Das neue mobile Top-Modell ist da
Auf den Namen Cobalt hört Audioquests neue, gewohnt handliche Libelle. Die Grundrezeptur übernimmt der blaue USB-Stecker direkte Linie von seinen beiden überaus erfolgreichen und mit vielen Awards überschütteten Geschwister DragonFly Red und DragonFly Black. Um was es sich dabei genau handelt? Der mit Autolack veredelte Metall-Dongle ist primär ein Kopfhörer-Verstärker. Da der Hersteller eine Pegelsteuerung mit der Präzision von 64 Bit (!) einsetzte, kann man ihn parallel außerdem als Vorstufe einsetzen.
Der Audioquest Cobalt ist ein Pegelmonster
Nur, um Ihnen die Dimension zu verdeutlichen: Ein 16 Bit-Audiosignal kann von absoluter Stille bis zur Maximalaussteuerung rund 65000 Amplitudenstufen abbilden. Das ist gut, regelt man das Signal allerdings recht leise, kann das wegen der drastisch verminderten Auflösung schnell eng werden. Bei 32 Bit sind es bereits stattliche 4,2 Milliarden Amplitudenabstufungen. Hier muss man sich auch beim Pegeln keine Sorgen mehr machen. Warum Audioquest dann aberwitzige 64 Bit verwendet? Weil so manches Goldohr die Flöhe husten hört und der Meinung ist, auch bei 32 Bit noch Klangverluste zu hören – und weil es moderne Hochleistung-Chips einfach können. Mit 64 Bit berechnet der Cobalt eine derart große Zahl von Pegelstufen, dass wir die Zahl hier nicht mal abbilden können. Rechnen Sie es einfach selbst aus: 2 hoch 64.
Hochbit, aber nicht zu hoch
Da er auf USB basiert, muss der Cobalt natürlich einen DAC besitzen. Und das tut er: Im Inneren des Winzlings steckt ein 9038Q2M von ESS, dessen Minimum-Phase-Filterung für einen besonders neutralen und natürlichen Charakter sorgt. Gegenüber dem nächst kleineren DragonFly Red sollen Verzerrungen dadurch deutlich geringer ausfallen.
Der Chip arbeitet mit einer maximalen Auflösung von 24/96 und decodiert neben S/PDIF sogar MQA, was besonders Tidal-Abonnenten freuen dürfte. Warum keine 192? Das hat praktische Gründe: Als mobiler Kopfhörer-DAC soll der Cobalt wie seine Geschwister an möglichst vielen Geräten funktionieren. Dazu muss er Class Compliant sein. So nennt man USB-Geräte, die ihre Funktionsbandbreite über ihren Controller ausweisen können und folglich keine dedizierten Treiber benötigen. Und für Audio-Geräte – so will es die Spezifikation – ist da bei 24/96 einfach Schluss. Dafür arbeitet der Cobalt treiberlos an jedem Windows-PC, Mac sowie an Smartphones oder Medien-Portables … und unter uns: 24/96 klingen doch wirklich vorzüglich!
Die Reduzierung hat übrigens einen weiteren Vorteil: Mit 2,1 Volt Betriebsspannung schonen die drei DragonFlys die Akkus angezapfter Mobil-Quellgeräte.
Im Lieferumfang des DragonFly Cobalt befindet sich neben einer Schutzkappe für den USB-Stecker ein Ledertäschchen sowie ein USB-B auf USB-C-Adapter. Der Preis von Audioquest neuem Portable-Topmodell liegt bei rund 300 Euro.