Vergleich zwischen meinen Amps und dem Block zeigt, dass er kurz vor Ende der audiophilen Fahnenstange die Segel streichen muss. Dennoch, unter Berücksichtigung der Preisklasse ist das hier einfach nur genial.

Aus dem Fundus noch zwei Paar Lautsprecher kompakter Art samt passendem Subwoofer gegriffen, und dann ab damit ins Wohnzimmer der besten aller Frauen. Während die Dame meines Herzens noch im Büro sitzt, wird zügig ihr privatfernsehkontaminiertes Domizil klanglich auf Vordermann gebracht. Ein schickes neues Sideboard dient als Stellfläche, auf der der Block als Eyecatcher seinen Platz findet. Ein angenehmer Nebeneffekt der ganzen Aktion ist, dass dank der Anschlussmöglichkeiten des CVR-10 auch der „Joghurtbechersound“ des Flachbildschirms der Vergangenheit angehört. Die Entertainmentperipherie aus DVD-Player und Spielkonsole des Juniors kommt an die passenden Digitaleingänge, und für den analogen TV-Ton gibt’s ein Extrapaar Cinchbuchsen.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

Selbst für eine Phonovorstufe ist noch ein Plätzchen frei. Das Sideboard wurde nicht ohne Hintergedanken so breit gewählt, dass noch Spielraum für Deko bleibt. Einen schicken kleinen und natürlich dekorativen Plattendreher beispielweise. Lediglich die Lautsprecherwahl sorgt dann für Spannungen: Ich plädiere vehement für die B&W 602 S3 samt kräftigem Nubert-Sub, doch diese dämlichen Möbelschweden planen ihre Regalfächer viel zu klein, außerdem passt das Birkenfurnier der drei Kisten nicht zu den dunklen Regalen. Somit gewinnt die weibliche Sichtweise Oberwasser, und meine Meinung dazu, wie viel HiFi die Wohnung braucht, darf ich weiterhin ungezügelt in der eigenen Bude ausleben. Vor Ort fällt die Wahl der Innenraumgestalterin auf die winzigen Yamaha NS BP 101 mit passendem Subwoofer. Die passen sowohl farblich als auch ins Regal. Doch als Verlierer der Diskussion will ich mich trotzdem nicht fühlen, da sich die Kombination aus Block CVR-10 und den japanischen Mini-Monitoren dank einiger Experimente mit der Position des Subwoofers als absolut alltags- und langstreckentauglich erweist.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver

High End wird das nicht, doch im Vergleich zur Ausgangssituation ist es eine Offenbarung. Und wenn abends die beste aller denkbaren Frauen so lässig mit dem Tablet durch die Radiostationen des Internets surft, als sei es die App vom „Kleiderkreisel“, ist auch keine Rede mehr davon, dass das alles doch viel zu technisch und kompliziert sei. Man sollte mal bei Audioblock nachhaken, inwieweit Michael Block bei der Produktentwicklung auf das Feedback seiner Frau hört. Denn keine meiner Anlagen – allesamt teuer und wohlklingend – hat jemals auch nur ansatzweise dazu geführt, dass sich meine bessere Hälfte damit beschäftigt hätte. Gehobenes HiFi scheint bei meiner Partnerin Berührungsängste (Wert Plattenspieler geteilt durch Schuhpaare gleich Schnappatmung) auszulösen, während der CVR-10 den spielerisch-angstfreien Umgang mit meinem Lieblingshobby fördert. Wenn man dann vom Tagwerk ermattet und regenerationsbedürftig nach Hause kommt und die einzigartigste aller Frauen einen mit Eric Clapton und Co statt Bauer sucht Frau empfängt, dann weiß man, dass man verstanden hat. So schwer ist das gar nicht, wenn man einmal gelernt hat, Blicke als Kommunikation zu deuten.

Wir meinen

In seiner Preisklasse mit diesem Funktionsumfang und Design praktisch konkurrenzlos. Klanglich eher gutmütig als überanalytisch.

Block CVR 10 CD-Netzwerk-Receiver Navigator

 

Block CVR-10 CD-Netzwerk-Receiver

Funktionsprinzip: CD-Receiver mit Bluetooth, WLAN-Internet-Radio, DAB+ und Mediaplayer
Eingänge: WLAN 2,4 & 5 GHz, LAN (Ethernet), Antenne (BNC), Bluetooth, USB 2.0, 2 x Cinch, 2 x S/PDIF (optisch, koaxial)
Ausgänge: Lautsprecher, Pre-Out, Tape-Out, Kopfhörer (3,5 mm Klinke)
Leistung: 2 x 25 W (8 Ω), 2 x 30 W (4 Ω)
Besonderheiten: Display dimmbar, Schlummerfunktion, verstellbare Gerätefüße, Systemfernbedienung, kostenlose UNDOK-App für Mac und Windows
Formate: AAC, AAC+, MP3, WAV, WMA, FLAC (alles auch gapless), Spotify (Premium-Account nötig)
Ausführungen: Aluminium gebürstet schwarz oder silbern
Maße (B/H/T): 35/11/28 cm
Gewicht: 6 kg
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: 999 €

 

www.audioblock.de

 

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