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AudioQuest Pegasus NF-Kabel

AudioQuest Pegasus NF-Kabel

Kabelage zum abheben

AudioQuest Pegasus – Kabelage zum abheben

Kabel klingen nicht? Mag sein. Aber sie können die besten Seiten einer Stereoanlage deutlicher herausarbeiten, das sehr Gute noch besser machen und den Genussfaktor erheblich steigern. Wie die NF-Kabel AudioQuest Pegasus. Der Name dieses neuesten Wurfs ist tatsächlich Programm.

AudioQuest Pegasus NF-Kabel

In aller Kürze
Die mythischen Pferde (Pegasus) der Firma AudioQuest sind vollblütige Rassetiere, die so mancher Anlage mehr Glanz verleihen können. Auspacken, einstöpseln, Spaß haben. „Eingebrannt“ werden die Kabel übrigens schon beim Hersteller.

AudioQuest Pegasus NF-Kabel


Ein kluger Mann hat einmal gesagt, dass Fabelwesen und mythische Kreaturen, Einhörner, Greife und die Zentauren erst ausgestorben sind, als die modernen Menschen aufhörten, an sie zu glauben. Auch im Dunkel wie Perlmutt schimmernde Flügelpferde waren mir bis vor kurzem nicht begegnet. Jetzt aber habe ich welche zu Hause: Rosse voller Anmut, die zwar nicht fliegen können, aber dennoch in der Lage sind, die Schwerkraft zumindest virtuell aufzuheben: zwei Paar von AudioQuests formidablem NF-Kabel Pegasus. Clever konstruierte Strippen mit soliden Cinch- oder XLR-Steckern, die meinen Glauben an das Potenzial von gut gemachtem HiFi verfestigt haben.

Was sich in den einfach designten, aber wirkungsvoll mechanische Belastungen fernhaltenden Schatullen zum Kabeltransport verbirgt, ist eine Offerte an Genusshörer, die sorgsam zusammengestellte Stereoketten oder ausgefeilte Surroundsysteme daheim haben, aber nicht bis ins letzte Quäntchen glücklich mit ihrer nicht ganz billigen Wiedergabeelektronik sind. Simpler formuliert: AudioQuests Pegasus kann das i-Tüpfelchen für Spitzenklasse-Anlagen sein, die ein wenig „Tuning“ bei den Geräteverbindern brauchen. Was das Pegasus-Kabel kann, zeigt es definitiv nicht an der preiswerten Kompaktanlage von der Elektronikmarkt-Palette. Und bei jenen, deren Ketten schon in sechsstellige Preisregionen vorstoßen, ringeln sich ganz andere, manchmal ziemlich exotische Strippen zwischen genauso ungewöhnlichen Bausteinen.

Aber für all jene, die zum Musikhören etwas „dazwischen“ haben, bei denen das Motto für die heimische Anlage „Nicht billig, aber auch nicht superteuer“ lautet, empfiehlt sich fraglos ein Test des AudioQuest-Kabels, das sein Entwickler Robert Hay als Flaggschiff der „Mythical Horses“-Oberklasse dicht unter den Kabel-Kreationen der „Mythical Creatures“-Toplinie einordnet. Deren Thunderbird mit ihren kleinen Stromkästchen zur subtilen Korrektur der Kabeleigenschaften habe ich noch in allerbester Erinnerung.

Wenn man akzeptiert, dass Kabel eine eigene Klangsignatur haben können – was ich nach Jahrzehnten der Auseinandersetzung mit HiFi und High End unterschreiben würde –, dann kann man in den oberen Klassen bei AudioQuest sogar eine Art Familienklang ausmachen. Ein stets zu spürender Hang zur Offenheit, Luftigkeit, Leichtigkeit, ohne strähnig oder schütter zu wirken. Wer von Kabeln verlangt, den Bassbereich aufzudicken oder dem Höhenglanz nachzuhelfen, ist bei AudioQuest grundfalsch, denn diese elaborierten Kunstwerke der Amerikaner gehören zu den grundehrlichen Vertretern ihrer Gattung.

Deshalb der Hinweis darauf, dass man mit der symmetrischen ebenso wie mit der asymmetrischen Version der Flügelpferde zwar Anlagendefiziten ein Stück weit gegensteuern, aber aus einer schlechten Kette nichts wirklich Gutes zaubern kann – damit sind sogar fliegende Rassetiere aus „good old USA“ überfordert.

