Transportunternehmer
AudioQuest / William E. Low
Im Anschluss an das College erschien es William E. Low nur konsequent, mit seiner Leidenschaft auch seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Unter dem Namen „Executive Audio“ eröffnete er ein Geschäft mit HiFi-Artikeln in seiner Wohnung in Oregon. Nachdem er auf diese Weise vier Jahre Erfahrungen als Einzelhändler gesammelt hatte, zog es ihn 1976 nach Kalifornien. Kaum ein Jahr nach seinem Umzug ging er wiederum dazu über, diesmal unter dem Namen „Encore Audio“ aus seiner Wohnung in Santa Monica nach Voranmeldung HiFi-Geräte an Endkunden zu verkaufen. Nachdem er sich schon lange über die oft dürftige Qualität der für Lautsprecher verwendeten Kabel gewundert hatte, beschloss er, diesmal auch eigens für ihn hergestellte Audiokabel ins Sortiment aufzunehmen. Da die Markteinführung einiger hochwertiger Kabel verschiedener Hersteller seit 1976 zu einem gesteigerten Interesse an Kabeln in der High-End-Szene geführt hatte, begannen bald auch andere Händler, seine Kabel zu ordern.
Somit führte Bill Lows bereits 1972 getroffene Entscheidung, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen, acht Jahre später ganz ungeplant zur Gründung der Firma AudioQuest. Bei seinen eigenen Produkten sollte es ihm allerdings sehr viel besser gelingen, diese seine Leidenschaft auch auf die Händler zu übertragen. Bereits Ende 1980 gab es 42 AudioQuest-Verkaufsstellen in Südkalifornien und eine in Texas, im Jahr darauf wurden Lows Kabel bereits in weiten Gebieten der USA sowie in einer Reihe europäischer und asiatischer Länder vertrieben. Gegenwärtig ist AudioQuest weltweit in etwa 70 Ländern vertreten; neben den USA und Kanada zählen Europa und speziell Russland zu den wichtigsten Märkten.
HiFi muss Emotion vermitteln
Da sich ein ideales Audiosystem dadurch auszeichnet, die Musik genau so wiederzugeben, wie sie bei der Einspielung geklungen hat, bemisst sich die Qualität seiner einzelnen Komponenten – und damit auch der Kabel – laut Bill Low am Ausmaß der durch sie hervorgerufenen Störeinflüsse, die sich als Verzerrungen bemerkbar machen. Während die HiFi-Industrie den Fokus vor allem auf das Filtern des Signals lege, bestehe das tatsächliche Problem darin, das Hinzufügen von Fehlinformationen wie etwa ursprünglich nicht vorhandener Harmonien zu verhindern. Angesichts des Umstands, dass das Ideal einer vollkommen transparenten, realistischen Musikwiedergabe in der Praxis nie erreichbar sei, geht es gemäß Bill Low aber letztlich nicht darum, wie realistisch ein HiFi-System klingt, sondern wie gut es Emotionen vermittelt – oder anders ausgedrückt, wie lange es dauert, bis sein Klang ermüdend wirkt.
Bei der Entwicklung neuer Technologien verfolgt Bill Low, der nach eigener Aussage mit Elektronik nie etwas am Hut hatte, wie schon in der Frühphase seiner audiotechnischen Forschungen stets einen empirischen Ansatz. Eine solide Basis für seine Fähigkeit und Neigung, immer wieder dazuzulernen und seiner Neugier freien Lauf zu lassen, gab ihm nicht zuletzt auch sein breites Collegestudium, in dem er sich neben Soziologie, Psychologie, Philosophie und Politikwissenschaft auch mit Ökonomie, Physik, Biologie und vor allem Geschichte befasste. Viele Erkenntnisse, die für die Konstruktion der AudioQuest-Kabel von grundlegender Bedeutung werden sollten, erlangte Bill Low gleich am Anfang seiner Laufbahn als Kabelhersteller gewissermaßen „ganz nebenbei“, beim Erproben und Vorführen seiner Produkte. Dazu zählte etwa der klangverbessernde Einfluss der Vergrößerung des Leiterquerschnitts, auf den er stieß, als ein Hersteller von Subwoofern ihn bat, ein massiveres Kabel herzustellen, und ihn so auf die Idee brachte, statt der üblichen zwei, vier Leiter miteinander zu verdrillen. Ein anderes Mal wurde er von einem Lautsprecherhersteller zu einer Vorführung eingeladen. Nachdem die Qualität des Kabels eindrucksvoll demonstriert war, kam Low die Idee, den Klang durch eine Verkürzung des Signalwegs weiter zu verbessern, und tauschte das Kabel durch ein weniger als halb so langes aus. Überraschenderweise führte dies jedoch zu einer klanglichen Verschlechterung. Wie sich bei näherer Betrachtung herausstellte, verfügte das kürzere Kabel im Vergleich zum längeren über eine weichere PVC-Ummantelung. Somit hatte er demonstriert, welchen Einfluss die mechanische Stabilität des Kabels auf die Qualität des Musiksignals hat.
