Ongakuhören
Drei Dinge braucht’s wohl zum Glücklichsein: Ein ungestörtes Plätzchen. Eine ordentliche Musiksammlung. Einen Sack voller Scheine. Und als Extra: eine Abkürzung zum Ziel.
Die Nadel senkt sich in die Rille. Musik erhebt sich. Und mit den allerersten Tönen formt sich ein Wort in meinem Kopf, das ich sofort notieren muss. Es ist ein englisches Wort, wie so oft, und es passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. The name of the game is: „rich“. Und damit willkommen auf der Butterseite des Lebens. Willkommen in der Welt von Ongaku. Willkommen in einer Welt, wo Geld erst mal keine Rolle spielt. Zumindest keine große. Wer für eine knapp sechsstellige Summe sehr tief durchatmen und „noch mal kurz nachdenken“ muss, um dann abzuwinken, ist hier eigentlich falsch. Ich bleibe trotzdem. Denn ich bin eingeladen worden. Zum Ongakuhören. Und zum Ongakumitnehmen. Ich Glückspilz. Ich darf für ein paar lange Wochen eine echte Legende der Röhrenszene intensiv ausprobieren, erhören, erleben – ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, ob ich mir das Prachtstück je werde leisten können. Das hoffe ich wenigstens insgeheim. Vielleicht droht ja auch Suchtgefahr. Vorsichtshalber notiere ich noch mal „rich!!!“ – diesmal mit drei Ausrufezeichen. Der Ongaku ist der größte und mit großem Abstand teuerste Audio-Note-Vollverstärker. Er ist bis zum Stehkragen mit Silber gefüllt und steckt voller Superspezialbauteile. Etliche davon sind selbst innerhalb der Hardcore-Röhren-Selbstbauszene (die ja notorisch darüber sinniert, wie man dieses und jenes „völlig problemlos“ doch auch selber und natürlich „viel besser“ bauen könne) nicht zu haben. Nicht für Geld und gute Worte. Tut mir leid, liebe Lötjungs, aber den Ongaku gibt’s nur bei Audio Note. Für gutes Geld, versteht sich.
Worte allein reichen nicht. Gute Worte? Die habe ich längst gefunden. Denn ich sitze schon wieder auf dem Sofa, höre Ongaku und kann mir ein immer wiederkehrendes gelöstes Lächeln nicht verkneifen. Es fühlt sich einfach zu gut an. Musik durchströmt mich, nimmt mich gefangen und projiziert hin und wieder ein paar Worte direkt auf meinen Notizblock. Und damit zurück zur allerersten Notiz. Selbstverständlich bedeutet „rich“ im Deutschen auch im monetären Sinne „reich“. Doch das habe ich hier, glauben Sie’s oder nicht, gar nicht gemeint. Denn der Begriff bedeutet im genussvollen Sinn auch „reichhaltig, üppig, opulent“ – und exakt das ist es, was mich hier spontan angesprungen hat. Gehaltvoll, mächtig, ergiebig, das sind die Schlüsselbegriffe, um sich dem Wesen des Audio Note Ongaku ohne Schluckauf zu nähern. Mit Schluckauf war noch nie gut Musikhören, geschweige denn Ongakuhören. Gleichwohl wird mir in den nächsten Wochen immer mal wieder bewusst, wie viel der Ongaku eigentlich kostet. Beim Gedanken an fünfundneunzigtausend Euro lächle ich aber nicht, sondern lache immer nur kurz in mich hinein. Eine solche Summe für einen „Verstärker“ ist, ganz grundsätzlich und mit einem letzten Rest von Vernunft betrachtet, der nackte Irrwitz. Nur: Seit wann haben Musik und Musikgenuss mit Vernünftigsein zu tun? Wer wirklich intensiv Musik hört, will erleben und genießen, will „seine“ Musiker bei sich haben oder sich in fremde, neue, unbekannte und aufregende Welten entführen lassen. Ich jedenfalls lasse mich liebend gern