In meiner US-Vintage-Kette aus Mark-Levinson-Elektronik gepaart mit Infinity-Lautsprechern tun seit geraumer Zeit symmetrische Kabel des hierzulande kaum bekannten Kleinserienherstellers Silnote Audio Dienst. In Relation zum dafür aufgerufenen Preis sind das klangliche Überflieger – die gegen die Pegasus-Strippen gleichwohl nicht den Hauch einer Chance haben. Fokussierung, Durchzeichnung, Bühne und Räumlichkeit spielen in einer eigenen Klasse und liegen viel näher an AudioQuests Mythical Creatures, als es der doch sehr deutliche Preisunterschied vermuten lassen würde. Besonders spürbar wird das dann, wenn eine dezidiert hochauflösende Quelle, beispielsweise ein hochwertiger Streamer oder ein zweikanaliger SACD-Player, mit der Verstärkersektion verbandelt wird. Das (Klang-)Farbspektrum fächert sich weiter auf und gewinnt an Leuchtkraft ähnlich einem Dreh am Sättigungsregler bei der digitalen Bildbearbeitung.

Nur dass hier kein Equalizer oder gar ein digitaler Soundprozessor zum Einsatz kommt, sondern völlig analog den elektromechanischen Defiziten der Kabel entgegengesteuert wird. Denn auch beim Pegasus kommen jene bekannten 72-Volt-Kästchen zum Einsatz (in Einzelversion bei der Cinch-Ausführung, im Doppelpack bei der symmetrischen Variante), die unter der Bezeichnung „Dielectric Bias System“ den Kabelschirm zur Einstreuungsverhinderung elektrisch aufladen und einen elektromagnetischen Schutzschirm aufspannen. Erkenntnisse und Entwicklungen aus höheren Gerätelinien wie die Verwendung hochleitfähiger Metalle (beim Pegasus sauerstofffreies Kupfer) für die Kabelherstellung, Laufrichtungsbindung oder die Isolierung mit mehrlagigen Carbon- und Aluminiumschirmen sind längst aus der Spitzenklasse in die bezahlbareren Gefilde des AudioQuest-Portfolios weitergereicht worden.

Laut Robert Hay hat sich die „Zero-Tech“-Impedanzanpassung bei der Kabelkonzeption bewährt: Sie sorgt dafür, dass miteinander verbundene Geräte immer die gleichen elektrischen Verhältnisse „sehen“, was der verzerrungsfreien Signalleitung ebenso zugutekommt wie der Widerstandsfähigkeit gegen Störungen.

Die Pracht ist etwas unter 2400 Euro für einen Meter der XLR-Ausführung mit supersoliden Steckern zu haben; für das RCA-Pendant werden nur knapp 1900 Euro fällig. Nicht zu viel für eine Kabellösung, die so deutlich zu besserem Klang beiträgt. Gerne in der heimischen Lieblingsanlage gegen die bisherigen Kabel hören, staunen – und abheben. ■

Info

NF-Kabel AudioQuest Pegasus

Anschlussvarianten: RCA oder XLR
Konfektionierung: von 0,75 m bis 7 m
Preis (1 m): um 1900 € (Cinch), 2400 Euro (XLR)

Kontakt

AudioQuest
Hoge Bergen 10
4704 RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 541404
info@audioquest.com

www.audioquest.com

Mitspieler

Netzwerkplayer/DAC: Esoteric N-01XD
CD-Player: Mark Levinson No. 390S
Plattenspieler: Clearaudio Innovation Compact, Artkustik Seismograph
Tonabnehmer: Clearaudio Da Vinci und Jubilee MC, Denon DL-103R
Vollverstärker: Mark Levinson No. 5805, Aavik U-380, Trigon Exxceed
Vorverstärker: Cambridge Audio Edge NQ, Mark Levinson No. 38S
Endverstärker: Cambridge Audio Edge M, Mark Levinson No. 27
Phonoverstärker: Clearaudio Balance V2
Lautsprecher: Infinity Kappa 7.2 Series II, SoundSpace Systems Aidoni
Kabel: u. a. von Sommer Cable, in-akustik, AudioQuest und Silnote Audio

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.