Black Forest Audio Däd Mät Plattentellerauflage
Die Däd Mät von Black Forest Audio zeigt wieder einmal mehr, wie wichtig Details, wie beispielsweise eine Plattentellerauflage, sind.
Fotografie: Ingo Schulz
Volker Kühn ist ein Urgestein der Szene, und jeder, der sich auch nur einmal annähernd mit HiFi beschäftigt hat, muss über diesen Namen gestolpert sein. Wer allerdings nicht nur von ihm hörte, sondern ihn einmal kennenlernen durfte, wird wissen, dass Kühn ein ruheloser Geist ist, der es nicht lassen kann, in Stereoanlagen immer wieder jeden Schritt, jede Komponente grundsätzlich zu hinterfragen und altbekannte Lösungen nicht zu akzeptieren, sondern ständig wieder auf den Prüfstand zu stellen. Denn auch eine vor einigen Jahren gefundene Verbesserung kann vielleicht doch irgendwann weiter verbessert werden, da sich die Welt weiterdreht, neue Materialen oder Herstellungsprozesse zur Verfügung stehen oder schlicht die Erfahrung wächst.
Eines schönen Tages also ruhte Kühns prüfender Blick auf einer Plattentellerauflage, und das Geschehen nahm seinen Lauf. Die zunächst einmal simple Frage, was eine solche Auflage denn können soll, lässt sich leichter beantworten als umsetzen.
Zunächst einmal soll die Matte Vibrationen eliminieren, kommen sie nun vom Laufwerk oder, verursacht durch den Abspielprozess, aus der Schallplatte. Das passiert bei den üblichen Gummi- oder Filzmatten durch simple Verformung. Das Material nimmt die Schwingungen auf, verformt sich, wandelt die Bewegung in Wärme um und sorgt auf diesem Wege für Ruhe. Einen zumindest theoretischen Nachteil dieses Konzepts sollte man nicht verschweigen: idealerweise ist die Verbindung zwischen Teller- und Armlager vollkommen kraftschlüssig, und auch Bewegungen außer der reinen Drehung der Schallplatte sollten in Bezug auf die Nadel unterbleiben, damit nicht gegen die winzigen Auslenkungen beim Abtasten gearbeitet wird.
Und damit haben wir eine ideale Situation geschaffen, an der sich die Realität die Zähne ausbeißt. In der Folge kann man harte Unterlagen kaufen, die letztlich aber eine klangliche Färbung des Laufwerks mit einer idealerweise passend gegensätzlichen Färbung korrigieren. Oder die weichen Matten, die zwar besser dämpfen, allerdings keine diskussionsfrei unbewegliche Unterlage bieten. Kühn wittert hier wie da Überlagerungen, die zwar einen oberflächlich besseren Klang ermöglichen, letztlich aber zu einem Informationsverlust führen und daher nicht das Mittel der Wahl für einen wirklichen Audiophilen sein können.
Kühns Weg ist nun ein anderer, er nutzt für seine Däd Mät ein geschäumtes, in der Struktur allerdings sehr hartes Material, das aus vielen kleinen Bläschen besteht. Oben und unten wird dieser Struktur von einer sehr harten Schicht eingeschlossen. Die Däd Mät ist letztlich verblüffend leicht, sehr hart und biegesteif, an kleinen Klopftests beteiligt sie sich schlicht nicht. Ein entsprechendes Bild gibt sie auf dem Plattenspieler ab. Das Loch für den Mitteldorn ist bewusst knapp geschnitten, damit die Platte ordentlich festsitzt.
Nur Mut: Einmal kräftig drücken, und die Auflage sitzt. Zuerst spielt sie auf einem Transrotor Apollon TMD mit großem Teller und SME-V-Tonarm. Eigentlich keine Kombination, an der man arbeiten muss, wenn man mehr Ruhe im Klangbild gewinnen möchte. Doch selbst hier tauchen mit der Däd Mät im Klang kleinste Details auf, die vorher im auch schon sehr detaillierten Bild verborgen blieben. Mit einem betont neutral spielenden Abtaster kann diese Kombination mitunter zu ruhig werden, da ist wie so oft Ausprobieren angesagt. Gerade aber bei leichten und zwangsläufig nicht ganz schwingungsfreien Plattenspielern kann die Däd Mät gerade auch aufgrund ihres Preises ein echter Gewinn sein.
Info
Plattentellerauflage Däd Mät
Ausführung: Schwarz
Preis: 98 €
Kontakt
Black Forest Audio
Rosenstraße 50
76316 Malsch
Telefon +49 7246 6330