entführen. Das japanische „ongaku“ bedeutet übrigens: Musik. Was hingegen der Name Jinro bedeutet, bleibt mir bis heute unklar. Ich habe aber auch nicht näher nachgefragt. Ist im konkreten Fall nicht so wichtig. Viel wichtiger ist zu wissen, dass Jinro der kleine Bruder vom großen Ongaku ist. Und dass Jinro seinem großen Bruder sehr ähnlich sieht, optisch wie technisch. Besonders wichtig für alle, die doch ein kleines bisschen aufs Geld schauen müssen: Jinro ist mit 20 000 Euro verhältnismäßig preisgünstig. Dafür ist er aber auch, stark vereinfacht ausgedrückt, kein Silber-, sondern ein Kupferjunge. Während im Ongaku an jeder Ecke der höchstmögliche Silberanteil verbaut wurde und jedes Bauteil aus dem allerobersten AN-Regalfach stammt, steckt beim Jinro mehr Kupfer als Silber drin, sind technisch vergleichbare Bauteile in einer schlichteren (aber immer noch superedlen) Ausführung verbaut. Audio Notes eigenes „Level“-System gibt gern Auskunft. Zur Orientierung: Ongaku verkörpert Level 5, Jinro hingegen Level 3.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich bereits mit Level-1-Komponenten wirklich hervorragend Musik gehört habe. Komponenten aus Level 5 oder 6 wiederum, zum Beispiel die unglaubliche CD-Kombination in FIDELITY Nr. 4 (Ausgabe 6/2012, S. 74 ff.), sind richtig gefährlich. Im Sinne von „gefährlich gut“. Audio Notes „Fünfer“ und „Sechser“ wirken bis heute in mir nach, im positiven Sinne. In meiner audiophilen Erinnerung sind sie als fast schon bewusstseinserweiternde, mindestens aber maßstabsetzende Erlebnisse eingebrannt – interessanterweise ausschließlich in musikalischer Hinsicht, als Musikmaschinen, niemals „nur“ als HiFi-Equipment. Ich erwähnte das womöglich bereits an anderer Stelle, aber wer Angeber-Design, testsiegerverdächtige Monsterwerte oder auch nur vorbildliche Ergonomie sucht, ist bei Audio Note nicht unbedingt an der richtigen Adresse. AN geht es ausschließlich um musikalische Top-Performance, die innerhalb des riesigen Produktportfolios über das praktische Level-System problemlos erziel- und abruf-, nicht aber messbar ist. Nun also erneut Level 5, diesmal mit Ongaku. Ich werde nicht enttäuscht. Das Klangerlebnis ist schlichtweg erhebend, sogar – und schon wieder –mit Musik, die mir eigentlich gar nicht taugt. Das ist auch so ein Faszinosum: Über wirklich herausragende Audiosysteme kann man auch Musik erleben, erfahren, erspüren, die einem eigentlich gar nicht gefällt. So bekomme ich hier in Frankfurt zum Beispiel Flötenmusik, Free Jazz und Roger Waters serviert – not my cup of tea, really. Und ich finde es trotzdem total spannend, in die jeweilige Aufnahme „hineinzuschauen“, Melodien nachzuhorchen oder diese überhaupt erst einmal zu erkennen. Sie ahnen: Es läuft gerade der Jazz frei herum … Faszinierend ist insbesondere, und hier muss ich doch kurz ein wenig hifiistisch werden, wie locker sich der Klang, das musikalische Geschehen von den Lautsprechern löst, wie weit sich der virtuelle Raum nach hinten und zur Seite ausdehnt, die Zimmerwände einfach negiert. Und dann diese Stimmen. Diese Stimmen! Niemals zuvor so gut gehört! Überhaupt formt sich der ganze Reichtum an Klängen und allerfeinsten Details, der hier vom Ongaku perfekt und mit großer Geste in den Raum gestellt wird, immer wieder zu einem überwältigenden Musikkosmos. Aber es ist ja