Theorie versus Qualität
Bereits 1987 legte Bill Low in seinem Aufsatz „Kabeldesign: Theorie versus empirische Realität“ die wesentlichen Elemente fest, durch die sich die im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelten AudioQuest-Kabel bis heute auszeichnen. Dazu zählen massive Leiter, um zu verhindern, dass sich Litzen bei der Signalübertragung gegenseitig beeinflussen; die Verwendung hochwertiger Metalle mit möglichst wenigen Korngrenzen, glatten Oberflächen und einem geringen Sauerstoffanteil, um einen möglichst klaren und detailreichen Klang zu gewährleisten; die effektive Anpassung der Leitergeometrie an die jeweilige Anwendung; sowie Kabelisolierungen, die so wenig Energie als möglich aus dem Magnetfeld des Leiters absorbieren und zeitverzögert dem Signal hinzufügen können. Weitere Charakteristika der AudioQuest-Kabel sind die definierte Laufrichtung entsprechend ihrer durch die Kornstrukturen bedingten Direktionalität, was zu einem weicheren und räumlicheren Klang führen soll, und die Direktbeschichtung der Stecker mit Silber oder Gold, um klangliche Einbußen, wie sie bei Nickel-Zwischenschichten auftreten können, auszuschließen. Zu den firmeneigenen Entwicklungen gehören außerdem das sogenannte Dielectric Bias System (DBS), das die Speicherung und Abgabe von Energie aus der Isolierung verhindert, indem die Moleküle des Schirms mittels eines starken elektrostatischen Feldes polarisiert werden, sowie das aus wechselnden Lagen von Metall und carbonhaltigen Kunststoffen bestehende Noise Dissipation System (NDS), das Hochfrequenzstörungen weitgehend absorbieren soll, ehe sie die mit der Masse verbundene Schicht erreichen können.
Im Laufe der Jahre wurde das AudioQuest-Sortiment kontinuierlich erweitert und umfasst heute neben unterschiedlichen Audio-, Video- und Digitalkabeln auch diverses Zubehör wie USB-DACs, Kopfhörer oder Netzfilter. Die Komponenten für die vom kalifornischen Entwicklungsteam konzipierten Produkte werden von spezialisierten Werken und Zulieferern teils in den USA und Europa, teils in Taiwan und China gefertigt.
Trotz der weltweit schnell wachsenden Anzahl der Verkaufsstellen, blieb der Firmensitz zunächst in Bill Lows Apartment in Santa Monica. Erst 1985 bezog AudioQuest erste eigene Geschäftsräume in San Clemente. Seit einigen Jahren befindet sich der Firmenhauptsitz in Irvine. Zur besseren Bedienung der europäischen Märkte eröffnete das heute weltweit über 100 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen 2009 seine erste außeramerikanische Niederlassung im niederländischen Roosendaal, wo analog zum südkalifornischen Hauptquartier neben Support und Verkauf auch ein Teil der Kabelfertigung stattfindet. Noch im selben Jahr folgte eine Niederlassung in Hongkong.
Kontakt
Audioquest
Hoge Bergen 10
4704 RH Roosendaal
The Netherlands
www.audioquest.com
Test: AudioQuest Thunderbird Lautsprecherkabel
Test: AudioQuest William Tell Zero Lautsprecherkabel
Test: AudioQuest Kabelsets
Test: AudioQuest Anti-Static Plattenbürste
Test: AudioQuest Jitterbug Jitter-Killer
Test: AudioQuest NightHawk Kopfhörer
Test: AudioQuest NightOwl Kopfhörer
Test: AudioQuest DragonFly Cobalt D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker
Test: DragonFly Red / DragonFly Black D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker
Test: AudioQuest Beetle D/A-Wandler
Test: AudioQuest Niagara 1000 Netzfilterleiste
Test: AudioQuest Niagara 1200 Netzfilterleiste
Test: AudioQuest Niagara 7000 Netzfilterleiste
Lesertest: AudioQuest Kabelset
3 Fragen an Bill Low
Kontakt Deutschland
Richard Drees
Sales Director; Germany
Location: Roosendaal, The Netherlands
Telephone: +31 165 54 1404
Mobile: +31 653 50 6177
Email: rdrees@audioquest.nl
Fax:+31 165 54 7175