nicht der Ongaku allein. Es ist natürlich die gesamte Kette, die hier begeistert, beginnend mit den beiden grandios auf den Punkt eingestellten, supergeschmeidig und souverän agierenden Plattenspielern (beide komplett von Audio Note, wen wundert’s). Bedauerlicherweise steht ihnen derzeit kein adäquates Digital-Pendant zur Seite. Ein kurzer Schwenk von Analog zu Digital wirkt daher etwas ernüchternd, im doppelten Sinne. Deutlich ist ein gewisses Gefälle zwischen Musikquelle und Ongaku zu spüren. Der Verstärker könnte deutlich mehr Musik liefern, wenn nur die Quelle energiereicher sprudelte. Tut sie aber hörbar nicht. Im Grunde genommen ist es fantastisch, wie deutlich der Ongaku den Niveau-Unterschied der Quellen darstellt. Im Teamwork mit der bereits erwähnten großen CD-Kombi von Audio Note würde ich vermutlich sofort hier einziehen wollen. So aber trete ich nach meinen ersten Ongakustunden (der Verstärker adelt offenbar alles, was mit ihm zu tun hat, mit einem Eigenwort) wieder den Heimweg an. Habe das Erlebte als neue Level-5-Erfahrung abgespeichert. Packe den Ongaku nach der Abkühlphase vorsichtig ins Auto. Packe dann den Jinro vorsichtig ins Auto. Fahre vorsichtig nach München zurück. Telefoniere unvorsichtig mit einigen Vertrauten und erkläre die Ongakufestspiele für eröffnet. Hebe ein paar Stunden später Ongaku und Jinro vorsichtig aus dem Auto. Freue mich vorsichtig auf das kommende Wochenende. Werde in aller Ruhe die beiden Amps mit den richtigen Lautsprechern und den richtigen Quellen verkuppeln. Ongakukuppelei, das wird ein Spaß. Doch daraus wird erst einmal nichts. Nicht am ersten Ongakuwochenende. Kollege Vrzal ist unruhig geworden und hat sich kurzerhand selbst zum Ongakuhören angemeldet. MV kommt schon morgen angereist, aus Berlin. Okay, warum nicht. Geteiltes Vergnügen, doppelte … Arbeit?
Um ein wenig abzukürzen: An diesem Wochenende finden wir passende Digital- und Analogquellen (CD-Laufwerk/DAC-Kombi von Audio Note, Plattenspieler von EnVogue und – klar: Audio Note) und hören darüber jede Menge gute, neue, interessante Musik. Die Sache mit den Lautsprechern verläuft da ein wenig im Sand. Angeschlossen wird zunächst einmal das, was gerade greifbar ist, darunter auch eigentlich „Unmögliches“. Ja, wir sind gemein und ungerecht und es wird uns später sicherlich auch ein kleines bisschen leidtun. Der Ongaku leistet stabile 20 Watt pro Kanal. Das ist mehr als ausreichend für wirkungsgradstarke und leicht zu treibende Schallwandler, wird aber schon recht knapp für „modern“ konstruierte Schluckspechte. Schlussendlich darf die Stereofone Dura stehen bleiben. Vorerst. Die Dynavox Imperial wird die Sache erst in ein paar Tagen mächtig voranbringen. Und Herr X vom Vertrieb Y bringt seine Lautsprecher Z auch erst am Mittwoch, die könnten ja auch gut zum Amp passen … „Ach, hören wir doch einfach weiter Musik. Kennst Du schon diese Scheibe hier?“ Das Wochenende ist im Nu vorbei. Und bringt immerhin die Erkenntnis, dass der Ongaku auch an suboptimalen Schallwandlern ausschließlich die Musik sprechen lässt, nicht die Anlage. Wirklich erstaunlich. Definitiv jenseits von HiFi! Ein paar Tage später meldet sich dann auch der kleine Bruder zu Wort. Endlich. Ab sofort verlebe ich abwechselnd Ongakutage und Jinrotage – ja, so funktioniert’s. Und es bleibt faszinierend. Wobei die Faszination beider Verstärker, das muss ich ehrlich anmerken, keineswegs ihren Äußerlichkeiten entspringt. Das können Italiener zum Beispiel viel besser. Der Vorteil: Ich schließe zum Musikhören noch rascher die Augen. Von den eigentlichen Audio-Note-Spezialitäten ist ja ohnehin nix zu sehen. Dafür handfest zu spüren: Der gerasterte Pegelsteller, ein Prachtstück der Lötkunst, benötigt ein eher kräftiges Händchen. Fernbedienung? No, Sir. Was man aber in jedem Fall bekommt: ein Produkt, das in unglaublicher Fertigungstiefe „handmade in England by Audio Note“ ist. Als Roland Kraft und ich die nach außen so unscheinbare Firma kürzlich besuchen konnten (Reportage in FIDELITY Nr. 11), staunten wir wirklich nicht schlecht. Unter anderem über einige Regalmeter, in denen ein halbes Dutzend ansonsten fertig bestückter Ongakus nur noch auf den richtigen Netztrafo, selbstverständlich aus eigener Fertigung, warteten. Ongakuregalmeter sozusagen. Was sagt eigentlich der Jinro zur allgemeinen Fixierung auf den großen Bruder? Nun, er zeigt sich an Jinrotagen von dessen grandioser Performance ziemlich unbeeindruckt und präsentiert sich seinerseits als absolute Spitzenkraft. Kann es denn sein, dass Jinro im geeigneten Umfeld auf durchaus vergleichbarem Niveau musiziert? Dieser (fast schon gotteslästerliche) Gedanke kommt dann auf, wenn man gerade keinen Ongaku zum Vergleich vor Ort hat. Erst dann lernt man das wirklich extrem ausgeprägte Talent des Ongaku einzuorden, auch noch die allerkleinste Information fantastisch feinstofflich darzustellen und mit perfekter, angstfreier Dynamik zu integrieren. Gute Güte, das ist tatsächlich das reichhaltigste Klangpanorama, das ich diesseits von Live jemals erlebt habe. Doch eine derart perfekte Balance aus Direktheit – noch einmal: diese Stimmen! – und gehaltvoller Dichte setzt eben auch ein adäquates Umfeld voraus. Und Ongakumitspieler sind nun mal kostspieliger als Jinromitspieler. Was ist naheliegender, als die beiden Brüder nun nicht mehr miteinander vergleichen zu wollen? Wir stellen fest, dass sowohl Kupfer als auch Silber das musikalische Empfinden des Zuhörers positiv beeinflussen kann. Und damit landen wir doch noch bei der Vernunft: Auch der Jinro „kann“ Musik transportieren, und zwar ebenfalls auf einem derart hohen Niveau, dass sich beim Zuhörer eine tiefe innere Zufriedenheit einstellt. Eine, die – ähnlich wie beim Ongaku – auch dann noch nachwirkt, wenn die Musik längst verklungen ist. Und tiefe innere Zufriedenheit hat, soweit ich weiß, noch niemandem geschadet. Als vernünftige Langzeit-Therapie gegen mittelmäßigen Musikgenuss kann ich also auch Jinro besten Gewissens empfehlen. Sorgen Sie einfach für das richtige Drumherum, dann wird’s auch mit dem Jinro richtig „rich“. Vernünftigerweise mit zwei von drei Ausrufezeichen.
Ein paar Anmerkungen zur Technik
Konzeptuell betrachtet‚ handelt es sich bei Ongaku und Jinro um dasselbe Schaltungs-Layout unter Benutzung der Endtriode 211 (auch: VT4C oder Elrog 211‚ Neukonstruktion Dr. Schaffernicht‚ Deutschland) im Single-Ended-Betrieb. Beide Vollverstärker besitzen im Netzteil zwei Gleichrichter vom Typ 5R4WGB‚ der – anders als die bekannten GLR-Typen für „kleine” Trioden – eine deutlich höhere (Betriebs-)Spannung verarbeiten kann‚ die im Falle der 211 mehr als doppelt so hoch wie bei einer 300B liegt.
Im Netzteil kommt für die Anoden- Spannungsversorgung eine Spannungsverdoppler-Schaltung sowie LC-Siebung (also mithilfe von Siebspulen und Kondensatoren) zum Einsatz. Nach dem Eingangswahlschalter und dem Pegelregler sitzt in der Ongaku-Eingangsstufe eine Doppeltriode vom Typ CV4068‚ die als Anodenfolger beschaltet ist und RC-gekoppelt (also über einen hochwertigen Audio-Note-Koppelkondensator) mit der Treiberstufe‚ einer Doppeltriode Typ 6463‚ verbunden ist. Treiberstufe und Endröhre sind mithilfe eines Zwischenübertragers (Interstage Transformer) gekoppelt‚ die Treiberstufe arbeitet also auf die Primärwicklung des Zwischenübertragers – eine trickreiche und extrem aufwendige Spezialentwicklung von Andy Grove mit bifilarer Wicklung zugunsten hoher Bandbreite. Dieser Übertrager besitzt in der Ongaku absolutes High-End- Kernmaterial (50 %-Nickel/Eisen-C-Kern) und ist in Silberdraht ausgeführt. Ein weiteres wichtiges Kennzeichen dieses Übertragers ist‚ dass er sekundärseitig keine Abschlussimpedanz (Widerstand) im üblichen Sinne benötigt‚ sondern direkt auf die infinite Impedanz des Gitters der Endröhre arbeitet. Soweit wir Andy Grove verstanden haben‚ fehlt in diesem Falle auch der übliche Gitterableit-Widerstand‚ der de facto durch die sekundärseitige Übertragerwicklung ersetzt wird. Wer mehr von Andy Grove über Übertrager wissen will‚ kann etwa den Artikel unter folgendem Link lesen: http://www.ankaudiokits.com/agrove_interstage.html)
Die Endröhre 211 läuft im Auto-Bias-Betrieb (automatische Gittervorspannung über Kathodenwiderstand) auf den ebenfalls in Silberwicklung ausgeführten Ausgangsübertrager (auch ein extra für Audio Note gefertigter 50%-Nickel/Eisen- C-Kern)‚ dessen Draht eine spezielle Isolationsbeschichtung aufweist‚ um den hohen Spannungen widerstehen zu können – Ausgangsübertrager für Röhren wie die 211 sind keine Angelegenheit für Anfänger! Die primäre Lastimpedanz des Ausgangsübertragers entspricht nicht den üblichen Nominalwerten für die 211‚ sondern ist höher gewählt. Dabei muss man auch auf den Ausgleich zwischen Tiefton- und Hochton-Frequenzgang sowie auf die Kapazitäten achten‚ um den besten Kompromiss zu erzielen. Die anliegende (Betriebs-)Spannung und die zusätzliche Wechselspannungsbelastung ist hier sehr hoch‚ was das Design dieses Übertragers nicht einfacher macht. Früher waren die Verstärker vom Typ Ongaku und Jinro mit ca. 23 Watt pro Kanal leistungsmäßig etwas höher ausgelegt. Inzwischen wurde die Betriebsspannung etwas abgesenkt‚ um röhrenschonender zu arbeiten und auch womöglich eingesetzten NOS-Endtrioden (alte 211 oder etwa auch 4242) das „Leben” zu erleichtern.
Im Gegensatz zum Ongaku benutzt der Jinro im Eingang eine Doppeltriode vom geläufigen Typ ECC82‚ die Treiberstufe verwendet eine 7044. Ebenfalls möglich wären beim Jinro etwa 5687 oder E182CC. Die Übertrager des Jinro sind gemäß Audio Notes Level 3 in AN-„HiB silicon”- Eisen ausgeführt und in Kupfer gewickelt. Audio Note beschafft entsprechendes Trafoeisen nach eigenen Spezifikationen aus dem Ausland‚ betont die Wichtigkeit der Materialqualität und hält sich natürlich über die genaue Herkunft bedeckt. Man hat jedoch exakte Vorstellungen‚ welche Länder – es sind nur zwei – die verlangte Qualität liefern können. Da sich die beiden Amps im hausinternen Level-System unterscheiden‚ gibt es auch bei anderen Bauteilen Unterschiede. So benutzt der auf Level 5 rangierende Ongaku Black-Gate- und Silberfolienkondensatoren sowie Audio- Note-2-Watt-Tantalwiderstände‚ der Jinro hingegen bei den Widerständen 1/2-Watt-Typen (sofern nicht eine höhere Belastbarkeit nötig ist) und Kupferfolienkondensatoren. Netztrafo und Siebspulen sind in beiden Verstärkern ebenfalls in „HiB” als C-Kerne ausgeführt.